Im Zuge des Ausbaus der erneuerbaren Energien will die neue Bundesregierung wettbewerbliche und technologieoffene Kapazitätsmechanismen und Flexibilitäten prüfen sowie eine weitere Integration des europäischen Energiebinnenmarkts stärken. Dr. Rainer Pflaum, Geschäftsführer von TransnetBW:
»Der Name Flexcess zeigt, worauf wir mit unserer Beteiligung zielen: Es geht um den Zugang (access) zu Flexibilität. Wir sehen die Plattform als ein skalierbares und vor allem zukunftssicheres Instrument zur Erschließung dieser neuartigen Systemdienstleistungen. Der Bedarf für solche Dienstleistungen, die das Netz stabilisieren, steigt stark.« Die Beteiligung an Equigy wirft aus Sicht von Pflaum auch die Frage der angemessenen regulatorischen Anerkennung von Digitalisierungsinitiativen auf: »Die Energiewende braucht nicht nur Kupfer und Stahl, sondern auch Bits und Bytes. Wir plädieren daher für eine Anpassung des Regulierungsrahmens, der solche innovative Maßnahmen sachgerecht berücksichtigt, die einen signifikanten ökonomischen Nutzen haben.«
Gemeinschaftsunternehmen Flexcess GmbH
Die Satzung der Equigy B. V. sieht vor, dass nur europäische Übertragungsnetzbetreiber oder Gemeinschaftsunternehmen von nationalen Übertragungsnetzbetreibern Anteile halten können. Bislang hatte die Tennet TSO GmbH als einziger deutscher Übertragungsnetzbetreiber Anteile gehalten. Um nun die Beteiligung beider deutschen Netzbetreiber zu ermöglichen, gründen Tennet und TransnetBW mit der Flexcess GmbH ein Gemeinschaftsunternehmen. Vorbehaltlich der Entscheidung des Bundeskartellamts werden die von Tennet aktuell gehaltenen Anteile an Equigy in das Gemeinschaftsunternehmen übergehen. An Flexcess werden TransnetBW und Tennet jeweils zu 50 % beteiligt sein. Wie Equigy will auch das deutsche Gemeinschaftsunternehmen keine Gewinne erzielen. Partner und Marktteilnehmer können die Funktionen der Equigy-Crowd-Balancing-Platform zur effizienten Einbindung aggregierter Flexibilitäten in die Systemdienstleistungsmärkte unentgeltlich nutzen.