Diese Einreichung ist der Auftakt für die Antragstellung aller weiteren Erdkabelstrecken im Jahr 2023. SuedLink ist in insgesamt 15 Planfeststellungsabschnitte unterteilt. Für drei Abschnitte –  den SuedLink-Verlauf in einem neuen Tunnel unterhalb der Elbe, den Verlauf in einem Salzbergwerk bei Heilbronn und für einen kurzen Freileitungsabschnitt in Bayern – laufen die abschließenden Planfeststellungsverfahren bereits seit Jahresmitte 2022.

„SuedLink hat 2022 deutlich an Fahrt aufgenommen und wird sich ab 2023 von einem Planungs- zu einem Bauprojekt wandeln”, sagte Tim Meyerjürgens, COO von TenneT. „Angesichts der aktuellen Energiekrise setzen wir alles daran, dass 2028 der erste Strom bei SuedLink fließen kann. Dazu ist es geboten, dass alle an einem Strang ziehen. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und arbeiten weiter mit Hochdruck an den nächsten entscheidenden Schritten im SuedLink-Projekt.“

Die Planfeststellungsunterlagen beschreiben den genauen Leitungsverlauf, Bauweisen und benötigte Grundstücke. Zudem wägen sie die Interessen der so genannten Schutzgüter wie Mensch, Umwelt und Boden gegeneinander ab. Der beantragte SuedLink-Verlauf wurde gemeinsam mit Eigentümerinnen und Eigentümern sowie lokaler Öffentlichkeit geplant und optimiert. Mehr als 1.300 Hinweise aus der Bevölkerung wurden berücksichtigt. Der Abschnitt beginnt an der Landkreisgrenze zu Stade und endet bei Scheeßel. SuedLink berührt dabei die Gemeinden Farven, Anderlingen, Heeslingen, Elsdorf, Hamersen, Helvesiek und Scheeßel. Darüber hinaus ist in Zeven (ebenfalls Landkreis Rotenburg/Wümme) die Fläche für das örtliche Kabelzwischenlager bereits fertiggestellt. Im ersten Quartal 2023 sollen die ersten Kabellieferungen eintreffen. Die beiden europäischen Kabelhersteller NKT und Prysmian haben schon mit ihrer Produktion begonnen.

Die Bundesnetzagentur ist für die nächsten Schritte im Genehmigungsverfahren verantwortlich. Sie wird die Pläne voraussichtlich im ersten Quartal 2023 unter www.netzausbau.de veröffentlichen und unter anderem die berührten Gemeinden anhören. Dieser Verfahrensschritt ermöglicht es, zu den Plänen offiziell Stellung zu nehmen und in einem Erörterungstermin zu diskutieren. Die BNetzA wird dann die Argumente gegeneinander abwägen und den Planfeststellungsbeschluss erlassen.

Die Windstromleitung SuedLink

SuedLink verbindet künftig Windparks im Norden – via NordLink auch Wasserkraftwerke in Skandinavien – und Solarparks in Süddeutschland. Die Verbindung ermöglicht, schwankende erneuerbare Energiequellen flexibel zu vernetzen und sorgt so für eine stabile und sichere Stromversorgung. SuedLink besteht aus zwei Vorhaben mit insgesamt vier Erdkabeln. Sie verbinden Brunsbüttel und das nahe gelegene Wilster in Schleswig-Holstein mit Großgartach bei Heilbronn (Baden-Württemberg) und Bergrheinfeld/West bei Schweinfurt (Bayern). Mit einer Länge von rund 700 Kilometern und einer Investitionssumme von zehn Milliarden Euro ist SuedLink das größte Infrastrukturprojekt der Energiewende in Deutschland. Die eingesetzte Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragung ermöglicht einen verlustarmen Stromtransport über weite Strecken. Mit einer Kapazität von vier Gigawatt kann SuedLink rein rechnerisch zehn Millionen Haushalte versorgen. TenneT ist bei SuedLink zuständig für den nördlichen Trassenabschnitt und die Konverter in Schleswig-Holstein und Bayern. In den Bereich von TransnetBW fallen der südliche Trassenabschnitt und der Konverter in Baden-Württemberg