Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Klimawandel sind eindeutig: wir müssen handeln. Selbiges sehen wir bezüglich des Umbaubedarfs beim Energiesystem. Damit die Energiewende gelingen kann, muss die Politik spätestens 2021 die Weichen ins Erneuerbare Energiesystem stellen und konventionelle Strukturen überwinden“, sagt Philipp Blechinger, Leiter des Graduiertenkollegs der Reiner Lemoine Stiftung.

Die Bundestagwahl 2021 bietet eine Chance für den Neustart der Energiepolitik. In einem Impulspapier hat das EnergieSystemWende-Kolleg der Reiner Lemoine Stiftung mit einem Expert*innen-Netzwerk die Themenkomplexe Flexibilität, Speichertechnologien, Soziale Teilhabe und Erneuerbare Mobilität näher beleuchtet. Aus den Anforderungen, die sich in diesen Bereichen aus dem Zielmodell des Erneuerbaren Energiesystems ergeben, wurden elf Weichenstellungen herausgearbeitet, die aus Sicht der Autor*innen im Wahljahr 2021 weit oben auf der politischen Agenda stehen müssen.

Es gilt heute das Zielmodell des Erneuerbaren Energiesystems ins Visier zu nehmen und das damit verbundene energiepolitische Transformationsprojekt EnergieSystemWende umzusetzen. Diesen Fragestellungen widmen wir uns im Graduiertenkolleg der Reiner Lemoine Stiftung. Uns ist dabei wichtig, anwendungsorientiert zu forschen, das heißt im engen Austausch mit den handelnden Akteur*innen. Dies erreichen wir zum Beispiel über das transdisziplinäre EnergieSystemWende-Netzwerk, welches das Kolleg begleitet. Und wir haben den Anspruch, unsere Beobachtungen und Erkenntnisse als Impulse an die Politik zu formulieren“, so Philipp Blechinger.  

Über das RLS-Graduiertenkolleg

Das RLS-Graduiertenkolleg hat im Januar 2020 seine Arbeit aufgenommen. Für vier Jahre forscht das Team an Fragestellungen der EnergieSystemWende. Angesiedelt ist das Graduiertenkolleg am Reiner Lemoine Institut in Berlin-Adlershof. Es arbeitet praxis- und anwendungsorientiert und wird von einem ExpertInnen-Netzwerk unterstützt. Ziel des Kollegs ist es, systemische Hemmnisse der Energiewende besser zu verstehen und zielgerichtete Lösungen zu entwickeln, um so ein Energiesystem mit 100 % Erneuerbaren Energien möglich zu machen. Die Promovierenden befassen sich dafür insbesondere mit Fragen der Flexibilitäten, Speicherung, Sektorenkopplung und der gesellschaftlichen Aspekte der Transformation des Energiesystems.

Über das EnergieSystemWende-Netzwerk

Die Transformation des Energiesystems hat höchste energiepolitische Priorität. Das Graduiertenkolleg wird daher unterstützt und begleitet von einem Netzwerk von Mentor:innen. Es setzt sich zusammen aus Expertinnen und Experten, die sich im Rahmen ihrer jeweiligen Arbeit mit den theoretischen und praktischen Facetten der EnergieSystemWende befassen. Das Netzwerk fördert den Dialog zwischen diesen Akteuren und soll so zu einer anwendungsnahen Forschung und lösungsorientierten Energiepolitik beitragen. Ziel des Netzwerkes ist der transdisziplinäre Austausch zu den nötigen Weichenstellungen ins Erneuerbare Energiesystem. Folgende Mitglieder bilden den Kern des Netzwerkes, das sich zusätzlich in einem kontinuierlichen Erweiterungsprozess befindet.

RLS_Impulspapier_Weichenstellungen_Ern_Energiesystem_Nov 2020.pdf
Impulspapier zur EnergieSystemWende im Wahljahr 2021 der Reiner Lemoine Stiftung