Der ursprünglich für den 20. Mai 2020 geplante Windbranchentag Baden-Württemberg konnte leider Corona-bedingt nicht in Stuttgart stattfinden. Dennoch musste die Windbranche nicht auf den wichtigen Austausch verzichten: Der BWE organisierte den Branchentag als Online-Veranstaltung, was sehr gut bei den Teilnehmenden ankam. Inhalt und Niveau der Veranstaltung wurden mit 1,6 bewertet, die generelle Durchführung der Veranstaltung sogar mit 1,3 und auch die teschnische Umsetzung war gelungen, was von den Teilnehmenden mit 1,5 bewertet wurde. Somit kann das Fazit gezogen werden, dass auch komplexere Veranstaltungen durchaus erfolgreich im Web stattfinden können. Zahlreiche Interaktionsmöglichkeiten erlaubten es den Teilnehmenden direkt ihre Fragen an die Politik zu stellen und dieser zu verdeutlichen, welche Herausforderungen besonders dringend sind.

Wie Windenergie und Artenschutz in Einklang gebracht werden können, stellte dabei einen besonderen Schwerpunkt dar. Hoffnung auf Verbesserung der eingebrochenen Zubauzahlen machen derzeit die veränderten Zahlen für Dichtezentren, die dank des deutlichen Anstiegs der Rotmilanpopulation in Baden-Württemberg und Europa angehoben werden konnten. Hinzu kommt, dass der Klimaschutz und der dafür nötige Ausbau der Windenergie nicht zuletzt aufgrund der Demonstrationen von Fridays For Future zunehmend auch als essenziell für den Artenschutz angesehen wird.

Umweltminister Untersteller erhofft sich von der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), dass sich die Bedingungen für die Windenergie wieder bessern. Die Einigung auf Bundesebene, dass die Abstände von Windenergieanlagen zu Siedlungen im Ermessen der Bundesländer liegen sollen, begrüßte er. Staatssekretär Feicht berichtete, dass derzeit die nächste Ministerkonferenz der Bundesländer vorbereitet wird, auf der am 17. Juni 2020 auch über den Ausbau der erneuerbaren Energie beraten werden soll und wie Genehmigungsverfahren beschleunigt werden können.  So werde derzeit auch die Digitalisierung von Planungsverfahren vorangetrieben, wodurch sich diese verkürzen könnten.

In einer weiteren Diskussionsrunde mit der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg wurde vertiefend darauf eingegangen, wie Windenergieplanung und Artenschutz noch besser aufeinander abgestimmt werden können.

In Fachvorträgen wurden genehmigungsrechtliche Herausforderungen durch die Corona-Beschränkungen und Grünstromkonzepte in Kooperation mit der Industrie thematisiert.

Angesichts dieses erfolgreichen Auftakts, wird der BWE die Windbranche in ähnlichen Formaten in den kommenden Monaten auch mit der Landespolitik aus anderen Bundesländern ins Gespräch bringen und länderspezifische Herausforderungen diskutieren.


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