Hermann Albers:

„Der Auftrag der Politik ist klar: bis 2030 sollen 80 Prozent des in Deutschland generierten Stroms aus Erneuerbaren Energien stammen. Wir begrüßen das Ziel, den dafür erforderlichen Hochlauf des Zubaus mit Wertschöpfung durch die Stärkung vorhandener oder die Initiierung neuer Produktionskapazitäten zu flankieren. Hier lassen sich durch Glättungen bei den politischen Zielen – zum Beispiel durch die Verstetigung der Zubaulinien in der Offshore Windenergie – aber auch bei der Verfügbarkeit von Flächen noch wichtige Unterstützungssignale setzen. Zusätzlich sind die für den Hochlauf notwendigen Rohstoffverfügbarkeiten, aber auch der Fachkräftbedarf zu beachten. Die Erneuerbaren haben durch eigene Kampagnen und Projekte vorgearbeitet. Aber auch der Gesetzgeber bleibt hier gefordert, beispielsweise durch Vereinfachungen für ausländische Bewerber*innnen.“

Zusätzlich wird entscheidend sein, dass Genehmigungsverfahren spürbar beschleunigt werden, damit der Ausbau in der nötigen Geschwindigkeit umgesetzt werden kann. Hier bietet die EU-Notfall-Verordnung in den Artikeln 5 und 6 praxisorientierte Lösungen zur Verkürzung der Verfahren. Die in der Verordnung angelegten Bestimmungen sollten daher schnellstmöglich zur Anwendung kommen. Daneben braucht es die Bereitstellung der nötigen Flächen für die Windenergie. Die Bundesländer sind nun am Zug, die angepeilten 2 Prozent der Bundesfläche möglichst schnell für die Windenergie auszuweisen.

„Wir brauchen dringend mehr Genehmigungen. Das Ziel muss sein, 2023 mindestens 10 Gigawatt Windenergieleistung neu zu genehmigen. Diese Genehmigungen sichern den Zubau der kommenden Jahre. An dieser Stelle muss deshalb dringend Bewegung in den Prozess kommen. Nur mit den Erneuerbaren kann Deutschland im Energiebereich souverän werden. Der russische Angriff auf die Ukraine hat nicht nur Deutschland, sondern auch die anderen Staaten Europas vor die Aufgabe gestellt, sich energetisch unabhängig zu machen. Deswegen muss eine nationale Industriestrategie immer auch in den europäischen Kontext eingebettet werden“, so der BWE-Präsident.

„Robert Habeck hat beim BEE-Energiedialog die Wichtigkeit von politischer Verlässlichkeit betont. Diese Verlässlichkeit im Ausbaukurs brauchen wir nun, um die Industrie zu befähigen, den gewollten Hochlauf auch zu stemmen. Daher möchte ich mich bei Bundesminister Habeck dafür bedanken, dass er der Branche mit diesem Roundtable-Format die Hand gereicht und die Hersteller bei der Konzeption von Maßnahmen zur Absicherung des Kapazitätshochlaufs mit ins Boot geholt hat“, so Albers abschließend.