Die rasante technologische Entwicklung der Windenergie macht es möglich: In Sachsen-Anhalt werden im Windpark Elster 50 Windenergieanlagen durch 16 moderne Anlagen ersetzt. Durch den Austausch älterer gegen leistungsstärkere Anlagen, dem sogenannten Repowering, wird im Ergebnis sechsmal so viel saubere Energie produziert wie zuvor. Mit einer Gesamtleistung von 105,4 Megawatt (MW) zählt der Park zu einem der größten Repowering-Vorhaben Europas und ist das bislang größte Onshore-Projekt von Siemens Gamesa in Deutschland.

Die Anlagen vom Typ SG 6.6-155 der Siemens Gamesa 5.X Plattform werden auf einer Nabenhöhe von 165 Metern errichtet. Jede einzelne Anlage liefert 6,6 MW Leistung, sodass der Windpark jährlich rund 235 Gigawatt-Stunden (GWh) Strom erzeugen und circa 150.000 Menschen mit sauberer, bezahlbarer und lokal produzierter Energie versorgen wird.

Im Windpark Elster kommt ein sogenanntes „Split Scope“-Konzept von Siemens Gamesa und der Max Bögl Wind AG zum Einsatz. „Für dieses überregionale Leuchtturmprojekt haben wir uns entschieden, von unserem üblichen Einkaufsprozess abzuweichen und stattdessen auf ein innovatives neues Konzept zu setzen“, sagt Thomas Winkler, Geschäftsführer der planenden und bauausführenden VSB Neue Energien Deutschland GmbH. „In diesem Szenario beauftragen wir die Projektpartner getrennt: Siemens Gamesa für SG 6.6-155-Turbinen und Max Bögl Wind AG für den Bau der Fundamente und des Betonturms. Durch diese Kombination können wir die Wirtschaftlichkeit des Repowering-Projekts deutlich steigern“, so Winkler weiter.

„Wir freuen uns, dass wir hier das erfolgreiche Kooperationsmodell mit Siemens Gamesa fortführen können, um Projektierer wie VSB bei der Wirtschaftlichkeit ihrer Vorhaben zu unterstützen und so gemeinsam den Ausbau klimaneutraler Energielösungen entscheidend voranzutreiben“, betont Josef Knitl, Vorstand der Max Bögl Wind AG. „Zur Herstellung des Hybridturms kommen eigene nachhaltige und moderne Betontechnologien zum Einsatz. Durch die Verwendung von Betonzuschlagstoffen reduzieren wir die CO2-Emissionen unseres Betons um bis zu 40 Prozent und verbessern den Fußabdruck im Vergleich zu alternativen Turmkonzepten.“

Christian Essiger, Leiter des Onshore-Geschäfts von Siemens Gamesa in Deutschland, sagt:

„Wir freuen uns über das Vertrauen von VSB, erstmals in Deutschland auf Anlagen von Siemens Gamesa zu setzen. Mit der leistungsstarken SG 6.6-155 setzen wir neue Maßstäbe bei den Stromgestehungskosten und dem Jahresenergieertrag. Gemeinsam mit VSB und der Max Bögl Wind AG können wir mit dem Projekt Elster einen wichtigen Beitrag zum Schutz des Klimas und einer sicheren und günstigen Energieversorgung leisten“.


Nachhaltige Lösungen für saubere Energie

Die jährliche Einsparung von CO2-Emissionen im Vergleich zur konventionellen Stromversorgung beläuft sich auf rund 180.000 Tonnen. Das entspricht in etwa den jährlichen Emissionen von 86.000 Mittelklassewagen bei einer Fahrleistung von 12.000 Kilometern.

Siemens Gamesa hat die ökologische Bilanz der SG 6.6-155 basierend auf 25 Jahren Laufzeit in einem europäischen Musterwindpark berechnet. Demnach wird eine Windenergieanlage 48-mal mehr Energie liefern, als durch Produktion, Installation und Betrieb verbraucht werden. Am Ende ihrer Laufzeit kann sie zu 89 Prozent recycelt werden. Siemens Gamesa strebt an, diese Quote bis spätestens 2040 auf 100 Prozent zu erhöhen.

Im Windpark Elster hat die Demontage der Altanlagen bereits begonnen. Erste Flächen konnten wieder landwirtschaftlich genutzt werden. Durch das Repowering verringert sich die beanspruchte Fläche des Windparks um 30 Prozent. Der Abstand zur nächsten Siedlung vergrößert sich von derzeit 600 Metern auf mindestens 1.000 Meter. Die ersten Bauarbeiten zur Errichtung der neuen Anlagen beginnen im Frühjahr 2023. Die Installation der Anlagen beginnt Anfang 2024, die Inbetriebnahme ist für das dritte Quartal des Kalenderjahres 2024 geplant. Siemens Gamesa übernimmt im Rahmen eines zwanzigjährigen Vollwartungsvertrags den Service der Anlagen.