Der Ausbau der erneuerbaren Energien schreitet deutlich voran. Im Vergleich zum gesamtem Vorjahresquartal (Januar bis März) stieg die aus erneuerbaren Energiequellen gewonnene Strommenge ein weiteres Mal deutlich an, sie lag mit gut 77 Terawattstunden um etwa 11 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Auch bei den Genehmigungen für Photovoltaik- und Windkraftanlagen sowie beim zum Zubau neuer Anlagen ist ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar. Dies ergeben die aktuellen Quartalszahlen der AG Erneuerbare Energien-Statistik und die neuen Marktstammdaten zum Leistungszubau der Bundesnetzagentur.
Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck:
„Deutschland kommt bei der Energiewende richtig voran. Die harte Arbeit, um schneller zu werden, zeigt Wirkung: Mehr als die Hälfte des Stroms stammt aus Erneuerbaren, Windausbau, Solarausbau, Netzausbau – alles zieht an. Wichtig ist jetzt: Kurs halten.“
Windenergie an Land war 2023 Deutschlands wichtigste Stromquelle: 22 Prozent des hierzulande erzeugten Stroms stammte aus Windenergieanlagen an Land (2023: 142,1 Mrd. kWh / 2022: 124,8 Mrd. kWh). Damit erzeugten Windenergieanlange erstmals mehr Strom als alle Braun- und Steinkohlekraftwerke in Deutschland zusammen. Der Trend setzt sich auch im ersten Quartal 2024 fort. Zudem steigen die Genehmigungszahlen neuer Anlagen: Mit ca. 8 GW wurden 2023 so viele Windanlagen genehmigt wie seit 2016 nicht mehr. Diese Dynamik steigert sich Anfang 2024 noch einmal: Allein im ersten Quartal 2024 wurden mit 2,8 GW mehr Windanlagen genehmigt als in den gesamten Jahren 2017 und 2018 zusammen (2,4 GW). Der Leistungszubau bei Wind an Land nimmt im ersten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum ebenfalls zu. Hier kommt es zu einem Aufwuchs von 23, 6 %.
Deutlich mehr Dynamik ist auch im Offshore-Bereich bei Windanlagen auf See zu erkennen. 2023 stammten 5 Prozent des Stroms aus Windenergie auf See, insgesamt waren Offshore-Windanlagen mit 8,5 GW Leistung installiert. 2023 wurde gleichzeitig eine Gesamtleistung von 8,8 GW Wind-Offshore-Kapazität erfolgreich bezuschlagt – also mehr Leistung, als bisher existiert.
Den deutlichsten Aufwärtstrend zeigt die Solarkraft. Mit einem Zubau von 14,6 Gigawatt (GW) wurden 2023 mehr PV-Anlagen in Deutschland zugebaut als jemals zuvor in einem Jahr und doppelt so viel wie 2022. Der Anteil der Photovoltaik an der Bruttostromerzeugung lag im Jahr 2023 damit bei 12 Prozent. Der Ausbau hat sich zu Beginn des Jahres 2024 noch weiter beschleunigt: Allein im ersten Quartal wurden 3,7 GW neue PV-Leistung installiert – das sind fast 17,5 Prozent mehr als noch im ersten Quartal 2023.
Die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie e. V. (BEE), Dr. Simone Peter, kommentiert die Pressekonferenz zum Fortschritt der Energiewende des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) wie folgt:
„Die Zahlen des BMWK zeigen: Bei den beiden Zugpferden der Energiewende im Stromsektor, Windenergie und Photovoltaik, geht es weiter voran. Nun müssen letzte Hebel betätigt werden, um die Regierungsziele abzusichern und die systemsetzende Rolle der Erneuerbaren auch systematisch umzusetzen.
Die Regierung hat nun die Chance, mit einer integrierten Kraftwerksstrategie und der Reform des Strommarktsystems diese Reformvorhaben anzupacken und dabei Flexibilität zur Leitwährung zu machen. Sie sichert das notwendige Back-up für Wind und Solar. Deshalb sind neben Gesetzesnovellen zum Bundesimmissionsschutzgesetz und dem Baugesetzbuch, der effizienten Umsetzung von REDIII, einem Solarpaket II und weiteren Einzelmaßnahmen auch eine umfassende Biomassestrategie notwendig, die den Schatz der heimischen Bioenergie als wichtigster Flex-Option hebt. Auch die anderen Flexibilitätsoptionen (Wasserkraft, Geothermie, Speicher, Sektorkopplung) sind als steuerbares heimisches Back-up anzureizen.“
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz / Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.
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