Der Ertragsindex ist essentiell für Betreiber, Betriebsführer oder Asset-Manager von Windparks. Schwankende Windverhältnisse führen dazu, dass einzelne Monatserträge meist deutlich vom langjährigen Mittelwert abweichen. Dabei ist es wichtig sicherzustellen, dass die monatlichen Variationen des Ertrages mit den Variationen des Windangebotes übereinstimmen. Nur durch die Verwendung von objektiven und konsistenten Daten wie dem anemos Ertragsindex ist die Einschätzung, ob ein Windpark aufgrund des schwachen Windangebotes oder aufgrund von technischen Problemen unter den Erwartungen bleibt, möglich. Des Weiteren ermöglicht der Ertragsindex nach einigen Monaten bereits die Abschätzung eines realistischen Langzeitwertes. Detaillierte Anwendungsbeispiele sind unter anemos.de/Ertragsindex-Anwendungsbeispiele.pdf zu finden.

Einen detaillierteren Einblick auf das Windjahr 2020 zeigt die Ertragsindexkarte des Deutschland 3 km Windatlas auf ERA5 Basis in Abb. 1. Das Mittel der Jahre 2000-2019 bildet die Referenzperiode für das 100 % Niveau. Für eine typische 3-MW Windenergieanlage auf 100 Meter über Grund ergibt sich nach dem unterdurchschnittlichen Jahr 2018 mit 93.1 % und dem überdurchschnittlichen Jahr 2019 mit 104.7 % für das Jahr 2020 erneut ein überdurchschnittlicher Wert von 106.3 %. Es fällt auf, dass vor allem die erste Jahreshälfte wie schon in 2019 sehr windstark war, mit einem Rekordfebruar von 207 %.

 

 

Neben den Indizes für Deutschland ist auch die Entwicklung des Windtrends sehr interessant, da dieser für Ertrags- und Erlösprognosen ein nicht zu vernachlässigender Faktor sein kann. Der Trendfaktor gibt an wie stark die mittlere Windgeschwindigkeit prozentual pro Jahr abnimmt (negativ) oder zunimmt (positiv). Der Trendfaktor wird analog zu der typischen Lebensdauer einer WEA von 20 Jahren über den aktuellsten Referenzzeitraum (2001 – 2020) gebildet. In Abb. 2 ist der Trendfaktor auf einer Höhe von 100 m über Grund für Deutschland dargestellt. Im Windtrend gibt es ein deutliches Nord-Süd-Gefälle, welches sich in 2020 mit positiven Werten weiter nach Süden ausgedehnt hat.

Aufgrund von negativen Strompreisen, geregelt nach §51 EEG17, kommt es zu Ertragsverlusten. Nach dem EEG21 verkürzt sich die 6h-Regel auf vier Stunden, sodass die resultierenden Ertragsverluste regional deutlich höher ausfallen werden. In Abb. 3 ist die regionale Verteilung der Ertragsverluste für die 6h Regel dargestellt. Detaillierte Erläuterungen und der Vergleich zu der 4h Regel sind dem Wind- und Ertragsindex Report 2020 zu entnehmen.

anemos bietet den Ertragsindex europaweit mit Zellen von 10 x 10 km² an und hat diese für eine noch höhere Genauigkeit in Deutschland auf 3 x 3 km² verkleinert. Zudem wurde für Deutschland eine Jahresgangkorrektur entwickelt um die so häufig benötigte Jahresverteilung noch besser abzubilden. Der anemos Ertragsindex wird monatlich mit nur 10 – 12 Tagen Verzögerung aktualisiert. Auf Wunsch ist auch die Berechnung eines standortgenauen Index (25m) mit individueller Leistungskennlinie und Nabenhöhe möglich.

Bei Interesse kann der Ertragsindex unverbindlich und kostenfrei getestet werden. Der Zugang zu den Daten wird Interessenten über das Online-Portal awis (www.awis.anemos.de) ermöglicht, über das u.a. auch Wind-Zeitreihen, Weibull-Statistiken und Windstrom-Marktwerte abgerufen werden können.


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Auf Basis von Simulationen gibt die anemos, Gesellschaft für Umweltmetereologie mbH, mit diesem Report einen Überblick über das vergangene Wind- und ...