Jan Rispens, Geschäftsführer des Clusters EEHH, kommentiert die Verleihung: „Gerade auch in der heutigen Energiekrise darf nicht aus dem Blick verloren gehen, dass zu den vielen bereits vorhandenen innovativen und nachhaltigen Energieprodukten, -projekten und -konzepten weiterhin viele wegweisende Entwicklun-gen entstehen. Uns im Cluster begeistert die Innovationskraft, das hohe Engagement und die Beharrlichkeit der heute ausgezeichneten Unternehmen und Personen!"

Projekt des Jahres

In der Rubrik „Projekt des Jahres“ setzte sich das energetische Quartier Heidrehmen als Siegers des Ger-man Renewables Awards 2022 durch. Der Bauverein der Elbgemeinden eG setzt diverse energiesparende Maßnahmen wie beispielsweise Kellerdeckendämmung, Sanierung des Nahwärmenetzes, Blockheizkraft-werke sowie ein Mieterstrommodell mit den Hamburger Energiewerken im Rahmen dieses Konzeptes in Hamburg-Iserbrook sehr ganzheitlich um. Die Mieten steigen dadurch nur sehr moderat. 

„Wir müssen unbedingt mehr in Wohnquartiere investieren, um die Wärmewende voranzubringen. Das Quartier Heidrehmen kann definitiv ein Modell für andere sein“, so Gewinner Axel Horn, Bauverein der Elbgemeinenden eG.

Als weitere Bewerber in der Kategorie „Projekt des Jahres“ standen die Solare Kälteerzeugung der MMG sowie die Green GmbH mit einem Konzept zur Vermeidung von CO2-Emissionen in Bestandsimmobilien zur Auswahl. 

Produktinnovation des Jahres

Ein geteiltes Rotorlager für den direkten Austausche einer Windanlagen-Gondel der Schäffler AG machte das Rennen in der Rubrik „Produktinnovation des Jahres“. Pendelrollenlager machen weltweit einen Groß-teil der heutigen Rotorlager von Windkraftanlagen aus - ca. 455 GW der 740 GW im Feld. Bei älteren Anlagen erreichen viele Pendelrollenlager die angestrebte Laufzeit von 20 Jahren nicht. Das geteilte, asymmetri-sche Pendelrollenlager ermöglicht erstmals den Rotorlagertausch direkt in der Gondel, sodass zeitinten-sive und teure Krankapazitäten minimiert werden.

„Wir freuen uns sehr, dass uralte Mechanik die Jury überzeugt hat. Uralte Windturbinen müssen schließlich repariert werden. Alles begann mit einer Idee auf einer Serviette in einem Flughafencafé vor zehn Jahren“, verrät Gewinner Andreas Bierlein, Schäffler AG.
Weitere Nominierte für die „Produktinnovation des Jahres“ waren der IESS-101.90.996.20A der Firma E-Stream für eine nachhaltige Energiespeicherlösung entwickelt sowie das Olmatic Power Tracking der Ol-matic GmbH, das für eine dynamische Energieverteilung in der Industrie und der Ladeinfrastruktur sorgt. Insgesamt bewarben sich zehn Unternehmen.

Studentenarbeit des Jahres

Die Entwicklung eines digitalen Zwillings für einen bereits existierenden Festkörper-Wasserstoffspeicher bescherte Patrick Kloss, Masterabsolvent am HEREON, Helmholtz-Institut Geesthacht, und an der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr Hamburg, den German Renewables Award in der Kategorie „Studetenarbeit des Jahres“.

„Die größte Herausforderung bei der Entwicklung eines digitalen Zwillings besteht darin, die sehr komplexe Realität möglichst einfach darzustellen und nah an den experimentellen Ergebnissen zu bleiben. Ich möchte mit meiner Arbeit in den Erneuerbaren Energien einen Beitrag für eine lebenswerte Zukunft leisten“, betont Gewinner Patrick Kloss, HEREON, Helmholtz-Institut Geesthacht und Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr Hamburg

Olessya Kozlenko mit einem Optimierungsmodell für die Anlagenauslegung in der Energiezentrale des KEBAP, einem Projekt in Hamburg-Altona, im Rahmen einer Masterarbeit an der HAW Hamburg und Patrick Schönknecht mit einer Masterarbeit zur thermischen Nutzung von Seewasser in einem Tagebausee zur Be-heizung eines Ferienparks am Steinbeis-Transferzentrum bzw. der TU Chemnitz standen als weitere Nomi-nierte zur Auswahl. Sieben Studierende bewarben sich insgesamt um den German Renewables Award.