Die LandesEnergieAgentur hat die Überarbeitung maßgeblich unterstützt – warum? Bzw. was versprechen Sie sich von dem neuen Erlass?

Die hessische LandesEnergieAgentur hat diesen Prozess durch Organisation und Moderation aktiv begleitet, gerade in Corona-Zeiten haben wir mit dafür gesorgt, dass der intensive Abstimmungsprozess zwischen den Interessensgruppen möglichst kontinuierlich und ergebnisorientiert weiterlaufen konnte.

Dieser konstruktive Austausch zwischen den vielschichtigen Interessensvertretern aus Ministerien, Behörden, Naturschutzverbänden und Wind-Branche war hierbei sowohl Herausforderung als auch Motivation. Denn der auf sachliche Lösungsansätze konzentrierte Prozess war ein äußerst gelungenes Beispiel für Dialogprozesse in wichtigen gesellschaftlichen Spannungsfeldern.

Glauben Sie, der aktualisierte Erlass wird Windenergie-Vorhaben in Hessen beschleunigen?

Natürlich erhoffen sich alle Beteiligten beschleunigte Verfahren mit höherer Rechtssicherheit. Aber der höchste Mehrwert ist aus meiner Sicht der vorbildliche Entstehungsprozess als gemeinsame Lösung zwischen unterschiedlichen Interessen. Dies kann zu einer höheren Akzeptanz der Windenergie und der Energiewende in der breiten Bevölkerung führen, wenn klar erkennbar ist, dass auch Konfliktfeldern wie dem Artenschutz mit transparenter Diskussion und mit sachgerechten Handlungsvorgaben begegnet wird.

Welche Aufgaben hat die LandesEnergieAgentur – bezogen auf die Erneuerbaren Energien bzw. deren Akzeptanz in der Bevölkerung?

Für die offene Kommunikation zu Konfliktfeldern rund um die Energiewende hält die LEA das Moderations-Angebot „Bürgerforum Energieland Hessen“ für interessierte Kommunen bereit. Hier begleiten wie die kommunalen Entscheider mit individueller Beratung und angepassten Bürgerinformationsformaten. Dabei wollen wir den Bürgern transparent und in allgemeinverständlicher Sprache relevante Projektinformationen bereitstellen, sowie lokale Gestaltungsmöglichkeiten aufzeigen und diskutieren. Je früher wir hier im Prozess eingebunden werden, desto besser lassen sich dabei auch echte Beteiligungsformate mit guten Möglichkeiten zur Akzeptanzsteigerung einbinden.

Hierbei wenden wir auch unsere Faktenchecks und Faktenpapiere an, um die Chancen und Risiken der Energiewende neutral und losgelöst vom emotionalisierten Einzelfall zu betrachten. In diesem Kontext nutzen wir auch den gelungenen Prozess des neuen Naturschutzerlasses für die Diskussion zu lokalen Projekten.

 

Vielen Dank für das Gespräch!


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