Glennmont Partners (Glennmont) und Ørsted haben heute eine Vereinbarung über den Verkauf von 50% der Anteile von Ørsteds deutschem Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 3 unterzeichnet, der für die Produktion von 900 Megawatt ausgelegt ist. Der Windpark wurde in den Jahren 2017 und 2018 zu einem Preis von null Euro pro MWh bezuschlagt. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2025 avisiert, vorbehaltlich der finalen Investitionsentscheidung von Ørsted. Diese wird bis Ende dieses Jahres erwartet.

Zum ersten Mal hat Ørsted Anteile an einem geplanten Projekt noch vor der finalen Investitionsentscheidung an einen institutionellen Investor veräußert.

Der Gesamtwert der Transaktion zum Zeitpunkt des Abschlusses wird sich voraussichtlich auf etwa neun Milliarden Dänische Kronen, umgerechnet etwa 1,2 Milliarden Euro, belaufen. Dies umfasst den Preis für den Erwerb eines 50-prozentigen Anteils und die Zusage über die Finanzierung von 50 Prozent der im Rahmen des EPC-Vertrags – Planung, Beschaffung und Bau – für den gesamten Windpark anfallenden Zahlungen.

Glennmont ist einer der größten europäischen Fondmanager der ausschließlich in erneuerbare Energieinfrastruktur investiert. Das Unternehmen gehört zu 100 Prozent zum globalen Vermögensverwalter Nuveen, der ein Vermögen von rund 1,3 Billionen US-Dollar verwaltet. Glennmont hat seine Investition in Borkum Riffgrund 3 entsprechend den Bedürfnissen seiner institutionellen Investoren strukturiert, einschließlich die der TIAA, der Muttergesellschaft von Nuveen.

Als Teil der Vereinbarung errichtet Ørsted den Windpark im Rahmen eines umfassenden EPC-Vertrags. Darüber hinaus wird Ørsted 20 Jahre lang Betriebs- und Wartungsdienstleistungen erbringen und die Vermarktung für den von Borkum Riffgrund 3 erzeugten Strom sowie die Grünstromzertifikate bereitstellen. Ørsted hat einen Liefervertrag mit einer Laufzeit von 20 Jahren ausgearbeitet, der Glennmont eine Kombination aus Fix- und Collared-Preisen für den Großteil seines Anteils an den Strommengen bietet und gleichzeitig einen Teil des Stroms den aktuellen Marktpreisen aussetzt.

Ørsted hat bisher für Borkum Riffgrund 3 langfristige Stromabnahmeverträge , sog. Corporate PPAs (CPPA), mit festen Preisen für Unternehmen über insgesamt 450 MW abgeschlossen. Nach dem Verkauf der Anteile und den bisher unterzeichneten CPPAs wird Ørsteds Handelsrisiko in den ersten zehn Jahren auf die Fix- und Collared-Tranche des Abnahmevertrags mit Glennmont beschränkt sein. Ørsted arbeitet zudem an einer bereits weit fortgeschrittenen Pipeline von zusätzlichen CPPAs mit dem Ziel, das verbleibende Handelsrisiko in den ersten zehn Jahren und in den Folgejahren des Projekts weiter zu optimieren.

Martin Neubert, Chief Commercial Officer und stellvertretender CEO bei Ørsted, sagt: „Wir freuen uns darüber, unsere Zusammenarbeit mit Glennmont weiter auszubauen, die bereits Partner von Gode Wind 1 sind. Mit ihrer Ausrichtung auf Investitionen in die Infrastruktur für erneuerbare Energien unterstützen sie die dringend notwendige Umstellung von fossilen Energieträgern auf erneuerbare Energiesysteme.“

Francesco Cacciabue, CFO und Mitbegründer von Glennmont, kommentiert: „Dies ist eine bedeutende Investition für Glennmont. Seit unserer Gründung vor über einem Jahrzehnt sind wir bestrebt, langfristige Geschäftsbeziehungen aufzubauen, mit denen wir im Laufe der Zeit an mehreren Investitionen für unsere Kunden arbeiten können. Wir freuen uns daher, abermals mit Ørsted zusammenzuarbeiten, um in die Energiewende zu investieren. Unsere Kunden zeigen ein starkes Interesse an Investitionen in erneuerbare Energien, weil sie stabile Renditen bei gleichzeitiger Dekarbonisierung ihres Portfolios anstreben. Dieses Interesse wird durch ihr Vertrauen in unsere Expertise und unsere Fähigkeit, Werte zu schaffen, unterstrichen.“

Biff Ourso, Leiter des Bereichs Infrastruktur bei Nuveen, ergänzt: „Die neue Investition mit Ørsted ist exemplarisch für die starke Erfolgsbilanz von Glennmont bei Investitionen in saubere Energien und ist ein wesentlicher Grund für die Übernahme durch Nuveen Anfang dieses Jahres. Nuveen und TIAA legen großen Wert auf verantwortungsvolles Investieren. Diese Übereinkunft ist ein konkreter Schritt, um unser Engagement für die Dekarbonisierung zu demonstrieren.“

Glennmont wird die Akquisition und die laufende Finanzierung seines 50-prozentigen Anteils zum Teil durch ein Finanzierungspaket realisieren. Dieses wurde von Ørsted strukturiert und geführt und von Glennmont mitgestaltet. Die langfristigen vorrangigen Kreditfazilitäten umfassen eine Reihe einzigartiger Merkmale, die einen marktführenden Ansatz für die Finanzierung von Offshore-Windkraftanlagen auf dem Handelsmarkt darstellen und werden von acht Banken bereitgestellt: Santander, SEB, Natwest, ING, Bank of China, Helaba, ABN AMRO und Siemens Bank.

Die Veräußerung steht unter dem Vorbehalt der endgültigen Investitionsentscheidung von Ørsted, die bis Ende 2021 erwartet wird, sowie  der Genehmigung für Fusionen und ausländische Investitionen. Der Abschluss der Transaktion wird für das vierte Quartal 2021 oder das erste Quartal 2022 erwartet.

Die in dieser Mitteilung enthaltenen Informationen ändern nichts an Ørsteds Finanzausblick für das Geschäftsjahr 2021 oder an dem für 2021 angekündigten Investitionsvolumen.


Über Borkum Riffgrund 3:

  • Borkum Riffgrund 3 wird eine Gesamtexportkapazität von 900 MW haben und in der deutschen Nordsee in der Nähe der bestehenden Offshore Windparks Borkum Riffgrund 1 und Borkum Riffgrund 2 von Ørsted liegen.
  • Der Strom von Borkum Riffgrund 3 wird durch 11 MW Offshore-Windturbinen, mit 200 Metern Rotordurchmesser, von Siemens Gamesa erzeugt.
  • Die Inbetriebnahme des Windparks wird für 2025 erwartet, vorbehaltlich der endgültigen Investitionsentscheidung von Ørsted.
  • Bei den deutschen Offshore-Windauktionen 2017 und 2018 erhielt Ørsted den Zuschlag mit Geboten von 0 EUR pro MWh für den Bau von drei Offshore-Windprojekten, die heute unter dem gemeinsamen Namen Borkum Riffgrund 3 bekannt sind. Ermöglicht wurde dies durch eine Reihe von Kostenreduktionen, darunter die Installation von Windenergieanlagen der nächsten Generation, sehr gute Standortbedingungen und hohe Windgeschwindigkeiten sowie erwartete einnahmestabile Stromabnahmeverträge mit Industriekunden.
  • Ørsted ist der führende Offshore-Windkraftentwickler in Deutschland mit ca. 1,35 GW in Betrieb (Gode Wind 1&2, Borkum Riffgrund 1&2) und ca. 1,1 GW im Bau (Borkum Riffgrund 3 und Gode Wind 3).

PM: Ørsted