Der 500-MW-Offshore-Windpark Fécamp wird aus 71 Windturbinen bestehen, die zwischen 13 km und 22 km vor der Küste Nordwestfrankreichs errichtet werden. Die Inbetriebnahme des Projekts ist für 2023 geplant. Die durch den Windpark erzeugte Energie wird jährlich genug Strom liefern, um den Strombedarf von 770.000 Menschen zu decken, was über 60 % der Bevölkerung des Departements Seine-Maritime entspricht. Der Bau des Projekts wird insgesamt über 1.400 lokale Arbeitsplätze schaffen. Während der 25-jährigen Betriebsdauer des Windparks werden lokal außerdem etwa 100 Vollzeitarbeitsplätze im Hafen von Fécamp geschaffen, um den Windpark zu warten.

Die Gesamtkapitalkosten des Projekts werden auf 2 Milliarden EUR geschätzt, wovon der größte Teil durch non-recourse Darlehen auf Projektebene finanziert wird. Die Bedeutung des Offshore-Windprojekts Fécamp wird durch eine vom Staat im Juni 2018 gewährte Stromabnahmevereinbarung (PPA) mit einer Laufzeit von 20 Jahren untermauert.

Das Konsortium hat bereits Verträge über die Lieferung der Anlagen und Bauteile mit namhaften Unternehmen abgeschlossen, darunter auch:

  • Siemens Gamesa Renewable Energy (SGRE) für 71 Windenergieanlagen;
  • Bouygues Construction sowie Saipem und Boskalis für die Fundamente; und
  • Chantiers de l’Atlantique sowie GE Grid Solutions und SDI für das offshore Umspannwerk.

RTE, verantwortlich für den Anschluss des Windparks vom Umspannwerk bis zur Küste und dann bis zum Stromnetz der Normandie, wird im Juni mit den Arbeiten an Land beginnen.

Das neue Turbinenwerk von SGRE in Le Havre, mit dessen Bau im Sommer dieses Jahres begonnen werden soll, wird 750 Arbeitsplätze schaffen. Die Herstellung der Fundamente für die Windturbinen wird diesen Sommer am Standort Grand Port Maritime beginnen, wo rund 600 Personen arbeiten werden. Die Windturbinen werden im Hafen von Cherbourg montiert.

Dieses Projekt stützt sich auf umfangreiche Verhandlungen, die seit mehr als 10 Jahren mit lokalen Interessengruppen (staatliche Stellen, gewählte Vertreter der Region, des Departements, der Küstengemeinden und der Nichtregierungsorganisationen) durchgeführt worden sind. In Kooperation mit lokalen Umweltverbänden wurden auch eingehende Umweltstudien realisiert. Zudem erfolgte eine enge Zusammenarbeit mit der Fischereiindustrie, um die Koexistenz verschiedener maritimer Aktivitäten am Standort zu gewährleisten.

Alle Projektpartner verfügen über beträchtliche Erfahrung mit Offshore-Windparks und mit der Durchführung von industriellen Großprojekten:

  • EDF Renewables besitzt über Éolien Maritime France SAS 35 % des Projekts und bringt großes Fachwissen in die Entwicklung, den Bau und den Betrieb von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien ein, auch im Offshore-Windsektor. Das Unternehmen verfügt über ein Portfolio von 6,5 GW an Offshore-Windenergieprojekten in verschiedenen Entwicklungsstadien in den Offshore-Märkten Belgiens, Großbritanniens, Deutschlands, Irlands, der USA und Chinas.
  • Enbridge Inc. hält über Éolien Maritime France SAS weitere 35 % des Projekts und ist ein führendes nordamerikanisches Energieinfrastrukturunternehmen. Zusätzlich zu seinem Portfolio von 1.392 MW Onshore-Energieerzeugung in Kanada und den USA ist das Unternehmen in ganz Europa an mehreren großen Offshore-Windprojekten in der Entwicklungs-, Bau- und Betriebsphase beteiligt. Insgesamt hat Enbridge eine Nettokapazität von 1,8 GW an erneuerbarer Stromerzeugung in Betrieb.
  • wpd offshore besitzt 30 % des Projekts und ist einer der Pioniere und Marktführer im Bereich der Offshore-Windenergie. Die Gruppe hat bereits drei Offshore-Windparks in Deutschland in Betrieb genommen und kürzlich den Startschuss für die Investition in ein 640-MW-Projekt in Taiwan gegeben. Das Unternehmen hat ein Portfolio von 7,4 GW an Offshore-Windprojekten in Europa und Asien in der Entwicklung.

Bruno Bensasson, Senior Executive Vice-President der EDF-Gruppe für Erneuerbare Energien und Vorsitzender und Chief Executive Officer von EDF Renewables, kommentiert das Vorhaben:
„Ich freue mich, heute den Bau des zweiten französischen Offshore-Windparks in Fécamp ankündigen zu können. Ich möchte die Professionalität unserer Teams und die Mobilisierung lokaler Interessenvertreter würdigen, die sich seit Jahren gemeinsam für die Bewältigung der energiewirtschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen in der Normandie einsetzen. Mit bereits vier in Frankreich gewonnenen Offshore-Windprojekten, von denen sich zwei derzeit im Bau befinden, festigt EDF seine Führungsposition in diesem Sektor in Frankreich. Wir freuen uns sehr, zur Schaffung eines Industriesektors beigetragen zu haben, der für die Regionen Mehrwert und Arbeitsplätze schafft. Diese Großprojekte entsprechen der Strategie von EDF, die darauf abzielt, den Anteil der erneuerbaren Energien weltweit zwischen 2015 und 2030 auf 50 GW netto insgesamt zu verdoppeln. So werden wir auch eine CO2-neutrale Energiezukunft aufbauen“.

John Whelen, EVP & Chief Development Officer bei Enbridge, fügt hinzu:
„Wir freuen uns, diesen wichtigen Meilenstein mit unseren Partnern zu setzen. Der Baubeginn des Windparks Fécamp belegt unser anhaltendes Engagement für die Entwicklung der Offshore-Windenergie in Europa und positioniert uns weiter als führendes Unternehmen im Bereich der diversifizierten Energie-Infrastruktur. Diese Investition wird durch einen langfristigen Stromabnahmevertrag unterstützt, der mit unserem risikoarmen Geschäftsmodell im Einklang steht. Enbridge hat jetzt in Frankreich Investitionen in zwei Offshore-Windprojekte im Bau und zwei in der Entwicklung realisiert sowie Investitionen in zwei Projekte, die derzeit in Deutschland und im Vereinigten Königreich in Betrieb sind“.

Achim Berge Olsen, wpd Group Executive director und CEO bei wpd offshore erklärt:
„Dies ist ein großer Schritt für die Offshore-Windenergie in der Normandie und für die wpd-Gruppe, die sich sehr engagiert für dieses Projekt einsetzt. Vor mehr als 10 Jahren, als die Offshore-Windenergie in Frankreich gerade erst begann, hat unser Team umfassende Verhandlungen mit allen Interessengruppen in diesem hervorragenden Gebiet für Offshore-Windenergie geführt, um ein echtes Projekt aus und für die Region aufzubauen. Mit dem Abschluss der Finanzierung und der Planungen für die Kooperation mit Lieferanten und weiteren Dienstleistern können wir nun den Bau des Projekts in Angriff nehmen, das Frankreich nach Deutschland und unseren jüngsten Erfolgen in Taiwan zum dritten Land machen wird, in dem wpd im Bereich der Offshore-Windenergie Projekte umsetzt.“

Quelle: www.wpd.de