5,71 Cent im Mai, 4,28 Cent im August und 3,8 Cent je Kilowattstunde (ct/kWh) im November – so lauteten die durchschnittlichen Sätze, mit denen die Bieter sich 2017 in den Auktionen der Bundesnetzagentur für Windenergie an Land durchsetzten. Das ist ein nomineller Rückgang von mehr als 50 Prozent gegenüber den festen Vergütungssätzen des EEG 2017, die für Anlagen mit Inbetriebnahme Anfang 2018 noch bei rund 7,5 Cent lagen. Der Kostendruck steigt, nicht nur in Deutschland. 2,64 Rupien oder 3 Euro-Cent je Kilowattstundebrachte eine Auktion über 250 MW Windleistung im November 2017 in Indien. Auch in Ländern wie dem windreichen Marokko, in Peru und Mexiko gingen die Vergütungen in Einzelfällen auf bis zu 2,2 ct/kWh zurück. Die Kosten des Stroms von Windenergieanlagen an Land sind 2017 nicht nur in den Ausschreibungsergebnissen in Deutschland, sondern weltweit deutlich gesunken. Experten wie Andreas Reuter, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Windenergie – IWES, sehen die 3-Cent-Marke als mittelfristiges Ziel für windhöffige Standorte. Das wäre ein Rückgang der Vergütungssätze des EEG 2017 um dann 60 Prozent.
Nach Analysen von Overmöhle Consult in Hamburg haben die Preise für Windenergieanlangen schon jetzt erheblich nachgegeben. „Laut des Vestas-Jahresberichts 2017 ist der durchschnittliche Verkaufspreis für Windkraftanlagen bei Neuaufträgenvon 0,95 Millionen Euro je Megawatt im vierten Quartal2016 auf 0,74 Millionen Euro je MW im vierten Quartal 2017gesunken. Das ist ein Preisrückgang von rund 22 Prozent in nur einem Jahr“, erklärt Geschäftsführer Klaus Overmöhle.