Katrin Eder: „Der Ausbau Erneuerbarer Energien stößt in Rheinland-Pfalz auf hohe Akzeptanz“
Klimaschutz- und Energieministerin Katrin Eder erklärte:
„Wenn wir der zunehmenden Erderwärmung entgegentreten wollen, müssen wir Erneuerbare Energien massiv ausbauen. Nur so können wir den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase in der nötigen Konsequenz reduzieren. Gelingt uns das nicht, sind die Dürren, Starkregenereignisse und andere Wetterextreme der jüngsten Zeit lediglich Vorboten viel verheerenderer Entwicklungen. Daher ist es wichtig, einen möglichst großen gesellschaftlichen Konsens für den Ausbau der Erneuerbaren Energien wie Solarstrom und Windkraft zu erzielen. Der notwendige Wandel etwa in der Energie- und Wärmeversorgung sowie in der Mobilität erfordert einen breiten Schulterschluss. Da ist es erfreulich, dass eine repräsentative Studie ergeben hat, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien in Rheinland-Pfalz auf hohe Akzeptanz stößt.“
Das Klimaschutzministerium hat die Studie in Auftrag gegeben, für die die Forsa Politik- und Sozialforschung GmbH im Zeitraum vom 3. bis zum 26. Mai 2023 rund 2500 Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer über 18 Jahre befragt hat.
Ergebnis: Die große Mehrheit wünscht sich vor allem die Nutzung von Solar- (94 Prozent) und Windenergie (89 Prozent) zur Deckung des Energiebedarfs. Dabei spielt es keine Rolle, ob bereits Windenergieanlagen im Wohnumfeld der Befragten vorhanden sind oder nicht, was in Diskussionen der Vergangenheit oft zentral war („Windkraft ja bitte, aber nicht vor meiner Haustür“).
Nur wenige Befragte äußern laut der Studie Bedenken, sollten in ihrem Wohnumfeld zukünftig Windenergieanlagen errichtet werden (78 Prozent „weniger große“ oder „keine Bedenken“). Mit den Windenergieanlagen im Wohnumfeld sind die meisten Befragten „voll und ganz“ oder „eher“ einverstanden (86 Prozent).
Entscheidend ist offenbar die frühe Kommunikation: Demnach legen die Bürgerinnen und Bürger für den Fall der Errichtung von WEA im Wohnumfeld vor allem Wert auf frühzeitige Information (90 Prozent), kommunale Gestaltungsmöglichkeiten (87 Prozent) und finanzielle Profite für die Kommunen (87 Prozent).
Signifikant ebenfalls: Nur 25 Prozent der Bürgerinnen und Bürger meinen, dass es häufiger Stromausfälle geben wird, je größer der Windstromanteil am gesamten Strom Deutschlands ist. 69 Prozent sehen diese Gefahr nicht, davon 26 Prozent überhaupt nicht. „Das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Staates ist an dieser Stelle also sehr viel größer als oft vermutet wird“, so Ministerin Eder.
Einen wichtigen kritischen Punkt gibt es allerdings: Fast drei Viertel (71 Prozent) der Befragten teilt die Einschätzung, dass es einfach sei, sich als Großstadtbewohnerin oder -bewohner für Windenergie starkzumachen, da es die Landbevölkerung ist, die die Windräder ertragen muss.
Klimaschutzministerin Katrin Eder sagte:
„Wir müssen daher weiterhin dafür sorgen, dass die Menschen dort profitieren, wo die Anlagen gebaut werden. Das geht beispielsweise über Solidarpakte, mit denen Landesforsten Kommunen an den Pachteinnahmen von Anlagen auf Staatsforstflächen beteiligt.“
Neben der Vorstellung der Studie ging Ministerin Eder auch auf die aktuelle Entwicklung beim Ausbau von Windkraft und Solarenergie in Rheinland-Pfalz ein.
„Im Solarbereich ist die Entwicklung am erfreulichsten. Wir werden das – im Koalitionsvertrag gesetzte – Ziel von 500 Megawatt installierte Leistung in diesem Jahr deutlich überschreiten. Der Zubau in diesem Jahr beträgt bisher rund 540 Megawatt. Im Jahr 2022 wurden PV-Anlagen mit einer neu installierten Leistung von 358 Megawatt aufgebaut; 2021 waren es 272 Megawatt.“
Die Ministerin ging auch auf die Photovoltaik-Freiflächenverordnung ein:
„Im Ministerrat wurde gerade eine Ausweitung auf 400 Megawatt beschlossen. Damit können an der Ausschreibung im Dezember weitere Zuschläge auf Ackerland- und Grünlandflächen auch für Gebote aus Rheinland-Pfalz erreicht werden. Die Ausbaudynamik wird also steigen und sich in den nächsten Jahren auf einem hohen Niveau stabilisieren.“
Beim Ausbau der Windkraft läuft die Entwicklung zäher. Ministerin Eder erklärte:
„Inzwischen deutet sich allerdings auch hier eine Trendwende an. Das Lösen vieler Bremsen auf Bundes- und Landesebene zeigt langsam Wirkung. 2023 betrug der Zubau bis August dieses Jahres 24 Windenergieanlagen. Das sind 93,3 Megawatt. 2022 wurden 72 Megawatt neu installiert. Es geht also auch hier voran, wenn auch noch nicht mit dem Tempo, das wir uns wünschen. Wir müssen allerdings darauf achten, dass wir die Balance zwischen dem Ausbau der Erneuerbaren Energien und dem Schutz der Natur bewahren. Dazu haben wir den moderierten Dialogprozess zum Themenfeld ‚Windenergie und Artenschutz‘. Wir denken die Klima- und Artenkrise zusammen – und versuchen nicht die eine auf Kosten der anderen zu lösen.“
Quelle: Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz
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