Nur 513 MW sind in den ersten fünf Monaten des Jahres neu ans Netz gegangen, nur 878 MW wurden neu genehmigt. Mehrfach haben die Erneuerbaren Verbände sowie der VDMA Power Systems darauf hingewiesen, dass nur eine Trendumkehr bei Zubau und Genehmigung eine Erneuerbaren Stromlücke vermeiden kann.

Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie:

„Nicht nur bei Genehmigungen und Zubau, auch bei der Umsetzung der ohnehin zu geringen Zuschläge aus Ausschreibungen stehen wir vor einem Desaster: Zwischen 2017 und 2019 hat die Bundesnetzagentur insgesamt 9.185 MW Wind an Land ausgeschrieben. Dafür wurden nur 7.009 MW bezuschlagt. Noch schlimmer aber ist, dass bis Mai 2020 lediglich 1.700 MW dieser Zuschläge ans Netz gekommen sind. Quer durch die politischen Ebenen braucht es einen neuen Aufbruch, um die Windenergie als tragende Säule der Energiewirtschaft der Zukunft zu verankern.“

Matthias Zelinger, Geschäftsführer VDMA Power Systems:

„Politik, die einerseits Ausbauziele, wie 67-71 GW installierter Leistung für Windenergie an Land in 2030 als Plan nach Brüssel meldet, andererseits wesentliche Hemmnisse für den Ausbau noch immer nicht aus dem Weg räumt, ist nicht kohärent und macht Investitionen in die Energiewende extrem schwierig.
Deutschland droht endgültig aus der Spitzengruppe zu fallen, wenn es nicht gelingt, den klimapolitischen Zielen, noch mehr aber der industriellen Nachfrage gerecht zu werden. Auch als Standort für die Technologieanbieter der Windindustrie schwindet die Attraktivität - das wiederum gefährdet konkret Arbeitsplätze und Exportchancen."

Die Politik muss besseren Zubau ermöglichen

BWE und VDMA Power Systems rufen die Politik gemeinsam dazu auf, schnelle  Genehmigungen zu ermöglichen und eine klare Erneuerbare Energien-Politik umzusetzen. Ein erhöhter Zubau von Anlagen sowie verstärktes Repowering bleiben für das Gelingen der Energiewende die wichtigsten Bausteine.

Die beiden Verbände werden am 30. Juli 2020 die Zubauzahlen für Windenergie an Land im ersten Halbjahr 2020 veröffentlichen und bewerten. Außerdem werden beide Verbände die Prognose für das Gesamtjahr veröffentlichen.

Quelle: wind-energie.de