Bis Ende September ging über 50 Prozent mehr Neuanlagenleistung in Betrieb als im Vergleichszeitraum 2022. Mit einem Brutto-Zubau von 2.436 Megawatt Leistung wurde nach drei Quartalen bereits der Vorjahreswert (2.405 MW) übertroffen. Über ein Drittel der diesjährigen Neuanlagenleistung wurde in Schleswig-Holstein (869 MW) errichtet. Auf den Plätzen zwei und drei im Länderranking folgen Niedersachsen (424 MW) und Nordrhein-Westfalen (333 MW). Den einzigen Wermutstropfen bildet die Südregion; dort wurden lediglich sieben Prozent der diesjährigen Neuanlagenleistung installiert.

Die Repowering-Quote (bezogen auf die Neuanlagenleistung) lag Ende September bei 34 Prozent – der höchste Anteil seit neun Jahren.

Nicht nur die Zahl der Neuanlagen hat deutlich zugelegt, auch die Stilllegungen alter Windräder steigen spürbar an. Bis Ende September wurden bereits rund 320 Altanlagen mit 400 MW Leistung außer Betrieb genommen – doppelt so viele wie im letztjährigen Vergleichszeitraum. Noch weitaus dynamischer als beim Brutto-Zubau verläuft die derzeitige Entwicklung bei den Genehmigungen: Innerhalb von neun Monaten wurden bundesweit 5,2 Gigawatt (GW) Windenergieleistung neu zugelassen. Noch nie wurde von Januar bis September so viel Windenergieleistung genehmigt wie in diesem Jahr. Besonders herausragend zeigt sich die Situation in Nordrhein-Westfalen und in Schleswig-Holstein, wo in drei Quartalen jeweils mehr als 1,1 GW genehmigt wurden. Auch von den neu erteilten Genehmigungen adressiert nur ein kleiner Teil von knapp acht Prozent Windenergieprojekte innerhalb der Südregion.

Anfang Oktober 2023 erfasste das Marktstammdatenregister mehr als 2.400 genehmigte Windturbinen mit zusammen 12,4 GW Leistung, die bis dato noch nicht realisiert wurden.

Die dynamische Entwicklung lässt erwarten, dass bis zum Jahresende der Brutto-Zubau - erstmals wieder seit 2017 – die 3-Gigawatt-Schwelle überschreiten wird. Das neu genehmigte Leistungsvolumen könnte bis Ende Dezember auf mehr als sechs Gigawatt anwachsen.

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Quelle: Fachagentur Wind