Der norwegische Staatskonzern Statkraft plant im Bramwald zwischen Oedelsheim und Arenborn sechs Windkraftanlagen mit bis zu 260 Metern Gesamthöhe zu installieren. Bei der zweiten Bürgerinformationsveranstaltung am 16. September informierte der Projektleiter Markus Schoppmann über den aktuellen Stand der Planung und zeigte erstmals anhand von Visualisierungen, wie der Windpark von verschiedensten Beobachtungspunkten aus den umliegenden Ortschaften aus aussehen kann. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Präsentation waren die finanziellen Beteiligungsmöglichkeiten.

Finanziell partizipieren

Schoppmann stellte Statkrafts Bürgerbeteiligungsplattform www.beteiligung.statkraft.de vor. Auf der Plattform werden die Bürger ab 2025 ihr Interesse für eine Beteiligung am Windpark hinterlegen können. Bereits ab dem 17. September 2021 können sich Interessierte dort für einen Newsletter anmelden. Bei einer Beteiligung zwischen 500 und 10.000 Euro pro Person und einer Laufzeit von fünf bis sieben Jahren werden die Bürger dann ab Inbetriebnahme des Windparks eine feste Verzinsung von ca. 2,5 bis 3,5 Prozent erhalten können.

Als weitere Option der Bürgerbeteiligung präsentierte der Projektleiter ein mögliches Genossenschaftsmodell für den Betrieb einer Bürgerwindenergieanlage. Hierzu können die Anwohner aus Wesertal und Uslar Mitglied einer Bürgerenergiegenossenschaft werden und eine der von Statkraft schlüsselfertig errichteten Anlagen betreiben. Mitglieder erhalten in diesem Modell jährlich eine Dividende. Statkraft ist dazu unter anderem auch in Gesprächen mit sechs nordhessischen Bürgerenergiegenossenschaften, um die Umsetzung der geplanten Bürgerwindenergieanlage als Genossenschaftsmodell voranzubringen.

Persönlich kommunizieren

Statkraft legt großen Wert auf einen frühzeitigen Dialog mit den Anwohnern. Deshalb hat das Unternehmen seine erste Informationsveranstaltung bereits im April dieses Jahres – drei Monate nach der Vertragsunterzeichnung mit HessenForst – durchgeführt. „Weil sie coronabedingt nur digital stattfinden konnte, machen wir schon fünf Monate später unsere zweite Infoveranstaltung vor Ort“, ergänzt Schoppmann. Statkraft hat mehr als 3.000 Haushalte in Wesertal und Uslar per Postwurfsendung zu der Veranstaltung eingeladen.

Dabei war es dem Unternehmen wichtig, eine sichere Präsenzveranstaltung zu organisieren. „Wir sind extra in die Sporthalle Oedelsheim ausgewichen und haben aus einer Turnhalle eine Event-Location für bis zu 200 Personen gemacht, die alle Corona-Auflagen erfüllt“, erläutert Schoppmann. Am Eingang wurde kontrolliert, ob alle Teilnehmer einen negativen Corona-Test, einen Impf- oder einen Genesenennachweis dabeihatten. Für diejenigen, die noch einen Test benötigten, hatte Statkraft vor der Turnhalle eine mobile Corona-Teststation aufgebaut.

Seit 2009 in der Region aktiv

Auch wenn es die erste Veranstaltung in Oedelsheim war: In der Region ist Statkraft schon seit 2009 aktiv und betreibt die Laufwasser- und Pumpspeicherkraftwerke in Hannoversch Münden und in Erzhausen. Die Standortleiter der Wasserkraftwerke waren am 16. September ebenfalls vor Ort.

Über den Windpark Rappenhagen

Statkraft hat die Ausschreibung des Landesbetriebs HessenForst gewonnen und im Januar 2021 den Planungsvertrag abgeschlossen. Im Februar startete das Unternehmen mit Artenschutzuntersuchungen, seit April führt es Windmessungen durch. Auf Wunsch des Ortsbeirats Oedelsheim hat Statkraft den Namen des Windparks im Juni von Windpark Oedelsheim zu Windpark Rappenhagen geändert.

Der Bau des Windparks, der eine Gesamtleistung von bis zu 36 Megawatt haben wird, ist ab 2025 geplant. Nach seiner Fertigstellung kann der Park jedes Jahr rund 20.000 Haushalte mit erneuerbarem Windstrom versorgen und rund 54.000 Tonnen Kohlendioxid einsparen. Die Kommunen erhalten von Statkraft den laut EEG erlaubten Maximalbetrag, der sich für die Gemeinden Wesertal und Uslar auf rund 160.000 Euro pro Jahr summieren wird. Auf der Projektseite finden Sie weitere Informationen zum Windpark Rappenhagen.

Als Wegbereiter der Energiewende ist Statkraft sich seiner Verantwortung bewusst und plant die Windkraftanlagen insbesondere auf beschädigten und baumfreien Flächen. Dabei stellt das Unternehmen sicher, dass die Abstände zu Oedelsheim und Arenborn mindestens 1.000 Meter betragen. Außerdem verpflichtet Statkraft sich freiwillig dazu, den Verlust von Waldflächen durch Aufforstung und Waldentwicklung im doppelten Umfang zu kompensieren.