Die Universität Helsinki, die Turku University of Applied Sciences und das auf erneuerbare Energien spezialisierte Projektierungsunternehmen Energiequelle starten gemeinsam ein Forschungsprojekt zur Untersuchung der Kombination von Solarenergie und Landwirtschaft unter nordischen Bedingungen. Dabei wird das optimale Betriebsmodell in Bezug auf die Platzierung von Solarmodulen auf bewirtschafteten Flächen in Feldversuchen untersucht. Gleichzeitig werden umweltfreundlichere Gestelle für Solarmodule und die Möglichkeit einer intelligenten Nutzung in landwirtschaftlichen Betrieben untersucht, bei der zum Beispiel die Bewässerung der Pflanzen automatisiert wird. Dieses Agrivoltaik-Projekt ist das erste seiner Art in Finnland.

 

Koexistenz von Solarenergie und Landwirtschaft

Bei Agrivoltaik-Projekten werden die Solarpaneele nicht auf den Dächern von Gebäuden angebracht. Stattdessen befinden sich die Paneele und die landwirtschaftlichen Aktivitäten auf derselben Fläche, z. B. auf Feldern oder Beerenfarmen. So können beide Betriebsformen nebeneinander bestehen. In diesem Fall müssen für die Solaranlagen keine Wald- oder Ackerflächen aus der Nutzung genommen werden. Das Modell soll Lösungen für die aktuellen Herausforderungen im Bereich der erneuerbaren Energien erarbeiten: den Ausbau von Wind- und Solarenergie, die effiziente Flächennutzung sowie den Erhalt der heimischen Landwirtschaft und der Lebensmittelproduktion. Deshalb hat sich Energiequelle mit Universitäten zusammengetan:

„Wir wollen ein Betriebsmodell schaffen, bei dem sich erneuerbare Energien und Landwirtschaft die Hand reichen, um sich gegenseitig zu unterstützen und zu stärken“,

fasst Karl Schultheis, Head of New Business Development bei Energiequelle in Finnland, zusammen. Schultheis hofft weiter, dass die Solarenergie die Risiken für die Landwirte verringert, indem die angebrachten Solarpanele die durch extreme Wetterereignisse verursachten wirtschaftlichen Verluste reduziert. Zudem hätten Solarmodule das Potenzial, ähnlich wie Gewächshäuser, sogenannte Mikroklimata zu schaffen, die verschiedene Umgebungen nachahmen können. Dies könnte zum Beispiel das Wachstum bestimmter Pflanzen in den nordischen Ländern fördern und die Erträge steigern, wodurch die Abhängigkeit von Lebensmittelimporten verringert werden könnte, erklärt Mika Suontlahti, der im Rahmen des Forschungsprojekts seine Diplomarbeit an der Fachhochschule Turku schreibt.

„Ein für finnische Verhältnisse optimiertes Betriebsmodell, bei dem Solarstrom parallel zur Landwirtschaft erzeugt wird, würde zur Umsetzung der finnischen Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele beitragen“,

erklärt Antti Lajunen, der Projektverantwortliche an der Universität Helsinki, der als Assistenzprofessor an der Fakultät für Land- und Forstwirtschaft tätig ist.

„Es wird erwartet, dass die Solarenergie eine der am schnellsten wachsenden Formen der Energieerzeugung in der Welt und auch in Finnland sein wird. Die Anbringung von Solarmodulen auf Anbauflächen würde zu einer nachhaltigen Flächennutzung beitragen und dem Verlust der biologischen Vielfalt und der Entwaldung entgegenwirken.“

Es besteht die Möglichkeit, bereits im nächsten Jahr Photovoltaik-Pilotanlagen mit Anpflanzungen zu errichten, aber der endgültige Standort und der Zeitplan sind noch offen. Zum jetzigen Zeitpunkt handelt es sich noch um ein begrenztes Vorbereitungsprojekt, das größere Feldversuche und eine eingehendere Forschung zu diesem Thema ermöglichen soll.

Energiequelle ist seit 2015 auf dem finnischen Markt aktiv, hat dort bereits fünf Windparks ans Netz gebracht und mehr als 2.500 MW an Wind- und Solarprojekten in der Pipeline. Mit knapp 40 Mitarbeitenden wird der Ausbau erneuerbarer Energien in Finnland mit Büros in Helsinki und Vaasa kontinuierlich vorangetrieben.

Quelle: Energiequelle GmbH

 


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