Aus Sicht der vbw ist die Entwicklung der Strompreise besorgniserregend: „Die Strompreise sind weiter gestiegen. Damit belegen wir europaweit den vorletzten Platz. Das ist Gift für eine Industrienation, die erfolgreich wirtschaften und gleichzeitig die Klimaziele erreichen will. Viele klimafreundliche Technologien sind strombasiert. Hier sind neben der Abschaffung der EEG-Umlage dringend weitere politische Maßnahmen wie die Absenkung der Stromsteuer nötig“, so Brossardt.

Zudem bleibt der verzögerte Ausbau des Stromnetzes ein ernstes Problem, so die Ergebnisse der Studie. Vor allem der Bau der großen Übertragungsleitungen Richtung Süden stagniert. Trotz derzeit noch guter Versorgungssicherheit nehmen Eingriffe und Sicherheitsmaßnahmen ins Stromnetz zu. Kostenpunkt: 1,4 Milliarden Euro im Jahr 2020. „Ein zukunftstaugliches Stromnetz muss jetzt auf den Weg gebracht werden. Dazu gehört, das Netz auf dezentrale Einspeisungen von Strom aus erneuerbarer Energie vorzubereiten. Der zuletzt lahmende Ausbau der Erneuerbaren ist ein weiterer Punkt, der dringend angegangen werden muss. Wir brauchen eine Ausbau-Offensive aller erneuerbaren Energien. Dafür müssen Planungs- und Genehmigungsverfahren auf allen Ebenen weiter entschlackt, modernisiert und vereinfacht werden“, konstatiert Brossardt.

Insgesamt lassen sich aus dem Monitoring kaum positive Entwicklungen ableiten. „Die wenigen erfreulichen Ergebnisse sind allein auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. Der bundesweite Rückgang von Energie- und Stromverbrauch (7,1 bzw. drei Prozent im Jahr 2020) sowie Emissionsminderungen (8,6 Prozent) sind dahernicht nachhaltig. Die neuen Klimaziele erfordern schnellstmöglich strukturelle Veränderungenim Energiesystem. Dabei ist zu beachten, dass Strom-, Gas- und Wasserstoffnetzgemeinsam geplant werden“, fordert Brossardt abschließend.

Das 10. vbw Monitoring der Energiewende steht unter https://www.vbw-bayern.de/vbw/Themen-und-Services/Energie-Klima/Energie/10.-Monitoring-der-Energiewende-5.jsp zum Download bereit.