Sie sind Hauptsponsor bei dem Branchentag Erneuerbare Energien Mitteldeutschland. Warum ist diese Region für ihr Unternehmen so wichtig?

Mitteldeutschland ist für Energiequelle von besonderer Bedeutung, da in der gesamten Region gute natürliche Voraussetzungen für die Erzeugung von erneuerbarem Strom aus Wind- und Sonnenenergie bestehen. Wir glauben seit vielen Jahren an diese regionalen Potentiale und sind deshalb in allen drei Landeshauptstädten mit Energiequelle-Niederlassungen vertreten, in welchen über 40 Mitarbeitende beschäftigt sind. Mit unserer breit gefächerten Expertise wollen wir dem Ausbau der Erneuerbaren in Mitteldeutschland die notwendigen Flügel verleihen.

Welche landesspezifischen Herausforderungen stellen sich in Mitteldeutschland sprich in den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen?

Die Herausforderungen in den drei Bundesländern sind z.T. sehr unterschiedlich, was insbesondere in den verschiedenen politischen Rahmenbedingungen begründet liegt. Dies wird am Stand des Ausbaus der Windenergie besonders deutlich. Während in Sachsen-Anhalt bereits 0,8% der Landesfläche für Windenergie ausgewiesen wurde, haben Thüringen mit lediglich 0,4% und Sachsen mit gar nur 0,2% der Landesfläche sehr große Herausforderungen bezüglich der Flächenbereitstellung zu meistern, um das 2%-Flächenziel fristgemäß erreichen zu können. Aktuell habe ich hierbei noch den Eindruck, dass man sich viel zu viel damit beschäftigt, wo man die erneuerbaren Energien nicht will, anstatt Voraussetzungen für einen beschleunigten Ausbau zu schaffen. Ich bin zudem sehr gespannt, wie der notwendige schnelle Ausbau der Erzeugungskapazitäten möglich werden kann, wenn dies weiterhin auf Basis von vieljährigen Regionalplanverfahren passieren soll.

Ein weiteres wichtiges Thema, das aktuell in allen drei Bundesländern gleichermaßen eine Herausforderung darstellt, ist die Errichtung von Windenergieanlagen im Forst.

Windenergieanlagen im Wald sind notwendig, um die zukünftigen Klima- und Flächenziele zu erreichen. Wie aktiv sind Sie in diesem Bereich und sehen sie hier unerwartete Potentiale?

Bei diesem Thema ist uns die Begrifflichkeit besonders wichtig. Wir sprechen von der Notwendigkeit Windenergieanlagen im Forst zu errichten, da es um die Nutzung von angelegten Monokulturflächen geht, die zunehmend von Dürre und Borkenkäferbefall betroffen sind, und eben gerade nicht um Waldflächen, die wichtige Ökosystemdienstleistungen liefern. Neben dem Potential, das diese oftmals bereits geschädigten Forstflächen für die Erreichung von Klima- und Flächenzielen innehaben, generiert die Errichtung von Windenergieanlagen wichtige Einnahmen für die Forstbesitzer, denen damit finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, um den langfristig benötigten Umbau hin zu einem klimaresilienten Mischwald zu finanzieren. Auf mögliche Synergien, welche in Verbindung mit Windenergieanlagen im Forst auf infrastruktureller Ebene entstehen können, wird mein Kollege Fabian Musall später auch noch im Forum 2 hinweisen.


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