Die international in der Entwicklung und im Betrieb von Projekten der Erneuerbaren Energien tätige PNE AG liegt nach den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2020 im Plan. Das zeigt die heute veröffentlichte Mitteilung über den Verlauf der ersten neun Monate.

„Die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2020 waren von unterschiedlichen Entwicklungen geprägt. Einerseits konnten wir operativ gute Fortschritte erzielen, haben weitere Genehmigungen erreicht, Ausschreibungen gewonnen, mit dem Bau weiterer Windparks begonnen, die Projektpipelines bei Wind und Photovoltaik ausgebaut und uns im Dienstleistungssektor noch stärker positioniert. Andererseits haben uns die schwer kalkulierbaren Rahmenbedingungen insbesondere im Zusammenhang mit der COVID19-Pandemie herausgefordert,“ fasst Markus Lesser, Vorstandsvorsitzender der PNE AG, den Geschäftsverlauf zusammen.

Erfolgreiche operative Entwicklung
Operativ verlief das Geschäftsjahr in den ersten neun Monaten trotz erschwerter Rahmenbedingungen in Folge der COVID19-Pandemie erfolgreich. In Polen wurde der Bau eines bereits früher verkauften Projekts mit 42 MW abgeschlossen. Im Kundenauftrag hat PNE den Bau von Windparks in Schweden und Polen fortgesetzt. In Deutschland hatte PNE zum Ende des Berichtszeitraums sechs Windparks mit einer Nennleistung von 73,8 MW, davon 4,2 MW als Bürgerwindanlage, in Bau. Insgesamt befanden sich damit am Ende des Berichtszeitraums Windparks mit rund 318,8 MW auf eigene Rechnung und für Kunden in Bau.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres war PNE in Deutschland mit drei zuvor genehmigten Windparks (39,0 MW) in den Ausschreibungen erfolgreich und erhielt Zuschläge. Im Oktober gab es einen weiteren Zuschlag für einen Windpark mit 21,6 MW.

Ausbau des Eigenbetriebs geht voran
Derzeit betreibt die PNE-Gruppe Windparks mit einer installierten Nennleistung von 130,1 MW im Eigenbetrieb, weitere befinden sich im Bau. Der Bestand an eigenen Projekten, vornehmlich in Deutschland, soll bis Ende 2023 auf bis zu 500 MW ausgebaut werden.

Projektpipeline gestärkt
Grundlage der künftigen Entwicklung ist die „Pipeline“ der Projekte, die in verschiedenen Phasen der Projektentwicklung bearbeitet werden. Bei den Windenergieprojekten an Land konnte sie auf rund 5.241 MW ausgebaut werden. Bemerkenswert ist, dass PNE mit Projekten von derzeit rund 681 MW in der Genehmigungsphase in Deutschland und Frankreich einen sehr hohen Stand gehalten hat.

Deutlich ausgebaut wurde auch die Pipeline in der Entwicklung von Photovoltaikprojekten. Hier sind jetzt in Deutschland, Rumänien und den USA Projekte mit einer Nennleistung von 476 MWp in der Entwicklung.

Offshore in Deutschland
Bei der bilanziellen Bewertung von Offshore-Projekten, die PNE in der Nordsee entwickelt hat, mussten im Konzern nach einer Prüfung der Deutsche Prüfstelle für Rechnungswesen (DPR) rückwirkend Anpassungen zum 1. Januar 2017 vorgenommen werden. Daraus ergeben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf das laufende Geschäftsjahr 2020, allerdings gibt es Veränderungen bei einigen Vortragswerten in der Bilanz wie z.B. dem Vorratsvermögen und dem Eigenkapital.

Unabhängig von der in diesem Zusammenhang vorzunehmenden Fehlerkorrektur sieht sich die PNE AG, insbesondere durch den Senatsbeschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 20. August 2020, in ihrer Einschätzung, dass Teile des WindSeeG verfassungswidrig sind, bestätigt. Mit der Umsetzung des Urteils des Bundesverfassungsgerichts durch den Gesetzgeber, erwartet PNE Erstattungen für bereits erbrachte Projektierungsleistungen, die sich dann in der Zukunft entsprechend positiv auf die Konzernzahlen auswirken werden.

Ergebnis der ersten neun Monate im Plan
Der Konzern wies im Berichtszeitraum Umsatzerlöse in Höhe von 73,9 Mio. Euro (im Vorjahr: 72,6 Mio. Euro), eine Gesamtleistung von 90,7 Mio. Euro (im Vorjahr: 96,6 Mio. Euro), ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 9,2 Mio. Euro (im Vorjahr: 17,0 Mio. Euro), ein Betriebsergebnis (EBIT) von -3,5 Mio. Euro (im Vorjahr: 7,8 Mio. Euro) und ein unverwässertes Ergebnis je Aktie von -0,12 Euro (im Vorjahr: -0,09 Euro) auf.

Ausgewirkt haben sich vor allem die Investitionen in eigene Projekte, da keine Projektverkäufe erfolgten. Aufgrund dieser Investitionen in eigene Projekte sind in den ersten neun Monaten auf Konzernebene Gewinne vor Steuern von 19,8 Mio. Euro (im Vorjahr: 4,9 Mio. Euro) eliminiert worden.

Umgang mit der Corona-Pandemie
Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung hat auch die weltweit andauernde COVID19-Pandemie. Mit jeweils auf die Märkte angepassten Konzepten hat sich PNE darauf eingestellt und das Geschäft kontinuierlich weitergeführt. Projekte wurden weiterentwickelt, Ausschreibungen gewonnen und mit dem Bau weiterer Projekte begonnen. Dabei zahlte sich aus, dass schon in den vergangenen Jahren interne Prozesse und Organisationsstruktur auf ein hohes Niveau weiterentwickelt wurden.

Die Folgen der Pandemie sind jedoch zu spüren. Genehmigungsverfahren ziehen sich in die Länge und Projekte verschieben sich. Gleichzeitig melden Hersteller von Windenergieanlagen längere Lieferzeiten. Die aufgrund des Pandemiegeschehens gegenwärtig schwer prognostizierbare Entwicklung der Strompreise in internationalen Märkten kann zu Verzögerungen bei Verkaufsvorgängen und verspäteten Realisierungen führen.

Guidance bestätigt
Trotz dieser und anderer durch die COVID19-Pandemie erschwerten Rahmenbedingungen und den u.a. daraus resultierenden Verzögerungen im Projektgeschäft sowie dem Investment in den Aufbau von Windparks für den Eigenbestand, bestätigt der Vorstand das Ziel für das Gesamtjahr: PNE rechnet für den Konzern für das Geschäftsjahr 2020 mit einem EBITDA in Höhe von 15 bis 20 Mio. Euro und mit einem EBIT in Höhe von 5 bis 10 Mio. Euro. Entscheidend für das Erreichen dieses Ziels sind die geplanten Projektverkäufe im In- und Ausland.