Hans-Hermann Magens, Geschäftsführer des Windparks, berichtete von den aktuellen Problemen bei der Windenergie. Lange Wartezeiten bei Genehmigungen und viel Bürokratie erschweren dem Windmüller die Arbeit. „Dabei haben wir hier keine Akzeptanzprobleme, 86 Bürgerinnen und Bürger sind im Dorf beteiligt und es war immer mein Anliegen, dass keiner im Dorf bevorzugt wird“, so Magens. Ingrid Nestle zeigte sich beeindruckt. „Hier in Raa-Besenbek ist der Bürgerwindpark ein perfektes Beispiel dafür, wie die Energiewende gelingen kann. Die Bürgerenergie ist eine Antwort auf die Fragen der Akzeptanz“, so die Abgeordnete weiter. Man brauche die Bürgernähe und dass die Menschen sich vor Ort beteiligen können. Nach der Bundestagswahl will sich Nestle daher für die Bürgerenergie in einer neuen Koalition einsetzen. Sie machte auch deutlich, dass aus ihrer Sicht der Zubau der Windenergie viel zu langsam vorangehe. „Wir brauchen viel mehr grünen Windstrom, denn Windenergie ist der Treiber der Energiewende“, so Dr. Nestle. Wichtig seien langfristige Planungssicherheit für die Branche und leichtere Genehmigungsverfahren. Und die Bürgerenergie braucht politische Unterstützung, damit diese Energiegesellschaften auch zukünftig eine wichtige Rolle in der Energiewende einnehmen können. 

BWE-Landesvorstand Horst Leithoff forderte konkrete Erleichterungen für Bürgerwindparks nach der Bundestagswahl. So verhinderte beispielsweise das neue Anlegerschutzgesetz praktisch die Beteiligung von Bürgern in Energiegesellschaften. Leithoff und Nestle waren sich einig, dass eine neue Bundesregierung auch endlich für Rechtssicherheit sorgen sollte: Erneuerbaren Energien stehen im öffentlichen Interesse, zuletzt hatte die große Koalition dies aus einem Änderungsentwurf für das Erneuerbare-Energien-Gesetz im Januar 2021 wieder gestrichen.