Lange wurde beim südlichen Abschnitt der Uckermarkleitung, der teilweise durch das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin verläuft, um eine möglichst naturverträgliche Trassen- und Bauausführung mit Anwohnenden, Bürgerinitiativen und Behörden gerungen. Umso größer war die Freude bei allen Beteiligten, dass das Projekt nun zu einem guten Ende gekommen ist. Mit Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Daniel Keller, Minister für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz des Landes Brandenburg, und Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern, waren hochrangige politische Vertreter anwesend. Auch zahlreiche weitere Gäste u.a. von Behörden, Partnerunternehmen und eingebundenen Städten und Gemeinden waren der Einladung von 50Hertz ins Umspannwerk Neuenhagen bei Berlin gefolgt.
Stefan Kapferer, Vorsitzender der Geschäftsführung von 50Hertz:
„Bei 50Hertz freuen wir uns natürlich über jede neue Stromleitung, die in unserer Regelzone ans Netz geht – über die Uckermarkleitung aber ganz besonders. Die neue Freileitung zwischen Pasewalk und Neuenhagen reduziert das Abregeln von Windrädern und Photovoltaikanlagen um bis zu eine Milliarde Kilowattstunden pro Jahr. Das entspricht dem Stromverbrauch der beiden Landeshauptstädte Potsdam und Schwerin zusammen. Das entlastet die Stromkunden um bis zu 230 Millionen Euro pro Jahr. Gut, dass dieses wichtige Projekt endlich erfolgreich zum Abschluss gekommen ist.“
Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz:
„Die Inbetriebnahme der Uckermarkleitung hat lange auf sich warten lassen. In der Zwischenzeit ist der Anteil Erneuerbarer Energien weiter angestiegen. Sonne- und Windstrom sicher ins Netz zu speisen, ist mit der neuen Freileitung wesentlich besser möglich. Das stärkt die Energieversorgung in der Region und weit darüber hinaus. Die Uckermarkleitung schafft auch eine leistungsstarke Verbindung zwischen dem deutschen und polnischen Strommarkt, die damit die Versorgungssicherheit in beiden Ländern erhöht. Das Vorhaben ist somit ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer sicheren, bezahlbaren und umweltverträglichen Energieversorgung und für die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Deutschlands.“
Daniel Keller, Minister für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz des Landes Brandenburg:
„Der Netzausbau ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die gelingende Energiewende. Heute ist daher ein freudiger Tag: Die Fertigstellung der Uckermarkleitung ist ein wesentlicher Meilenstein für die Energieversorgung in Brandenburg und Deutschland. Es freut mich, dass dieses Großprojekt nun nach vielen Jahren der Planung, Genehmigung und Realisierung endlich zum erfolgreichen Abschluss kommt. Aus dem zurückliegenden, durchaus langwierigen Prozess konnten alle Beteiligten lernen und konkrete Verbesserungen ableiten. Brandenburg hat in den letzten Jahren bereits seinen Anteil geleistet, unter anderem haben wir das zuständige Landesamt für Bergbau und Geologie und Rohstoffe in Cottbus personell verstärkt. Für den Wirtschaftsstandort Brandenburg ist es wichtig, dass die zentralen Infrastrukturprojekte der Energiewende auch weiterhin mit hoher Priorität und noch zügiger angegangen werden.“
Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern:
„Was lange währt, wird endlich gut. Heute ist ein guter Tag für die Energiewende und für alle Stromkunden in Mecklenburg-Vorpommern. Dank dieser neuen Hochspannungsleitung kann der in MV produzierte Strom aus Wind und Sonne in Zukunft besser abtransportiert werden. Wir haben die klare Erwartung, dass sich das für unsere Betriebe und für die Bürgerinnen und Bürger durch sinkende Netzentgelte auszahlt.“
Das Gesamtprojekt Uckermarkleitung besteht aus dem Neubau der 380-kV-Freileitung Bertikow – Pasewalk (BBPlG-Vorhaben 11) und dem Neubau der Höchstspannungsleitung Neuenhagen-Bertikow-Vierraden-Krajnik (EnLAG Vorhaben 3). Als zentrales Infrastrukturprojekt tragen die beiden insgesamt rund 150 Kilometer langen Leitungen künftig zur sicheren und nachhaltigen Versorgung mit grüner Energie bei und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der deutschen und europäischen Klimaschutzziele.
Der nördliche Abschnitt des Gesamtprojekts Uckermarkleitung verläuft auf einer Länge von rund 30 Kilometern vom Umspannwerk Pasewalk in Mecklenburg-Vorpommern bis zum Umspannwerk Bertikow in Brandenburg teilweise auf einer bestehenden Trasse und überwiegend parallel zur Autobahn A20. Das Vorhaben ist das bundesweit erste, welches durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) nach dem sog. Netzausbaubeschleunigungsgesetz Übertragungsnetz (NABEG) planfestgestellt wurde. Der südliche Abschnitt der Uckermarkleitung ist insgesamt rund 123 Kilometer lang und verbindet die Umspannwerke Bertikow bei Prenzlau, Vierraden bei Schwedt und Neuenhagen nordöstlich von Berlin. Auch dieser Abschnitt weicht erheblich von der alten Uckermarkleitung ab, die mitten durch die Kernzone des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin führte. Von Vierraden aus besteht zudem eine direkte Verbindung mit dem polnischen Stromnetz. Auf dem Abschnitt Bertikow – Pasewalk wurden insgesamt 80 neue Masten, auf dem Abschnitt Bertikow bis Neuenhagen 366 neue Masten errichtet.
Quelle: 50Hertz
Auch interessant: