Die Endmontage der fliegenden Windenergieanlagen findet im niedersächsischen Seevetal statt. In einer 900 Quadratmeter großen Produktionshalle werden die rund 20 Tonnen schweren Bodenstationen zusammen mit der Stromerzeugungseinheit und dem Start- und Landemast des Drachens gefertigt. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die derzeitigen Kapazitäten der Produktionsstätte in den kommenden Jahren deutlich erweitert werden müssen. Die SkySails Power GmbH beschäftigt derzeit rund 90 Mitarbeiter an Standorten in der Metropolregion Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen.

"Wir werden in den nächsten Jahren zahlreiche zusätzliche Arbeitsplätze in Norddeutschland schaffen. Hier am Standort Seevetal werden wir schwerpunktmäßig Fachkräfte in den Bereichen Elektrik und Mechanik einstellen", sagt SkySails-Geschäftsführer Stephan Wrage. Der Produktionsstandort in Seevetal ist die weltweit erste Serienfertigung für die innovativen Windenergiesysteme.

"Wir sind sehr stolz, dass diese Vorreiterrolle an uns, ein norddeutsches Unternehmen, gefallen ist. Unsere Technologie kann grünen Strom in entlegene Regionen bringen und damit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten", sagt Wrage.

Airborne-Windenergieanlagen nutzen den energiereichen und konstanten Wind in Höhen von bis zu 400 Metern. Dadurch ergibt sich eine sehr stabile Stromproduktion, die erneuerbare Energien erstmals als Grundlastversorgung nutzbar macht. Neben konventionellen Windenergieanwendungen können so z. B. auch entlegene Gebiete in Schwellen- und Entwicklungsländern zuverlässig mit kostengünstiger, erneuerbarer Energie versorgt und die dort bisher eingesetzten Dieselgeneratoren ersetzt werden.

Der Bau von flugzeuggestützten Windenergieanlagen hat einen vergleichsweise geringen Einfluss auf das Landschaftsbild. Ihre leichte und kompakte Bauweise ermöglicht die Erschließung von schwer zugänglichen Standorten. Und dank ihrer schlanken Bauweise sind Windenergieanlagen nicht nur kostengünstig, sondern auch besonders umweltfreundlich in ihrem Betrieb. Insgesamt stellen flugzeuggetragene Windenergieanlagen eine zukunftsweisende Ergänzung zu bestehenden Windenergieanlagen dar, die den Ausbau einer dezentralen erneuerbaren Energieversorgung in Deutschland und der Welt weiter beschleunigen können.

Windenergieanlagen in der Luft bestehen aus einer Bodenstation mit einer Winde und einem integrierten Generator. Zur Energieerzeugung zieht ein automatisch gesteuerter Energiedrachen eine Leine von der Winde und der Generator erzeugt Strom. Die Rückholphase beginnt, wenn der Tether seine maximale Ausdehnung erreicht hat: Der Kite wird in eine Position mit sehr geringer Zugkraft geflogen. Der Generator wirkt nun als Motor und zieht das Tether ein, bis seine Länge kurz genug ist, um die nächste Stromerzeugungsphase zu beginnen. Dieser Rückholvorgang benötigt nur einen Bruchteil der Energie, die während der Leistungsphase erzeugt wurde.