Heute bis zum 12.07.2024 findet zum zweiten Mal die Zukunftsakademie Lausitz im LEAG-Konferenzcenter in Lübbenau statt. 50 junge Menschen zwischen 18-27 Jahren aus Berlin, Sachsen und Brandenburg werden die Energieregion näher kennenlernen. Damit sollen die Teilhabe gestärkt und das bestehende Informationsdefizit verringert werden. Veranstalter sind der Qualifizierungsverbund in der Lausitz für Erneuerbare Energien (QLEE) und das DGB-Projekt REVIERWENDE.

Die Veranstaltung hat zum Ziel, den Teilnehmenden ein tieferes Verständnis für die aktuellen Herausforderungen und Chancen der Lausitz im Strukturwandel zu vermitteln. Dabei steht ein vielfältiges Programm mit Workshops, Diskussionen und Exkursionen zu Themen wie Energiewende, Nachhaltigkeit und Jugendbeteiligung auf der Tagesordnung. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, sich mit Expert*innen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft auszutauschen und eigene Ideen für die Region zu entwickeln.

Wie wichtig der Wissenstransfer und die Teilhabe junger Menschen aus der Region ist, zeigt eine aktuelle, nicht repräsentative Umfrage von REVIERWENDE. Die Befragten fühlen sich in großen Teilen schlecht über die Transformation informiert, halten die Region aber grundsätzlich für attraktiv und möchten gerne mitgestalten – wenn man sie anspricht. Die Umfrage soll auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden, um Stimmungen einzufangen und Entwicklungen messen zu können.

Wolfram Axthelm, BEE-Geschäftsführer:

„Die installierte Erneuerbaren-Leistung pro Kopf ist in den östlichen Bundesländern doppelt so hoch wie im restlichen Bundesgebiet. Zusammen mit einer gut ausgebauten Strom- und Gasinfrastruktur ist der Osten ein starkes Zugpferd der Energiewende. Dazu zählt auch die Lausitz, die Energiestandort war, ist und bleibt. Die Region hat exzellente Chancen, zur Speerspitze der Energiewende zu werden. Dank der Erneuerbaren können nicht nur die regionale Wertschöpfung gestärkt, sondern auch zukunftssichere Arbeitsplätze geschaffen werden. Diese Entwicklung wird durch die Zukunftsakademie Lausitz vorangetrieben, die gleichzeitig antritt, das bestehende Informationsdefizit zu reduzieren und junge Menschen zum Mitmachen zu bewegen.“

Thorsten Kramer, LEAG-Vorstandsvorsitzender:

„Die Lausitz befindet sich in einem nie dagewesenen Transformationsprozess von der Kohleregion zum künftig größten Zentrum erneuerbarer Stromerzeugung in Deutschland. Allein die LEAG wird bis 2040 bis zu 14 Gigawatt erneuerbare Stromerzeugung ans Netz bringen, davon 7 Gigawatt bis 2030. Der Strukturwandel hält für viele Unternehmen in der Energiebranche große Herausforderungen bereit. Nie war der Bedarf an gut qualifizierten Fachkräften größer als heute und nie war er so entscheidend für das Gelingen der Energiewende in Deutschland. Man kann junge Menschen nur ermutigen: Nutzen Sie diese einmalige Chance für Ihre berufliche Zukunft und bauen Sie mit an der sicheren und nachhaltigen Energieversorgung von morgen! Die Zukunftsakademie bietet dafür eine gute Orientierung.“

Marko Schmidt, REVIERWENDE, Teamleiter Lausitz:

„Die Energiewende und der damit verbundene Strukturwandel sind Aufgaben mehrerer Generationen. Nach unserer Jugendumfrage mit mehr als eintausend jungen Menschen wird aber deutlich: Junge Lausitzerinnen und Lausitzer fühlen sich in dem Prozess zu wenig eingebunden und 90 Prozent fühlen sich nicht informiert. Mehr als ein Drittel der Befragten will in der Lausitz bleiben, 40 Prozent sind noch unentschlossen. Die Zukunftsakademie bildet demgegenüber ein positives Leuchtturm-Projekt, um jungen Menschen die Chancen der Region zu zeigen, sie in die Themen der Energiewende einzubinden und sie für ein Leben in der Lausitz zu begeistern.“

Cornelius Busse, Student an der BTU Cottbus-Senftenberg:

„Ich freue mich, bei der Zukunftsakademie dabei zu sein, da ich mich für erneuerbare Energien und den Strukturwandel interessiere und mich gerne mit Gleichgesinnten vernetzen will. Mit meinen Kenntnissen im Bauingenieurwesen möchte ich produktiv an den Diskussionen teilnehmen und meine Ideen einbringen. Außerdem möchte ich einen Einblick in aktuelle Projekte und Vorhaben der regionalen Unternehmen bekommen und mich über den neuesten Stand der Technik informieren. Da ein Teil meiner Familie aus der Lausitz stammt, ist es mir wichtig, dass die Region den Strukturwandel gut bewältigt. Die laufenden Projekte und neuen Ansiedlungen in der Region sind in meinen Augen ein Zeichen, dass das gelingen wird.“

 
Hintergrund

QLEE – Qualifizierungsverbund in der Lausitz für Erneuerbare Energien

Der Qualifizierungsverbund in der Lausitz für Erneuerbare Energien (QLEE) ist ein Projekt, das Unternehmen und Beschäftigten der Braunkohleregion neue wirtschaftliche Perspektiven durch kompetente Qualifizierungsangebote in neuen Technologien gibt. Initiatoren sind das Unternehmen LEAG, das Institut für betriebliche Bildungsforschung (IBBF) und der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE). Das Projekt orientiert sich an den veränderten Bedarfen der regionalen Wirtschaft im Strukturwandel und trägt zur Fachkräfteentwicklung und -bindung in der Lausitz bei. Zum Jahresende 2021 erhielt das gemeinsame Projekt die Förderzusage aus dem STARK-Programm der Bundesregierung, welches Projekte fördert, die den Transformationsprozess zu einer ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltigen Wirtschaftsstruktur in den Kohleregionen unterstützen.

REVIERWENDE – Gewerkschaften gestalten Strukturwandel

Das Projekt REVIERWENDE, initiiert vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), fungiert als aktiver Begleiter und Gestalter des laufenden Strukturwandels aus der Perspektive der Beschäftigten. Die Hauptpfeiler dieses Projekts umfassen die Schaffung von Netzwerken, Beratungsdiensten und Qualifizierungsmaßnahmen. Zentrale Zielsetzungen sind die Erhaltung und Förderung von Guter Arbeit sowie die Integration und Umsetzung der Ideen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus dem Revier. Ebenso gehört es zu den primären Handlungsfeldern, Potenziale und Chancen im Verlauf dieses Transformationsprozesses aufzuzeigen, insbesondere im Hinblick auf die jüngere Generation.

Quelle: BEE


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