Das Kraftwerk Moorburg ist im Juli 2021 im Rahmen des deutschen Kohleausstiegs nach nur sechs Jahren Betriebszeit stillgelegt worden. Seitdem hat die verbliebene Mannschaft den Rückbau des Kraftwerks vorbereitet. Der tatsächliche Rückbau wird nun von den Hamburger Energiewerken durchgeführt. Die Moorburg GmbH hat umfangreiche Rückstellungen gebildet, um mit den in der Gesellschaft vorhandenen Barmitteln gleicher Höhe die Kosten für den Rückbau abzudecken.

Ziel der Hamburger Energiewerke ist es, am Standort Moorburg eine Wasserstoffinfrastruktur aufzubauen und verschiedenste Komponenten des ehemaligen Heizkraftwerks für eine Versorgung der Hansestadt auf Basis Erneuerbarer Energien zu nutzen.

Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft:
"Am 7. Juli 2021 wurde das Kohlekraftwerk Moorburg außer Betrieb genommen. Mit dem jetzigen Kauf des Standortes durch das städtische Unternehmen HEnW können wir dort nun die konkrete Planung für eine grüne Energiezukunft umsetzen. Moorburg ist wegen seiner Lage und Anbindung an Leitungen und Transportwege ein idealer Standort für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. Ein Unternehmenskonsortium, an dem auch die Hamburger Energiewerke beteiligt ist, ist mit den Planungen für eine 100 MW-Elektrolyse bereits weit fortgeschritten. Die Bundesregierung hat die Pläne für Moorburg im Rahmen der IPCEI-Förderung bei der EU für eine finanzielle Unterstützung vorgeschlagen, die Prüfungen auf EU-Ebene laufen derzeit. Im letzten Jahr haben wir in Hamburg bereits die Kofinanzierung für unsere IPCEI-Projekte gesichert, in diesem Jahr erwarten wir die Zuwendungsbescheide. Wir arbeiten bereits an einem weiteren Elektrolyseur in Moorburg mit größerer Leistung. Zusammen mit dem Wasserstoff-Industrienetz HH-WIN der städtischen Gasnetzgesellschaft wird am Standort Moorburg der Grundpfeiler für Hamburg als ein führender Wasserstoffstandort gelegt. Wir wollen zeigen, dass Wirtschaft, Klimaschutz und Wohlstand zusammenwirken können.“

Christian Barthélémy, Deutschland-Chef und Mitglied der Unternehmensleitung der Vattenfall-Gruppe: „Mit dem Verkauf von Moorburg an die Hamburger Energiewerke (HEnW) geht eine sehr wechselvolle und bewegte Geschichte für Vattenfall zu Ende. Wir freuen uns, dass unsere rund 90 Kolleginnen und Kollegen vor Ort eine neue und verlässliche Heimat in dem kommunalen Unternehmen finden. Wir verabschieden uns von Moorburg - wie man in Hamburg sagt - mit einem herzlichen „Tschüss“, und wünschen für den Rückbau des Kraftwerks und den Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung an diesem Standort allen Beteiligten alles Gute. Denn darin sind wir uns auch alle einig: Die Energieversorgung muss zügig fossilfrei werden. Nicht nur aus klimapolitischen, sondern auch geopolitischen Gründen. Deshalb liefern wir gerne dann auch später die grünen Elektronen zur Erzeugung von Wasserstoff an diesem historischen Energie-Standort im Hamburger Hafen.“

Christian Heine, Sprecher der Geschäftsführung der Hamburger Energiewerke: „Der Aufbau einer großskaligen Wasserstoffproduktion und der Rückbau des bestehenden Kraftwerks können von jetzt an aus einer Hand erfolgen. Es liegt in der Natur der Sache, dass es zwischen Rückbau, Umnutzung und Aufbau einer neuen Infrastruktur widerstreitende Interessen und genehmigungsrechtliche Herausforderungen gibt. Diese Konflikte können wir mit dem Kauf künftig vermeiden. Außerdem erwerben wir einen erstklassigen Standort für die Energie- und Wärmewende, der über eine Anbindung an das städtische Stromnetz und das Übertragungsnetz verfügt, eine für die Nachnutzung geeignete Wasseraufbereitung und zudem über eine Kaikante zur Anlandung Erneuerbarer Energieträger. So kann der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Hamburg gelingen.“