Der Umsatz erhöhte sich von 964,6 Mio. EUR im Vorjahresquartal auf 1.251,2 Mio. EUR im ersten Quartal 2021. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf 10,4 Mio. EUR und lag damit leicht unter dem Vorjahresniveau von 13,1 Mio. EUR. Daraus ergibt sich eine EBITDA-Marge in Höhe von 0,8 Prozent (Q1/2020: 1,4 Prozent). Die Umsatzerhöhung ergibt sich insbesondere aus den deutlich gestiegenen Installationen. Dagegen blieb die EBITDA-Marge unter dem Vorjahresquartal, das noch nicht von den Auswirkungen der Pandemie betroffen war, zurück. Aufgrund der von Nordex ergriffenen Maßnahmen laufen die Geschäftsprozesse weitestgehend stabil, sind allerdings in ihrer Effizienz nach wie vor beeinträchtigt oder auch verzögert. Hinzu kam, dass sich im ersten Quartal 2021 zu einem größeren Teil noch margenschwächere Altprojekte in der Ausführung befanden.

Operative Entwicklung

Im ersten Quartal 2021 steigerte die Nordex Group ihre Installationsleistung erneut und errichtete 356 Windenergieanlagen in 20 Ländern mit einer Gesamtleistung von 1.400 MW. Im vergleichbaren Vorjahresquartal waren es 269 Windenergieanlagen in 21 Ländern mit einer Gesamtleistung von 899 MW. Von der installierten Leistung (in MW) entfielen 57 Prozent auf Europa, 21 Prozent auf Nordamerika, 16 Prozent auf Lateinamerika und 6 Prozent auf den Rest der Welt. Infolgedessen erhöhte sich der Umsatz im Segment Projekte von 862,6 Mio. EUR im Vorjahresquartal auf 1.145,7 Mio. EUR im Berichtszeitraum. Das Segment Service setzte seine positive Entwicklung kontinuierlich fort und der Umsatz erhöhte sich um 5,9 Prozent auf 108,0 Mio. EUR (Q1/2020: 102,0 Mio. EUR).

Im ersten Quartal 2021 produzierte die Nordex Group insgesamt 304 Turbinen mit einer Nennleistung von knapp 1.300 MW im Vergleich zu 448 Turbinen mit einer Nennleistung von 1.641 MW im ersten Quartal des Vorjahres. Bei der Rotorblattproduktion hingegen erhöhte sich die Anzahl der produzierten Rotorblätter von 321 Stück im Vorjahresquartal um 19,3 Prozent auf nunmehr 383 Stück. Die Nordex Group zielt darauf ab, ihre Produktion immer genau mit ihren Projekten und den sich daraus ableitenden Lieferverpflichtungen abzustimmen.

Insgesamt startete die globale Windindustrie mit einer verhaltenen Nachfrage in das Geschäftsjahr 2021. In diesem Umfeld hat sich die Nordex Group mit einem soliden Auftragseingang im Bereich Projekte in Höhe von 1.247 MW in den ersten drei Monaten 2021 gut behauptet. Im Vorjahresquartal belief sich der Auftragseingang unterstützt durch ein Großprojekt in Norwegen auf 1.644 MW. Der Auftragseingang (ohne das Servicesegment) für das erste Quartal 2021 entspricht einem Wert von 911 Mio. EUR (Q1/2020: 1.185 Mio. EUR). Von diesem Auftragsvolumen (in MW) entfielen 92 Prozent auf zehn Länder in Europa und 8 Prozent auf Mexiko (Berichtsregion Lateinamerika). Größte Einzelmärkte in Europa waren Spanien, die Türkei, Deutschland und Finnland. Per Quartalsende wies das Segment Projekte einen Auftragsbestand von 5,1 Mrd. EUR aus (31. März 2020: 5,8 Mrd. EUR). Zum Jahresende 2020 verfügte die Nordex Group über einen Auftragsbestand von 5,3 Mrd. EUR, der sich im Zuge der gestiegenen Installationen im ersten Quartal 2021 verringerte. Im Segment Service erhöhte sich der Auftragsbestand weiter von 2,6 Mrd. EUR um 8,1 Prozent auf 2,8 Mrd. EUR, sodass sich ein Gesamtauftragsbestand für beide Segmente von 7,9 Mrd. EUR ergab (31. März 2020: 8,4 Mrd. EUR).

Finanzkennzahlen im Überblick

Die Bilanzsumme hat sich zum 31.03.2021 gegenüber dem Jahresende 2020 leicht um 3,0 Prozent auf 4,3 Mrd. EUR verringert. Die Eigenkapitalquote lag bei 16,2 Prozent (31. Dezember 2020: 17,5 Prozent). Per Ende März 2021 verfügte die Nordex Group über liquide Mittel in Höhe von 742,5 Mio. EUR (31. Dezember 2020: 778,4 Mio. EUR). Die Nettoverschuldung konnte weiter von 40,9 Mio. EUR zum Jahresende 2020 auf 33,2 Mio. EUR per Ende März reduziert werden (31. März 2020: 156,4 Mio. EUR) und die auf den Konzernumsatz bezogene Working Capital-Quote lag mit minus 7,6 Prozent auf Vorjahresniveau (31. März 2020: minus 7,5 Prozent).

Nordex-Aktie in den MDAX aufgenommen
Die Nordex-Aktie ist seit dem 22. März 2021 – also pünktlich zum 20-jährigen Börsenjubiläum – in den MDAX der Deutschen Börse aufgenommen worden. Ursächlich für diese Aufnahme waren eine gute Kursentwicklung der Nordex-Aktie, die in einer hohen Marktkapitalisierung resultierte, sowie ein kontinuierliches Interesse der Investoren an Nordex, das zu einer höheren Anzahl täglich gehandelter Aktien (Liquidität) führte.

Prognose 2021 bestätigt

Für das Jahr 2021 geht die Nordex Group von einem positiven Geschäftsverlauf aus und erwartet eine Verbesserung der wesentlichen finanziellen Kennzahlen. Ausschlaggebend dafür sind eine stabilisierte Lieferkette und erfolgreiche Konzepte, um auch unter Pandemiebedingungen effektiv und effizient arbeiten zu können. Zudem wird unterstellt, dass insbesondere durch die weltweiten Fortschritte bei den Corona-Schutzimpfungen der Einfluss der Pandemie auf die wirtschaftliche Tätigkeit im Jahresverlauf deutlich geringer wird. Vor diesem Hintergrund bestätigt die Nordex Group ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2021 und prognostiziert eine EBITDA-Marge zwischen 4,0 Prozent und 5,5 Prozent auf Basis eines erwarteten Umsatzes zwischen EUR 4,7 Mrd. und EUR 5,2 Mrd. Der Konzern strebt kurzfristig einen Umsatz von ca. EUR 5 Mrd. an, und es ist die strategische Zielsetzung, für das Geschäftsjahr 2022 eine Konzern-EBITDA-Marge von 8 Prozent zu erreichen.

„Die Nordex Group ist gut vorbereitet in das Jahr 2021 gestartet. Dabei treffen wir auf eine weiterhin gute Nachfrage unserer effizienten Delta4000-Plattform, die wir als globales Produkt erfolgreich vermarkten. Im letzten Jahr haben wir gezielt Konzepte für unsere Geschäftsprozesse unter Pandemiebedingungen entwickelt, vor allem für die Produktion und Installation. Die Abläufe überwachen wir engmaschig und kontinuierlich. Insgesamt bleiben wir zuversichtlich für 2021 und gehen von einer positiven Entwicklung des Geschäftsverlaufs aus, wobei wir uns auch der höheren Unsicherheiten bewusst sind, die sich aus der anhaltenden Pandemie und dem allgemeinen Preisdruck bei Rohstoffen ergeben“, sagt José Luis Blanco, Vorstandsvorsitzender (CEO) der Nordex Group.

Der vollständige Bericht für das erste Quartal 2021 steht ab sofort auf der Homepage der Nordex Group im Bereich Investor Relations unter „Publikationen“ zum Download zur Verfügung (ir.nordex-online.com). Der Konzern-Zwischenlagebericht und der verkürzte Konzernzwischenabschluss wurden keiner prüferischen Durchsicht unterzogen.