BEE-Präsidentin Simone Peter:
„Es ist erfreulich, dass weitere Szenarien berechnet und einige Kritikpunkte des BEE dabei berücksichtigt wurden. Auf den ersten Blick scheinen sich jedoch auch fragwürdige Annahmen zu einzelnen Energieträgern gehalten zu haben. Die Langfristszenarien lassen weiterhin bestimmte Potenziale der Biomasse außen vor und der Ausbaupfad der Windenergie in den vorgestellten Szenarien bleibt hinter dem aktuellen Pfad zurück. Die tatsächlich verfügbare Leistung beziehungsweise der Beitrag aus Erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung könnte somit erneut in den Szenarien unterschätzt werden.
Die Szenarien sind eine wichtige Basis für zahlreiche weitere Studien und politische Maßnahmen und Entscheidungen. Aufgrund der politischen Implikation der Ergebnisse ist ein hoher Qualitätsanspruch an die Langfristszenarien zu setzen. Gerade für ein zentrales Vorhaben wie die Kraftwerksstrategie, die jetzt unter Nutzung der schnell bereitstellbaren Erneuerbaren Flexibilitätspotenziale weiter auszuarbeiten ist, hätte es gravierende Folgen, wenn das Potenzial Erneuerbarer Energien unterschätzt und unnötige Back-up-Kraftwerke errichtet würden.“
In den kommenden Monaten wird der BEE die Berechnungen der neuen Szenarien im Detail analysieren und eine Bewertung vorlegen.
Die Langfristszenarien werden seit 2017 im Auftrag des BMWK erstellt und modellieren die zukünftige Entwicklung des Energiesystems, mit denen die energie- und klimapolitischen Ziele erreicht werden können. Der BEE hatte in der Vergangenheit mehrfach ernste fachliche Bedenken bei der Abbildung der Erneuerbaren Energien in den Langfristszenarien geäußert und eine Überarbeitung bzw. Anpassung gefordert.
Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)
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