In Deutschland gilt für Pilotwindenergieanlagen, dass für diese ab einer Leistung von 6 Megawatt die Teilnahme an Ausschreibungen verpflichtend wird. Seit der Einführung dieser Regel im Jahr 2017 hat die Anlagentechnik aber so weite Fortschritte gemacht, dass diese Leistungsgrenze erreicht oder sogar übertroffen wird.
Die Regelung führt inzwischen zu der absurden Situation, dass deutsche Hersteller ihre modernsten Anlagen im benachbarten europäischen Ausland dem Praxistest unterziehen müssen. Diese Situation bremst die technische Innovation am Standort Deutschland und gefährdet Know-how und Arbeitsplätze im Bereich Forschung und Entwicklung“ kritisierte Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie.
Die Abschaffung dieser Regel sei überfällig. Effiziente und leistungsstärkere Anlagen sind erforderlich, um den wachsenden Strombedarf zu bedienen und gleichzeitig eine bessere Flächenauslastung zu erreichen. Insbesondere beim Repowering bestehen hier große Chancen. Diese werden durch die inzwischen überkommenen Regelungen gefährdet.
„Wenn Deutschland ein Innovationsstandort für moderne, zukunftsfähige Windenergietechnik sein will, dann darf es keinen 6 MW Deckel mehr geben. Effizienz und Kostensenkung liegen im Interesse von Politik und Gesellschaft.
Die 6MW-Regelung ist nicht mehr zeitgemäß. Sie bremst Innovationen, hemmt die Leistungsfähigkeit und gefährdet Forschung und Entwicklung in den Unternehmen. Die Regelung gehört daher bei der nächsten Gelegenheit abgeschafft. Die kommende Bundesregierung sollte hier sofort handeln“, mahnte Hermann Albers.