Jeder Betreiber kennt es: Alle zwei Jahre muss die Blitzschutzeinrichtung seiner Windenergieanlage – meistens im Rahmen der Zustandsorientierten oder  Wiederkehrenden Prüfung – auf Funktionstüchtigkeit untersucht werden. Denn ein defekter Blitzschutz kann bei einem Blitzeinschlag den Verlust des Versicherungsschutzes und damit den wirtschaftlichen Totalschaden der Anlage bedeuten. Bisher muss ein Team von speziell ausgebildeten Fachkräften den Blitzschutz in den Rotorblättern durch Widerstandsmessung mittels Seilzugang überprüfen. Dieses Verfahren ist aufwendig, zeitintensiv und wird in Zukunft bei neuen Anlagen an sicherheitstechnische Grenzen stoßen, da immer höhere Anlagen mit größerem Rotordurchmesser gebaut werden.

ENERTRAG Betrieb plant mit seiner Patentanmeldung („Verfahren und Vorrichtung zum berührungslosen Prüfen einer Blitzschutzeinrichtung eines Rotorblatts einer Windenergieanlage“) eine neue Prüfmethode im Markt zu etablieren.

„Das Verfahren birgt gleich mehrere Vorteile: Zum einen wird durch den Einsatz einer Drohne deutlich Zeit eingespart. So dauert die eigentliche Prüfung eines einzelnen Rotorblattes nach unseren Tests ungefähr 10 Sekunden. Das bedeutet, man kann in Zukunft viel mehr Windenergieanlagen in Folge prüfen“,

erläutert Dr. Konrad Iffarth, Prokurist bei ENERTRAG Betrieb. „Des Weiteren simuliert das neue Messverfahren einen Blitzeinschlag viel genauer, als aktuelle Prüfverfahren es können. Fehlerhafte Ergebnisse können so reduziert werden. Und die Methode soll bei allen Anlagentypen universell einsetzbar sein.“

Bis zur Marktreife stehen noch die Patentbestätigung, die Entwicklung des Prototypens und seiner Testphase aus.