Kaum ein Jahr war für die Windbranche so einschneidend wie das „Wende“-Jahr 2017. Start des Ausschreibungssystems, Bundestagswahl und gescheiterte Jamaika-Koalition, „Jetzt-noch-schnell“-Ausbau-Boom einerseits, politische Ausbau-Drosselung andererseits: Der Wind hat sich gedreht nach der Goldrausch-Ära, den Rekordjahren 2014 und 2016. Mit meinem Antritt bei der Messe Husum & Congress Anfang des Jahres bin ich zu einem spannenden Zeitpunkt zur HUSUM Wind und zur Branche gekommen. Die Industrie, mit der die HUSUM Wind groß geworden ist, geht neue Wege und stellt sich den veränderten Markt- und politischen Rahmenbedingungen.
Daher müssen sich auch die Messen verändern. Sie müssen sich mit der Branche mitentwickeln, deren Bedürfnisse antizipieren, neue Impulse geben. Die Entscheidung, den Fokus der HUSUM Wind auf den deutschen Markt als zentralen Motor für das Gesellschaftsprojekt Energiewende zu legen, zielt in diese Richtung. Schließlich entscheidet sich am Ende im hiesigen Markt die Zukunft der deutschen Branche. Bund und Länder bestimmen die Ausbauziele, regionale Akzeptanz ist für die Realisierung künftiger Windparkprojekte ausschlaggebend. Die mittlerweile zahlreichen Anti-Windkraft-Bewegungen machen deutlich: Lösungen müssen heute vor allem für eine kosteneffizientere, akzeptanzbasierte Erzeugung sowie für eine effiziente Verteilung der Windenergie gefunden werden.
Hier setzt die Messe, die Veränderungen nicht scheut, an. Neueste Entwicklungen werden hier ausgestellt und im Kontext drängender Zukunftsfragen debattiert und weitergedacht.
Messen sind traditionelle Kommunikationsinstrumente. Doch neue, themen- und austauschgetriebene Formate können nachhaltig Bewegung in den Markt bringen. Innovation fängt im Kopf an: Wie müssen wir Messen denken, wenn sie für die Windindustrie auch in Zukunft die wichtigste Branchenplattform bleiben wollen?