Auch die Gesamtleistung ist im Vergleich zur ersten Hälfte des Vorjahres um rund 50 Prozent gewachsen. Umsatzerlöse und Erhöhung des Bestands summieren sich für die ersten sechs Monate 2022 auf 127,3 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2021: 83,9 Millionen Euro). „Wir halten an unserer Prognose fest und erwarten für 2022 insgesamt weiterhin einen Konzerngewinn mindestens auf dem Niveau des Vorjahres“, sagte Vorstand Dr. Karsten Schlageter. Für das Kalenderjahr erwartet der Vorstand aktuell keine so deutliche Ergebnissteigerung wie für das erste Halbjahr. 2021 betrug der Jahresüberschuss des Konzerns 13,8 Millionen Euro. Der Halbjahresbericht 2022 steht ebenso wie frühere Geschäftsberichte auf der Internetseite zur Verfügung.
Nicht allein die jüngsten Finanzkennzahlen dokumentieren die anhaltend erfolgreiche Geschäftsentwicklung. In der ersten Jahreshälfte ist es zudem gelungen, das Entwicklungsportfolio weiter zu vergrößern. Aktuell arbeitet ABO Wind weltweit an Wind-, Solarparks und Speicherprojekten mit einer Gesamtleistung von mehr als 20 Gigawatt. Das Entwicklungs-Portfolio ist auf der Homepage - aufgeteilt nach Ländern und Reifegrad - dargestellt. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen an weiteren Erneuerbaren-Energie-Parks mit 15 Gigawatt Gesamtleistung. Dabei handelt es sich insbesondere um sehr große Windparks mit mehreren Gigawatt Leistung, die Strom für eine geplante Produktion von grünem Wasserstoff liefern sollen.
Drei dieser großen Projekte befinden sich in Kanada und haben eine Gesamtleistung von elf Gigawatt. Diese Projekte präsentierte ABO Wind im August anlässlich der Unterzeichnung eines kanadisch-deutschen Wasserstoffabkommens, das die Regierungen beider Länder in der Provinz Neufundland schlossen (PM vom 24.8).
„Wir arbeiten schon seit längerem an großen Erneuerbare-Energie-Projekten an Standorten, die sich gut für die Produktion und den Export von grünem Wasserstoff eignen“, erläutert Schlageter. Meist handelt es sich um Standorte ohne leistungsfähiges Stromnetz, aber mit großen für Windkraftnutzung geeigneten Flächen und Zugang zu Seehäfen. Das bietet die Möglichkeit, den Wasserstoff zu verschiffen. Oftmals nachdem er in besser zu transportierendes Ammoniak umgewandelt worden ist. Bei einigen dieser Projekte kümmert sich ABO Wind ausschließlich um die Entwicklung der Erneuerbare-Energie-Parks. Partner sind dann mit der Planung der Wasserstoff-Infrastruktur befasst. In anderen Projekten liegt die gesamte Planung in der Hand von ABO Wind. Der Mittelständler ist grundsätzlich daran interessiert, geeignete Partner in diese Großprojekte zu integrieren, um die Erfolgsaussichten weiter zu vergrößern.
„Die durch den Ukrainekrieg ausgelöste Energiekrise hat die Dynamik beim Thema Wasserstoff nochmals verstärkt“, stellt Schlageter fest. Das Interesse von Politik und Industrie an dem flexibel einsetzbaren Energieträger ist größer denn je. Daher hat auch ABO Wind die Aktivitäten weiter verstärkt. Einige der mit Wasserstoffproduktion verknüpften Planungen sind nun so weit gediehen, dass ABO Wind sie in einer eigenen Entwicklungs-Pipeline ausweist. Sie ist auf einer den Wasserstoffaktivitäten gewidmeten Internetseite dargestellt.
Aufgrund der mit Wasserstoffproduktion verbundenen zusätzlichen technischen Komplexität, den noch fehlenden Referenzprojekten und den wirtschaftlichen Herausforderungen stellt ABO Wind diese Projekte separat dar und ordnet sie nicht der regulären Entwicklungs-Pipeline zu. Die Notwendigkeit, innovativ zu sein, schreckt bei ABO Wind indes niemanden. „Dass es sich bei Wasserstoffprojekten dieser Größenordnung um Neuland handelt, motiviert unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ganz besonders, sie zum Erfolg zu führen“, betont Schlageter.