Für Norddeutschland bringt diese Entwicklung aufgrund regionaler Alleinstellungsmerkmale große Chancen mit sich, Vorreiter bei der Industrialisierung des Wasserstoffs in Deutschland und Europa zu werden und damit Wertschöpfungspotenziale und insbesondere Beschäftigung für die Region zu sichern. Im günstigsten Fall werden 45.000 Beschäftigte und über 20 Milliarden Euro jährlichem Umsatz prognostiziert. Neben der WAB e. V. sind PwC Deutschland, Erneuerbare Energien Hamburg sowie die Bundesländer Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen die Auftraggeber der Studie.
Grüner Wasserstoff ist der dringend benötigte Baustein für die Dekarbonisierung der energieintensiven Industrie, der Maritimen Energiewende den Aufbau eines nachhaltigen, globalen Energiesystems auf Grundlage der Erneuerbaren Energien. Wasserstoff wird daher national und international zunehmend als wesentlicher Treiber einer nachhaltigen Transformation angesehen. Norddeutschland habe bereits jetzt einen Vorsprung, wenn es um Erzeugungskapazitäten der Windenergie an Land und auf See, Speicherungskapazitäten und Seehäfen für Transport und Logistik sowie bestehender Expertise der Maritimen Industrie, der Windindustrie und vorhandenen Forschungsinstituten geht. Ein Vorsprung, der in einer Vorreiterrolle münden könnten. „Wir haben jetzt eine besondere Situation, in der viele Akteure zusammenarbeiten müssen und wollen. Diese günstigen Umstände sollten wir für einen nachhaltigen Entwicklungsschritt nutzen, um mehr Klimaschutz, eine zunehmende nachhaltige Energieversorgung und wirtschaftliche Potentiale möglichst rasch zu nutzen“, ist sich Heike Winkler, Geschäftsführerin der WAB e.V. sicher.
Ein Thema, das in der öffentlichen Wahrnehmung eine noch eher untergeordnete Rolle spielt und nicht sofort mit grünem Wasserstoff verbunden wird, ist die Maritime Energiewende u.a. die grüne Schifffahrt. Denn bis heute werden Frachtschiffe überwiegend mit Dieselkraftstoff betrieben und verursachen knapp drei Prozent der globalen CO₂-Emissionen. Auch hier spielt die Gewinnung von grünem Wasserstoff eine große Rolle, da er die Grundlage für die Herstellung kohlenstoffarmer Treibstoffe ist. Allerding stellen nachhaltige Antriebskonzepte nur einen ein Baustein dar. Der dringend notwendige Klima- und Meeresschutz für die besonders vom Klimawandel betroffenen Meere Nord- und Ostsee lässt sich nur mit einer erfolgreichen Energiewende an Land und auf See in die Tat umsetzen.
Die WAB hat die hohen Potentiale der Wasserstoffproduktion aus Offshore Windenergie seit 2016 auf der Agenda und auch im Rahmen von Studien und Analysen auf mögliche positive Effekte für den Arbeitsmarkt hingewiesen. Auch wenn sich die WAB-Geschäftsführerin darüber im Klaren ist, dass noch wesentliche infrastrukturelle und regulatorische Bedingungen fehlen. Aktuell befindet sich die grüne Wasserstoffwirtschaft noch in einem frühen Stadium eines Markthochlaufes. Projekte zur Erzeugung und zum Transport existieren, befinden sich aber zum größten Teil noch in der Umsetzung. Gegenwärtig sind in Norddeutschland fast 500 Marktteilnehmer in die Wasserstoffwirtschaft involviert, wo diese mit ca. 4.100 Beschäftigten (VZÄ) im Jahr 2020 mehr als eine Milliarde Euro erwirtschafteten. Jetzt kommt es laut Studie darauf an, Projekte zu fördern, bei denen mit Offshore Windenergie direkt auf See oder via Transport an Land Wasserstoff produziert wird. Denn dort, wo viel erneuerbare Energie erzeugt werden kann, kann auch günstig Wasserstoff hergestellt werden. Um den nächsten Schritt zu gehen, seien passende rechtliche Rahmenbedingungen für reale Geschäftsmodelle notwendig, bevor es zu einem Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft kommen könne. Damit belastbare Strukturen entstehen, ist über den Rahmen der Förderprogramme hinaus eine Vergütungsstruktur für grünen Wasserstoff erforderlich, die Anreize für potenzielle Marktteilnehmer schafft und den Markthochlauf ermöglicht. Einen weiteren offener Punkt erkennt die Studie im hohen Personalbedarf, der derzeit nicht abgedeckt werden könne. Eine Herausforderung, der mit der Schaffung ausreichender Weiterbildungsmöglichkeiten, welche sich am tatsächlichen Bedarf orientieren, begegnet werden müsse.
Insgesamt betrachtet die die Studie Verschiedene Szenarien für die Entwicklung der Wertschöpfung bis 2045. So wird unter dem Begriff „Aufschub“ davon ausgegangen, dass aufgrund eines politischen Machtwechsels die Prioritäten neu sortiert und Klimaschutzgesetze und Ausbauziele gelockert werden. Hingegen geht das Szenario „Energiewende“ von forcierten Ausbauzielen mit entsprechenden Gesetzesanpassungen aus. Schließlich noch die Perspektive „Klimaschutz“, bei der die politische Führung strikt das Ziel der Klimaneutralität verfolgt und eine weitere Schärfung der entsprechenden Gesetze und Ausbauziele zugrunde legt. Im Ergebnis sagen alle Szenarien ein Wachstum der Wasserstoffwirtschaft voraus. Jedoch mit deutlichen Unterschieden was die Anzahl der Beschäftigten und den Umsatz angeht. Werden im Szenario „Klimaschutz“ 45.000 Beschäftigte und über 20 Milliarden Euro jährlichem Umsatz prognostiziert, fallen die Werte für „Aufschub“ mit nur je einem Viertel der Beschäftigten und des Umsatzes deutlich pessimistischer aus.
Heike Winkler resümiert: „Es ist davon auszugehen, dass für eine nachhaltige Nutzung des vorhandenen Wertschöpfungspotenzials auch bundesweit, die Geschwindigkeit des Markthochlaufs entscheidend ist. Der Anschluss im internationalen Wettbewerb kann nicht über die Förderungslandschaft allein gesichert werden. Hierfür muss es wirtschaftlich mögliche Geschäftsmodelle geben, die besonders den innovativen kleinen und mittelständischen Unternehmen einen raschen Markteintritt ermöglichen.“
Die WAB hat die hohen Potentiale der Wasserstoffproduktion aus Offshore Windenergie seit 2016 auf der Agenda und auch im Rahmen von Studien und Analysen auf mögliche positive Effekte für den Arbeitsmarkt hingewiesen. Auch wenn sich die WAB-Geschäftsführerin darüber im Klaren ist, dass noch wesentliche infrastrukturelle und regulatorische Bedingungen fehlen. Aktuell befindet sich die grüne Wasserstoffwirtschaft noch in einem frühen Stadium eines Markthochlaufes. Projekte zur Erzeugung und zum Transport existieren, befinden sich aber zum größten Teil noch in der Umsetzung. Gegenwärtig sind in Norddeutschland fast 500 Marktteilnehmer in die Wasserstoffwirtschaft involviert, wo diese mit ca. 4.100 Beschäftigten (VZÄ) im Jahr 2020 mehr als eine Milliarde Euro erwirtschafteten. Jetzt kommt es laut Studie darauf an, Projekte zu fördern, bei denen mit Offshore Windenergie direkt auf See oder via Transport an Land Wasserstoff produziert wird. Denn dort, wo viel erneuerbare Energie erzeugt werden kann, kann auch günstig Wasserstoff hergestellt werden. Um den nächsten Schritt zu gehen, seien passende rechtliche Rahmenbedingungen für reale Geschäftsmodelle notwendig, bevor es zu einem Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft kommen könne. Damit belastbare Strukturen entstehen, ist über den Rahmen der Förderprogramme hinaus eine Vergütungsstruktur für grünen Wasserstoff erforderlich, die Anreize für potenzielle Marktteilnehmer schafft und den Markthochlauf ermöglicht. Einen weiteren offener Punkt erkennt die Studie im hohen Personalbedarf, der derzeit nicht abgedeckt werden könne. Eine Herausforderung, der mit der Schaffung ausreichender Weiterbildungsmöglichkeiten, welche sich am tatsächlichen Bedarf orientieren, begegnet werden müsse.