Herr Broers, die NORD/LB ist in diesem Jahr wieder Hauptsponsor des 5. Windbranchentages Niedersachsen-Bremen. Warum engagieren Sie sich so in diesem Bereich?

Als Finanzierer für Projekte im Bereich Erneuerbare Energien engagieren wir uns mit unserem Team der ehemaligen Bremer Landesbank in Oldenburg  schon seit Mitte der 1990er Jahre. Wir haben bei Windkraftfinanzierungen Pionierarbeit geleistet. Mit zahlreichen Projektfinanzierungen und Beratungsmandaten für Windparks – zu Land und zu Wasser – sind wir mit unseren Teams in Oldenburg und Hannover heute einer der größten Kreditgeber im  Bereich Windenergie in Deutschland, auf dem europäischen und nordamerikanischen Markt.

Wie drückt sich das in Zahlen aus?

Seit 1991 haben wir fast 3000 Windenergieanlagen finanziert – viele davon im Nordwesten Deutschlands. Aktuell finanzieren wir in der Region Niedersachsen-Bremen mehr als 600 Windenergieanlagen mit einer Leistung von ca. 1500 MW, was einem momentanen Finanzierungsvolumen von mehr als 1,2 Milliarden Euro entspricht.

Wie bewertet die NORD/LB die Ausschreibungsergebnisse 2018?

Grundsätzlich positiv. Erfreulich ist zum Beispiel, dass die Realisierungswahrscheinlichkeit von Projekten im Süden steigt. Allerdings zeigen die Ausschreibungen auch, dass das Ausschreibungssystem noch am Anfang einer „Lernkurve“ steht, was zum Beispiel das Bietungsverhalten und die Frage, ob man sich an der Ausschreibung beteiligt, angeht.

Es ist festzustellen, dass die erste Ausschreibung im Februar ausreichend hoch überzeichnet war. Damit gab es eine Wettbewerbssituation, wenngleich diese nicht so deutlich ausgeprägt war wie in 2017. Im Mai wurden für das ausgeschriebene Volumen von 670 MW leider nicht ausreichend Angebote abgegeben. Ich denke, wir müssen genauer hinterfragen, warum im Februar 40 und im Mai mehr als 50 Prozent der genehmigten Projekte nicht an den Ausschreibungen teilgenommen haben. Hier gilt es, die Rahmenbedingungen zu verbessern.