Dieser Umsatzanstieg lässt sich insbesondere auf die deutlich erhöhte Anzahl der Installationen und der ausgeweiteten Produktionsleistung im Segment Projekte zurückführen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg auf 100,7 Mio. EUR (9M/2020: 70,8 Mio. EUR), dies entspricht einer EBITDA-Marge von 2,5 Prozent (9M/2020: 2,2 Prozent). Dieses Ergebnis war von den stark gestiegenen Kosten für Rohstoffe und Frachten spürbar beeinflusst.

Im Rahmen der Präsentation der vorläufigen Zahlen passte das Unternehmen daher auch seine Prognose für das Jahr 2021 an. Demnach erwartet die Nordex Group einen Konzernumsatz zwischen 5,0 und 5,2 Mrd. EUR. Aufgrund des weiterhin sehr volatilen Makroumfelds, das vor allem durch substanzielle Steigerungen externer Kosten für Rohstoffe und Frachten sowie durch temporäre Störungen von Lieferketten geprägt ist, geht das Unternehmen von einer EBITDA-Marge von rund 1 Prozent für das Jahr 2021 aus. Die Investitionen werden sich unverändert ganzjährig auf rund 180 Mio. EUR belaufen und die auf den Konzernumsatz bezogene Working-Capital-Quote wird zum Jahresende weiterhin unter minus 6 Prozent erwartet.

Die Gesellschaft geht allerdings davon aus, die gegenwärtigen Herausforderungen zu überwinden und strebt mittelfristig weiterhin das strategische Ziel von 8 Prozent EBITDA-Marge an. Grundlage dafür ist, dass sich die externen Märkte stabilisiert haben und die Zeit der Kosten- und Preisanpassungen vorüber ist.

Operative Entwicklung

In den ersten drei Quartalen 2021 steigerte die Nordex Group ihren Auftragseingang im Segment Projekte (ohne Service) von 3,8 GW auf 4,6 GW; dies entspricht einem Wert von 3.219 Mio. EUR (9M/2020: 2.642 Mio. EUR). Davon entfielen 62 Prozent auf Europa, 18 Prozent auf Lateinamerika und 16 Prozent auf die Region „Rest der Welt“. Per Ende September 2021 verfügte die Nordex Group über einen Auftragsbestand von 8,0 Mrd. EUR (9M/2020: 7,9 Mrd. EUR), der sich wie folgt aufteilt: 5,0 Mrd. EUR (9M/2020: 5,1 Mrd. EUR) entfallen auf das Segment Projekte und 3,0 Mrd. EUR (9M/2020: 2,8 Mrd. EUR) auf das Segment Service.

Die Nordex Group hat ihre Produktionsleistung in der Turbinenmontage weiter erhöht. Dabei steigerte das Unternehmen seine Produktion in den ersten neun Monaten 2021 um fast neun Prozent von 4.415 MW im Vorjahr auf 4.807 MW. Ferner produzierte die Nordex Group 1.242 Rotorblätter in ihren eigenen Werken (9M/2020: 990 Blätter).

In den ersten neun Monaten 2021 konnte die Nordex Group ihre Installationsleistung erneut erhöhen und errichtete insgesamt 1.216 Windenergieanlagen in 22 Ländern mit einer Gesamtleistung von 4.858 MW (9M/2020: 1.052 Windenergieanlagen in 21 Ländern mit einer Gesamtleistung von 3.817 MW). Dies bedeutet eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 27,3 Prozent (in MW). Auf Europa entfielen knapp 57 Prozent der Installationen, auf die außereuropäischen Märkte rund 43 Prozent. Aus diesen Installationen resultierten im Berichtszeitraum im Segment Projekte Umsatzerlöse in Höhe von 3.632 Mio. EUR (9M/2020: 2.852 Mio. EUR), die 27,3 Prozent über dem Vorjahr lagen. Im Segment Service stieg der Umsatz per Ende September um 4,2 Prozent auf 331,8 Mio. EUR (9M/2020: 318,3 Mio. EUR) und erhöhte sich somit kontinuierlich.

Darüber hinaus ist die Nordex Group im dritten Quartal 2021 in die Klasse 6 MW+ eingestiegen. Mit der Turbine des Typs N163/6.X führt Nordex das mit der Delta4000-Serie etablierte Erfolgskonzept des flexiblen Leistungsbereichs von Windenergieanlagen kontinuierlich fort.

 Finanzkennzahlen im Überblick

Die Bilanzsumme verminderte sich zum 30. September 2021 gegenüber dem Jahresende 2020 von 4.410 Mio. EUR auf 4.264 Mio. EUR. Dabei sind die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten deutlich zurückgeführt worden. Dem gegenüber steht ein kräftiger Anstieg des Eigenkapitals infolge der im Juli 2021 abgeschlossenen Kapitalerhöhung. Infolgedessen stieg die Eigenkapitalquote zum 30. September 2021 spürbar auf 28,5 Prozent an (31. Dezember 2020: 17,5 Prozent). Die Nettoverschuldung per 31. Dezember 2020 in Höhe 41 Mio. EUR wandelte sich in eine Netto-Cash-Position in Höhe von 516 Mio. EUR. Ferner verbesserte sich die auf den Konzernumsatz bezogene Working-Capital-Quote auf minus 7,7 Prozent (31. Dezember 2020: minus 6,3 Prozent) und lag damit weiterhin unter den angestrebten minus 6 Prozent per Ende 2021.

„Unser Produktportfolio wird unverändert stark nachgefragt und auch die Aussichten für unsere Branche bleiben durch die ambitionierten politischen Klimaziele vieler Länder sehr vielversprechend. Erneuerbare Energien - einschließlich der Windenergie an Land - genießen hohe Akzeptanz und sind wichtiger Teil der Energiewende“, sagt José Luis Blanco, CEO der Nordex SE. „Jetzt geht es für uns vor allem darum, unsere Produktions- und Installationsaktivitäten effizient voranzutreiben sowie die extrem hohen Kosten für Rohstoffe und Logistik zu managen, da dieses volatile Umfeld uns noch eine Weile begleiten könnte.“

Der vollständige Zwischenbericht zum 30. September 2021 ist nun auf der Homepage der Nordex Group im Bereich Investor Relations unter "Publikationen" verfügbar (ir.nordex-online.com). Der Konzern-Zwischenlagebericht und der verkürzte Konzernzwischenabschluss wurden keiner prüferischen Durchsicht unterzogen.