„Der Einsatz von Carbon Capture and Storage (CCS) oder Utilization (CCU) ist dort sinnvoll, wo im industriellen Prozess nach Ausnutzung aller anderen Optionen keine andere Möglichkeit zur Emissionsreduktion mehr besteht oder wo der Einsatz zu Negativemissionen führt, zum Beispiel in der Grundstoffindustrie. Es ist daher richtig, dass die Bundesregierung mit der Carbon Management Strategie den Fokus auf schwer oder nicht vermeidbare Emissionen legt.

CCS/CCU dürfen dagegen nicht zu einem verlängerten Einsatz von fossilen Brennstoffen im Energiesektor führen, da die Abscheidung von CO₂ fossile Brennstoffe nicht klimaneutral macht, den Ausbau der Erneuerbaren konterkariert sowie die Energiewende verteuert und verlängert. Das gilt insbesondere für sog. ‚blauen‘ Wasserstoff, der aus Erdgas und unter Abscheidung von CO₂ gewonnen wird. Dieser ist nicht klimaneutral, denn 25 Prozent seiner Gesamtemissionen entstehen, bevor das Erdgas die Wasserstoffanlage überhaupt erreicht. Hier muss der Fokus auf dem Hochlauf von heimischem grünem Wasserstoff liegen, was die Systemdienlichkeit und Flexibilität des Energiesystems verbessern kann.“

CCS und CCU können zudem im Kontext der Bioenergie eine wichtige Rolle für die Kompensation der unvermeidbaren Restemissionen spielen: Durch die Abscheidung von CO₂ im aktuellen Bestand der Holzheiz(kraft)werke, Biogas- und Bioethanolanlagen könnten 13 Millionen Tonnen CO₂ jährlich aus der Atmosphäre entfernt werden, perspektivisch sogar 30 Millionen Tonnen.“

Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)

 


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