In diesem Jahr wird das Windenergieanlagen-Notfallinformationssystem
(WEA NIS) nach über 20 Jahren Betrieb generalüberholt. Wieso
dies dringend notwendig ist, was das neue System für zusätzliche
Funktionen bietet und welche Vorteile Anlagenbetreiber von einer Eintragung
im System haben, wollen wir in diesem Artikel näher erläutern.

Einige Leserinnen und Leser werden als Betriebsführer oder Serviceunternehmen
bereits mit dem Windenergieanlagen-Notfall-Informationssystem
(WEA-NIS)1 in Berührung gekommen sein. Online seit 2002 sorgt
das von der Fördergesellschaft Windenergie und anderen Dezentrale
Energien (FGW e.V.) betriebene System für mehr Sicherheit für Wartungspersonal
im Einsatz. Das WEA-NIS, in seiner jetzigen Form, ist eine
Datenbank für schnelles und einfaches Abrufen von relevanten Daten für
Rettungseinsätze an Windenergieanlagen (WEA). Sollte es zu einem Sachoder
gar Personenschaden an einer WEA kommen, können Rettungsleitstellen
über die eindeutige Anlagenkennung Standort, Zufahrtskarten und
Anlagendaten abrufen.

Dadurch können schnell und unkompliziert
alle wichtigen Informationen beschafft werden,
die bei einem Unfall für die Erstversorgung
entscheidend sind.

Um die Arbeitsstätte Windenergieanlage sicherer zu machen, haben sich
einige namhafte WEA-Hersteller und eine zunehmende Zahl von weiteren
Firmen als Unterstützer hinter das WEA-NIS gestellt und steuern neben
einem Teil der Kosten- auch Eintragungen zu neu errichteten Anlagen bei.
Dank dieses Engagements von Herstellern und Betreibern sind über die Jahre
hinweg über 18.000 Anlagen von mehr als 20 WEA-Herstellern im Notfall-
informationssystem registriert worden. Das entspricht 63,4 % des gesamten
deutschen Onshore-WEA-Bestands (Stand Dezember 20222).

Auf Nutzerseite haben mit knapp 400 angemeldeten Rettungsleitstellen und
Feuerwehren ein großer Teil der Einsatzkräfte bereits Zugang zum WEA-NIS.
Die Nutzung des Systems ist für alle Leitstellen kostenlos; dazu gehören
u.a. Feuerwehren, Höhenretter und Polizei.

Die Datenpflege und Kartenbereitstellung obliegt der FGW. Dieses ist bei
einem derart großen Bestand mit entsprechendem Aufwand verbunden.
Daher sind wir bei FGW darauf angewiesen, dass die Anlagenverantwortlichen
die Initiative ergreifen, um z.B. Umschreibungen zu veranlassen,
sollten sich Betreiber, Ansprechpartner oder Notfallnummern ändern.
Nur so kann fortwährend sichergestellt werden, dass sich Anlage und
Rettungskraft zuverlässig finden. Das in die Jahre gekommene WEA-NIS
hat hier bezüglich Automatisierung und Effizienz noch „Luft nach oben“.