Die veröffentlichten Ausbauzahlen zur Windenergie an Land, die vom Bundesverband Windenergie und dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) vorgelegt wurden, zeigen erneut einen alarmierend niedrigen Windenergiezubau in Niedersachsen im vergangenen Jahr.

 

Auch 2023 nur wenig Fortschritt, Zubauwerte annähernd auf Vorjahresniveau

Für 2023 verzeichnet Niedersachsen einen Zubau von 131 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 638 Megawatt. Im gleichen Zeitraum wurden 99 Anlagen mit einer Leistung von 155 Megawatt zurückgebaut. Der Nettozubau fällt mit 483 Megawatt Gesamtleistung eher bescheiden aus. 2022 betrug der Nettozubau 422 Megawatt. Das von der Niedersächsischen Landesregierung anvisierte Ausbauziel liegt bei 1.500 Megawatt jährlich.

 

Nur rund ein Drittel des geplanten Ausbauziels wurden erreicht

Die gesamte Nennleistung der 6.169 Windenergieanlagen in Niedersachsen belief sich Ende 2023 auf 12.542 Megawatt deutschlandweit sind 28.677 Anlagen mit einer Leistung von rund 61.000 Megawatt am Netz.

Im Land Bremen wurde 2023 eine Windenergieanlage mit einer Leistung von 4 Megawatt errichtet, gleichzeitig wurde eine Anlage mit einer Leistung von 2 Megawatt rückgebaut. Das Bundesland hat sein Flächenziel für die Ausweisung von Windenergieflächen bereits erreicht.

 


Schnellere Genehmigungen und eine bessere Infrastruktur notwendig

Horst Mangels, LEE-Vorstandsmitglied, ordnet die Zahlen ein:

„Die Ausbauzahlen bewegen sich auf Vorjahresniveau. Wir haben knapp ein Drittel der von der niedersächsischen Landesregierung geplanten Ausbaumenge erreicht. So kommen wir mit der Energiewende nicht voran. Wir freuen uns natürlich, dass der Windenergiezubau in Niedersachsen allmählich Fahrt aufnimmt. Wir erkennen auch an, dass die Bundes- und die Landespolitik den Ausbau der Erneu-erbaren ganz oben auf ihre Agenda gesetzt haben. Doch in einigen Bereichen hat die Politik ihre Hausaufgaben noch nicht gemacht.

Konkret fordern wir schnellere Genehmigungen, weniger Bürokratie und eine vernünftige Infrastruktur, damit die Anlagen auch transportiert werden können. Sonst braucht sich Deutschland um den Titel Energiewende-Weltmeister gar nicht erst zu bewerben.

Wir sehen beispielsweise beim geplanten Beteiligungsgesetz Hand-lungsbedarf. Als Projektierer stehen wir voll hinter der freiwilligen Beteiligung der Gemeinden sowie betroffener Bürger, die ohnehin hier in Norddeutschland ihren Ursprung hat. Wir brauchen aber keine Beteiligungsregelungen, die sich am Ende als unbrauchbares Bürokratiemonster herausstellen.

Die Projektierer stehen unter einem ähnlichen wirtschaftlichen Druck wie die Landwirtschaft: Wenn sich die Rahmenbedingungen nicht verbessern, werden gerade die kleineren Unternehmen nicht am Markt bestehen können.“

Quelle: LEE Niedersachsen / Bremen

 


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