Gilt die Formel WindEnergie = WindTurbinenEnergie noch?
Insbesondere Betreiber von Windparks und Investoren in Wind-(Turbinen)-Energie Technologien werden jetzt aufhorchen. Sie haben in den vergangenen Jahren durch politische Förderung und Einspeisevergütungen risikolos Geld verdient, das jetzt gut angelegt sein will. Denn die ganz goldenen Zeiten könnten vorbei sein. Die Formel „Wind-Energie ist gleich Wind-Turbinen“ wurde zwar selten ausgesprochen, aber faktisch galt sie genauso. Sie beginnt aber ins Wanken zu geraten. Investoren in Wind-Energie könnten sich gut daran tun, zumindest einen Teil ihrer Profite in “affluent wind technologies“ zu investieren. In Investorensprache nennt man das „defensive hedging“: Mit vergleichsweise wenig Geld aus den bisherigen Profiten eine Wette darauf abschließen, dass neuere Winderntetechnologien bald das Rennen machen könnten, falls … ja nur falls die scheinbar risikolose Standardwette und „cash cow“ Windturbinenparks, onshore wie offshore, doch nicht so gut laufen sollte. Dann wird sich eine solche hedging-Strategie in der Zukunft als eine weise Entscheidung herausstellen.
Windernte-Technologien: Eine kurze Historie
Blicken wir kurz aus der Vogelperspektive auf Technologien zur Windernte zurück. Alles begann mit Segeln. Diese waren über Jahrhunderte, im doppelten Sinne, der „Motor“ der Wirtschaft und des internationalen Handels. Wer investierte war gut bedient. Ein mast-gebundenes System. Eine passive Fläche, die sich dann später in Richtung eines aerodynamisch angeströmten Flügels entwickelte, wurde vom Mast in den Wind gehalten. Am Mast wurde die gebündelte Energie abgegriffen. Andere mast-basierte Systeme wurden vorgeschlagen, wie Flettner Rotor, die nicht so erfolgreich waren, bis sich in den 1980ger Jahren die Windturbinen (neu) entwickelten. Ebenfalls mast-gebundenen, aber hier ging es nicht um Vortrieb, sondern der an der Mastspitze angebrachte Generator produziert Grün-Strom. Natürlich gibt es auch hier am Mast-Fuß linear gerichtete Kräfte. Die werden aber nicht genutzt, deswegen spricht kaum jemand darüber, gehen verloren. Es gibt aber eine Menge Drehmoment. Dieses wird schon ab und an thematisiert. Denn bereits bei den Segeln waren jene ein Problem. Es begrenzte nämlich die Skalierung dieser Winderntetechnologie. Genauso, wie bei den Turbinen. Man versucht seit Jahrzehnten höher und größer zu werden, aber genau diese Drehmomente, insbesondere auf dem Mast-Fuß und auf den Rotorblättern, sind problematisch. Viel Stahl und Beton müssen verbaut werden, das senkt die Wirtschaftlichkeit. Selbst umgefallene Wind-Turbinen und abgeschleuderte Rotorblätter gab es in den vergangenen Monaten, als Folge der Skalierung. Sie schrecken Investoren ab, mache befürchten sogar Stopp-Szenarien, so wie nach Unfällen in der Luftfahrt.
Fragen der Investoren und Makrofragen
Glücklich derjenige, der bereits investiert ist. Neuinvestitionen der Profite in dieselbe Technologie finden jedoch nicht mehr dieselben attraktiven Rahmenbedingungen. Naturschützer machen den Klimaschützern das Leben schwer. Windturbinen zerstören unwiederbringlich ganze Ökosysteme, so die Behauptung. Langwierige Gerichtsprozesse sind oft die Folge, schlecht für Investoren. Daraus entstehen Projektunsicherheiten und Projektverzögerungen. Hinzu kommen immer wieder Hochrechnungen, ob Ausbauziele mit Windturbinen überhaupt erreicht werden können. Was ist mit dem vielen Kupfer für die Leitungen? Reichen die für Turbinen benötigten seltenen Erden? Und wenn ja, wird die dadurch noch einmal erheblich verschärfte Abhängigkeit von China uns nicht einen Strich durch die Rechnung machen? China hat Exportrestriktionen mehrfach angedroht und kürzlich mit Germanium auch bereits in die Tat umgesetzt.
Dazu kommen Makrofragen: Wie kommen wir möglichst schnell zu vielen Gigawatt Leistung aus Wind? Wie erhalten wir unsere Ökosysteme für unsere Kindeskinder? Wie können grüne Kraft- und Rohstoffe, also grüner Wasserstoff (H2) und seine derivaten E-Fuels, so kostengünstig und so bald wie möglich mit Windenergie hergestellt werden?
Das sind viele und schwierige Fragen. Die zukunftsweisende Technologie des Stuttgarter start-up Unternehmens OCEANERGY gibt Antworten darauf.
Das KITE HYDROGEN SHIP – Energieschiffe für die grüne Kraftstoffproduktion
„Die zentralen USPs sind bestechend“, attestiert Gründer und CEO Wolfram Reiners. „Grüne Kraftstoffproduktion, dort wo sich niemand gestört fühlt, weit fort und außer Sicht, auf dem offenen Ozean. Ohne Beeinträchtigung von Ökosystemen. Wirtschaftlich mehr als wettbewerbsfähig. Geopolitisch unabhängig, im Niemandsland. Grundlastfähige Windenenergie. Völlig flexibel und mobil kann sie auch nahe an den Absatzmärkten betrieben werden.“ Weiter erklärt COO Uli Dobler: „Hier sind gleich zwei Weltneuheiten umgesetzt, attraktiv für Investoren: Windenergie war bisher weit von der Grundlastfähigkeit entfernt. Man nahm den intermittierenden Charakter des produzierten Grünstroms als gegeben an. Das ändert sich nun. Wind kann tatsächlich auch 24/7 grundlastfähig produzieren“.
Bernd Engelsdorf, selbst Unternehmer und Innovator, der als Zulieferer für high-tech Sensorsysteme OCEANERGY kennenlernte und seither selbst Investor ist und andere begeistert: „Dazu muss man auf den offenen Ozean, in Zonen mit permanentem Wind.“ Dass es solche gibt, wissen viele Menschen nicht einmal. Auf dem Ozean, zum Beispiel in den Passatwindzonen, bläst der Wind verlässlich, rund um die Uhr. Reiners: „Wenn man dort mobil und smart navigiert, entsprechend der Wettervorhersage, kann man Volllaststunden vergleichbar mit Kern- oder Kohlekraftwerken erreichen. Im Bereich 7500h p.a. mit langen, ununterbrochenen Produktionsphasen. Das ist zentral wichtig für die Elektrolyse. Die teure Elektrolyseurkapazität will voll ausgelastet sein, essentiell für Wirkungsgrad und Lebensdauer. Kostengünstige Produktion von H2 oder e-Fuels ist die Folge. Elektrolyseure wollen einfach nicht ständig hoch- und heruntergefahren werden.“ Dobler fügt hinzu: „Das ist die zweite Weltneuheit, es wurde noch niemals grüner Wasserstoff mobil in den weitgehend ungenutzten Weiten des Ozeans produziert. Wir werden in Kürze als Erste mit einem Demonstrator-Schiff beweisen, dass es möglich ist. Hier sind die größten Flächen der Erde, keine Windenergie-Technologie ist so skalierbar wie unsere KITE HYDROGEN SHIPs“.
Wer sich für diese neue Technologie interessiert, kann sich in einem 4-Minuten Video schnell einen Überblick verschaffen: https://vimeo.com/575387429
Im Vergleich zu den historischen Alternativen sind Airborne Kites eine mast-lose Windernte-Technologie. Kites sind am Boden oder an einem (Wasser-)Fahrzeug angebundene aerodynamische Flügel. Sie produzieren eine linear gerichtete Traktionskraft. Das macht ihre Skalierung sehr viel einfacher. „Kein Drehmoment auf dem (nicht vorhandenen) Mast-Fuß, das ist die Zauberformel. Wir können sehr große Kites bauen. Sie sind sogar einfacher zu fliegen, als kleine Kites. Das Problem der Festigkeit haben wir mit synthetischen Fasern, sogenanntes HMPE gelöst. Und der bisherige Bottleneck der Airborne Kites, welche ihren Durchbruch bei der Kommerzialisierung verhinderten, ebenfalls, nämlich viele Quadratmeter und somit Megawatt durch das Nadelöhr Start- und Landung zu bekommen. Durch eine bahnbrechende Innovation“, beschreibt Reiners. Sie ist patentgeschützt, so, wie weitere Innovationen des Kite-Antriebssystems auch, in einem umfassenden Patentportfolio.
Stand dieser Technik und Chancen für Investoren
OCEANERGY’s Kite-Antriebsanlagen K1 fliegen seit 2020 erfolgreich an Land, am Firmeneigenen Testgelände in Kapstadt, am „Kap der Stürme“. Der nächste Schritt wird der Test auf dem offenen Ozean sein. Hierfür gibt es gerade attraktive Angebote an Investoren. So wird zweifelsfrei bewiesen werden, dass alles funktioniert und die wirtschaftlichen Vorhersagen gültig sind. Diese Phase soll noch in 2024 abgeschlossen werden.
Die Abbildungen beschreiben die Technologie. „Sie einen hohen Schwierigkeitsgrad, aber es lohnt sich sehr, schon bereits wegen der haushohen physikalischen Überlegenheit von Airborne Kites zum Beispiel gegenüber Turbinen. Wir arbeiten seit über zehn Jahren daran und haben alle Hürden überwunden“, fasst Reiners das Investmentszenario zusammen.