Weitere Erläuterungen zum Ertragsindex, Windtrend und auch Ertragsverlusten durch negative Strompreise sind im „Wind- und Ertragsindex Report für das Jahr 2023“ zu finden, der unter www.anemos.de/Windreport.pdf heruntergeladen werden kann.
Der Ertragsindex ist essenziell für Betreiber, Betriebsführer oder Asset-Manager von Windparks. Schwankende Windverhältnisse führen dazu, dass einzelne Monatserträge meist deutlich vom langjährigen Mittelwert abweichen. Dabei ist es wichtig sicherzustellen, dass die monatlichen Variationen des Ertrages mit den Variationen des Windangebotes übereinstimmen. Nur durch die Verwendung von objektiven und konsistenten Daten wie dem anemos Ertragsindex ist die Einschätzung, ob ein Windpark aufgrund des schwachen Windangebotes oder aufgrund von technischen Problemen unter den Erwartungen bleibt, möglich. Des Weiteren ermöglicht der Ertragsindex nach einigen Monaten bereits die Abschätzung eines realistischen Langzeitwertes. Detaillierte Anwendungsbeispiele sind unter anemos.de/Ertragsindex-Anwendungsbeispiele.pdf zu finden.
Einen detaillierteren Einblick auf das Windjahr 2023 zeigt die Ertragsindexkarte des anemos Windatlas in Abb. 1. Das Mittel der Jahre 2003-2022 bildet die Referenzperiode für das 100 % Niveau. Für eine 3-MW Windenergieanlage auf 100 Meter über Grund ergibt sich nach den beiden unterdurchschnittlichen Jahren 2021 und 2022 für das Jahr 2023 ein überdurchschnittlicher Ertragsindexwert von 118.3 %. Es fällt auf, dass in 2023 nur der Mai, Juni und September Indexwerte unter 100 % aufweisen konnten. Dem gegenüber stehen sieben Monate, einschließlich der drei Wintermonate, mit Indexwerten teilweise deutlich über 110 %. Vor allem die zweite Jahreshälfte war sehr windstark mit drei Monaten über 140 %.
Neben den Indizes für Deutschland ist auch die Entwicklung des Windtrends sehr interessant, da dieser für Ertrags- und Erlösprognosen ein nicht zu vernachlässigender Faktor sein kann. Der Trendfaktor gibt an wie stark die mittlere Windgeschwindigkeit prozentual pro Jahr abnimmt (negativ) oder zunimmt (positiv). Der Trendfaktor wird analog zu der typischen Lebensdauer einer WEA von 20 Jahren über den aktuellsten Referenzzeitraum (2004 – 2023) gebildet. In Abb. 2 ist der Trendfaktor auf einer Höhe von 100 m über Grund für Deutschland dargestellt. Im Windtrend gibt es weiterhin ein Nord-Süd-Gefälle. Im Südwesten hingegen gibt es 2023 eine Trendumkehr hin zu einem positiven Trend.
Aufgrund von negativen Strompreisen, geregelt nach §51 EEG17, kommt es zu Ertragsverlusten. Nach dem EEG21 verkürzt sich die 6h-Regel auf vier Stunden, sodass die resultierenden Ertragsverluste regional deutlich höher ausfallen werden. Detaillierte Erläuterungen und der Vergleich zwischen 6h und 4h Regel sind dem Wind- und Ertragsindex Report 2023 zu entnehmen.
anemos bietet den Ertragsindex europaweit mit Zellen von 10 x 10 km² an und hat diese für eine noch höhere Genauigkeit in Deutschland auf 3 x 3 km² verkleinert. Zudem wurde für Deutschland eine Jahresgangkorrektur entwickelt, um die so häufig benötigte Jahresverteilung noch besser abzubilden. Der anemos Ertragsindex ist bereits nach 10 – 12 Tagen nach Monatsende verfügbar. Auf Wunsch ist auch die Berechnung eines standortgenauen Index (25 x25 m²) mit individueller Leistungskennlinie und Nabenhöhe möglich.
Quelle: anemos Gesellschaft für Umweltmeteorologie mbH
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