Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat grünes Licht für den vorzeitigen Maßnahmenbeginn des bedeutenden H2-Projekts "Elektrolysekorridor Ostdeutschland" gegeben. Das Vorhaben ist Teil des "doing hydrogen" Verbundprojekts und setzt auf die Installation von vier Großelektrolyseuren mit einer Gesamtkapazität von 210 Megawatt (MW), um grünen Wasserstoff im industriellen Maßstab zu produzieren.
Der vorzeitige Maßnahmenbeginn erlaubt es den Projektträgern, vor Abschluss der Fördermittelvergabe und auf eigenes Risiko mit der Umsetzung zu beginnen. Dabei bleibt die Aussicht auf Fördermittel unbeeinträchtigt, auch wenn deren endgültige Bewilligung noch aussteht.
Das Herzstück des "Elektrolysekorridors Ostdeutschland" bildet eine Infrastruktur, die auf dem bestehenden Gasnetz basiert. Der grüne Wasserstoff wird an vier Standorten in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt erzeugt, anschließend in die Pipeline eingespeist und zu den Abnehmern transportiert. Die Elektrolyseure stehen in Mecklenburg-Vorpommern im Raum Güstrow mit einer Leistung von 55 MW und Wasserstoffproduktion von 4.300 Tonnen (t) im Jahr, in Brandenburg mit einer Leistung von 130 MW und H2-Jahresproduktion von 10.200 t sowie in Sachsen-Anhalt im Raum Bitterfeld-Wolfen mit einer Leistung von 25 MW und H2-Jahresproduktion in Höhe von 2.000 t. Der Wasserstoff wird über eine H2-Pipeline an industrielle Abnehmer in Brandenburg transportiert, um damit die Dekarbonisierung der Industrie zu ermöglichen.
Die Bewilligung des vorzeitigen Maßnahmenbeginns stellt einen bedeutenden Fortschritt für das als "Important Project of Common European Interest (IPCEI)" klassifizierte Projekt dar. IPCEI-Projekte sind Vorhaben, die aufgrund ihrer Größe und Bedeutung von strategischem europäischem Interesse eingestuft werden. Sie verfolgen das Ziel, einen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung und zum wirtschaftlichen Zusammenhalt in der Europäischen Union zu leisten.
Manuela Blaicher, Abteilungsleiterin PtX Projektentwicklung Deutschland, kommentiert die Entscheidung des BMWK erfreut:
"Großtechnische Elektrolyseurstandorte sind die Grundlage für den schnellen Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Ostdeutschland. Das Förderprogramm IPCEI verknüpft Wasserstofferzeugungskapazitäten mit Transportinfrastruktur und Abnehmern. Meine Kolleginnen und Kollegen sind bereits geraume Zeit mit den Planungen beschäftigt. Aufgrund des Bescheids des BMWK können wir jetzt mit den konkreten Arbeiten beginnen, was uns außerordentlich freut."
Mit der Entscheidung des BMWK wird die Vision einer klimaneutralen Wirtschaft in Deutschland und Europa ein entscheidendes Stück vorangebracht. Der Elektrolysekorridor Ostdeutschland spielt dabei eine Schlüsselrolle und unterstreicht die europaweite Relevanz für die Umsetzung der deutschen und europäischen Wasserstoffstrategie.