Wie funktioniert der Zweitmarkt?

Weidmann: Das geht vor allem über Online-Plattformen, die Käufer und Verkäufer miteinander vernetzen. Wichtig ist es dabei zu beachten, wer tatsächlich hinter den Anzeigen steckt – Makler oder Betreiber? Gekauft werden die Anlagen fast ausschließlich im Ausland (Osteuropa, Nordafrika, Asien, Südamerika, etc.) 

Welche Teile lassen sich am besten wiederverkaufen?

Weidmann: Oft sind das Getriebe, Steuerungselemente, Transformatoren, Schaltschränke und Generatoren unterschiedlicher Hersteller. In einigen Anlagen mit Permanentmagneten ist zudem der extrem wertvolle Rohstoff Neodym verbaut. Hier raten wir, das Material nicht leichtfertig zu entsorgen. Da gibt es einen großen Bedarf am Markt und die Möglichkeit die Rückbaukosten zu minimieren.

Werden auch komplette Anlagen nachgefragt?

Weidmann: Ja, hier geht der Trend in Richtung 1,5 - 3 MW-Anlagen. Kleinere Anlagen werden oft angefragt, um Großkomponenten zu erwerben oder Ersatzteillager aufzufüllen.

Ab 2021 werden viel mehr Angebote auf den Markt gelangen?

Weidmann: Bislang ist die Nachfrage ungebrochen. Vor allem beobachten wir den Trend, dass innerhalb Deutschlands gute Anlagen mit Weiterbetriebspotential sehr begehrt sind. Die Preise für komplette Anlagen werden aber sicher fallen, das ist richtig. Daher der Tipp, Anlagen und Großkomponenten frühzeitig zum Verkauf anzubieten. Der Abschluss eines Kaufvertrages kann sich einige Monate hinziehen.

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Sehr geehrter Herr Weidmann, vielen Dank für das Gespräch.