Die Deutsche WindGuard untersuchte, welches Wertschöpfungspotenzial der Ausbau der Windenergie auf die kommunalen Haushalte und die regionale Wirtschaft des Landkreises Rotenburg (Wümme) ausübt. Vor dem Hintergrund des vom Landeskabinett beschlossenen Entwurfs des Niedersächsischen Gesetzes zur Umsetzung des Windenergieflächenbedarfsgesetzes ist der Landkreis aufgefordert, vier Prozent der Gesamtgebietsfläche für Windenergie auszuweisen.
Erneuerbare Energien bieten Kommunen und Wirtschaft langfristige finanzielle Stabilität
Die Deutsche WindGuard kommt zu dem Ergebnis, dass die Errichtung von Windparks neben Klimaschutzaspekten auch erhebliche finanzielle Vorteile für die Region und die kommunalen Haushalte darstellt. Allein durch die Erstbebauung der auszuweisenden Flächen bis 2040 könnten 725 Millionen Euro der regionalen Wirtschaft zugutekommen, die kommunale Wertschöpfung wird auf 370 Millionen Euro geschätzt.
So profitiert die Wirtschaft unter anderem von regionalen Auftrags-vergaben während der Planungs-, Bau- und Betriebsphase, später von der Repowering- und Rückbauphase. Der Landkreis profitiert von der kommunalen Wertschöpfung, etwa durch Genehmigungsgebühren, Ersatzzahlungen aus der Kompensation von Natur und Landschaftsbild, Gewerbesteuern und die finanzielle Beteiligung der Kommunen, der sogenannten Akzeptanzabgabe.
Win-win-Situation für Kommunen: Wie Erneuerbare Energien gleichzeitig Umwelt und Finanzen verbessern
Zahlen, die Landrat Marco Prietz nicht kaltlassen:
„Der Landkreis unterstützt seit Jahren die Umsetzung der Energiewende. Dass uns vier Prozent der Landkreisfläche für Windenergieanlagen zugewiesen wurden, stellt uns allerdings vor große Herausforderungen. Man wird künftig von jedem Punkt aus ein Windrad sehen können, das verändert das Landschaftsbild. Insofern freue ich mich, dass die regionale Wertschöpfung so positiv ausfällt und wir neben dem Klimaschutz auch die Wirtschaft in unserem Landkreis mit der Umsetzung der Energiewende unterstützen.“
LEE-Vorstandsmitglied Horst Mangels erklärt:
„Wir wussten, dass die finanziellen Effekte von Windparks auf die regionale Wirtschaft und die Kommunen hoch sind, dass sie in Rotenburg so hoch ausfallen, begeistert uns. Das zeigt, dass die Erneuerbaren „erwachsen“ geworden sind und mittlerweile einen wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellen.“
LEE-Referentin Tomke Menger erklärt:
„Die Studienergebnisse stehen exemplarisch für zahlreiche niedersächsische Kommunen. Der Ausbau der Windenergie wird oft als Belastung dargestellt. Je schneller der Ausbau geschieht, desto eher machen sich jedoch die positiven Effekte für Wirtschaft und Kommunalhaushalt bemerkbar. Es wäre interessant, die indirekten Effekte wie die Schaffung neuer Arbeitsplätze oder die Verfügbarkeit von günstigem, erneuerbarem Strom für das produzierende Gewerbe in einer gesonderten Studie zu untersuchen.“
Die Studie steht hier als Download für Sie bereit.
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