Siemens Gamesa hat vor kurzem als einer der ersten Turbinenhersteller weltweit ein zweites IEC-Typenzertifikat für die Rotor-Gondel-Baugruppe (RNA) erhalten, das die Widerstandsfähigkeit gegen extreme Windbedingungen abdeckt. Die vom TÜV NORD ausgestellte SG 11.0-200 DD Offshore-Windturbine erhält diese Zertifizierung neben der SG 8.0-167 DD Offshore-Windturbine. Beide Siemens Gamesa-Maschinen halten damit Windgeschwindigkeiten der Taifun- oder T-Klasse nach IEC von 57 Metern pro Sekunde für 10 Minuten und Drei-Sekunden-Böen von bis zu 79,8 Metern pro Sekunde stand.
"Wir wollen sicherstellen, dass unsere Turbinen den extremen Wetterereignissen wie Taifunen im asiatisch-pazifischen Raum standhalten können. Daher sind wir sehr stolz darauf, diese zweite Typenzertifizierung für die Rotor-Gondel-Baugruppe erhalten zu haben. Angesichts der Tatsache, dass die Region weltweit noch mehr an Bedeutung gewinnen wird, stärkt dies unseren Fokus, unseren Kunden einen Mehrwert zu liefern", sagt Marc Becker, CEO der Siemens Gamesa Offshore Business Unit.
Bis heute sind über 1.200 Einheiten der Offshore-Direct-Drive-Plattform weltweit installiert und in Betrieb, darunter auch im asiatisch-pazifischen Raum beim Projekt Formosa 1 in Taiwan. Die Robustheit der installierten Flotte wird durch Verfügbarkeitsraten über die 1.200 Einheiten von über 97% im Kalenderjahr 2020 demonstriert.
Zusätzlich zur Einhaltung der T-Class-Windgeschwindigkeit arbeitet Siemens Gamesa eng mit lokalen Behörden und Zertifizierungsstellen zusammen, um sicherzustellen, dass alle geltenden Normen berücksichtigt werden. So ist das Unternehmen beispielsweise Teil des internationalen ACE (Alleviating Cyclone and Earthquake challenges for wind farms) Joint Industry Project. Die Initiative zielt darauf ab, branchenübergreifende Erfahrungen zu sammeln, um die Konstruktionsmethoden von Windkraftanlagen für extreme Umweltbedingungen anzugleichen.
Siemens Gamesa hat außerdem seine Offshore-Plattform so entwickelt, dass sie sowohl bei hohen als auch bei niedrigen Umgebungstemperaturen betrieben werden kann. Dadurch werden thermische Einschränkungen reduziert und die jährliche Energieproduktion erhöht, während die Lebensdauer der Turbine erhalten bleibt. Diese Produkteigenschaften werden zum weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie im asiatisch-pazifischen Raum beitragen, wo sie eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung der Gesellschaft spielen soll. In Japan hat die Regierung Ende 2020 langfristige und visionäre Ziele für die Branche bekannt gegeben, wonach bis 2040 30-45 GW installiert werden sollen.
"Im Laufe der Jahre haben wir eine einzigartige Erfolgsbilanz in der Branche aufgebaut, auch im asiatisch-pazifischen Raum, wo wir das allererste kommerzielle Projekt in Taiwan, Formosa 1, installiert und gewartet haben. In Zukunft werden wir diese Erfahrung nutzen und uns darauf vorbereiten, die höchstmöglichen Standards zu liefern, um die breitere Einführung von Offshore-Wind in der Region zu unterstützen", sagt Niels Steenberg, Siemens Gamesa Executive General Manager für Offshore in Asien-Pazifik.
Russell Cato, Managing Director für Siemens Gamesa in Japan, fügt hinzu:
"Aufbauend auf unserer mehr als 20-jährigen Präsenz in Japan ist Siemens Gamesa bestrebt, zum Wachstum des lokalen Windenergiemarktes beizutragen. Im Offshore-Bereich glauben wir fest an das Potenzial der Branche und werden in unseren Bemühungen durch den starken Förderplan der Regierung ermutigt, der die Dekarbonisierung der Gesellschaft bis 2050 vorsieht."
Die Anlage SG 11.0-200 DD hat eine Nennleistung von 11 Megawatt (MW) und einen Rotor mit 200 Metern Durchmesser, der mit 97 Meter langen Siemens Gamesa B97 IntegralBlades bestückt ist. Die Windenergieanlage SG 8.0-167 DD hat eine Nennleistung von 8 Megawatt (MW) und einen Rotor mit 167 Meter Durchmesser, bei dem 81 Meter lange Siemens Gamesa B81 IntegralBlades zum Einsatz kommen. Beide Produkte nutzen die gleiche patentierte Siemens-Gamesa-Direct-Drive-Generatortechnologie. Beide Turbinen sowie die größere Offshore-Windturbine SG 14-222 DD sind so konzipiert, dass sie auch extremen Windbedingungen standhalten, wie sie die T-Class-Konformität abdeckt.