Der Klimawandel und der Verlust der biologischen Vielfalt sind eng miteinander verknüpft. Ørsted hat sich deshalb das Ziel gesetzt, dass alle neuen Erneuerbaren-Projekte des Unternehmens ab 2030 eine positive Netto-Auswirkung auf die Biodiversität haben sollen. Das bedeutet, dass während der Laufzeit der Projekte nicht nur alle Auswirkungen auf die Natur vermieden, minimiert oder kompensiert werden, wie es im Genehmigungskontext zu erfüllen ist. Das Unternehmen will auch aktiv zur Verbesserung von Ökosystemen beitragen.
Um die richtigen Maßnahmen zur Wiederherstellung und zum Schutz der biologischen Vielfalt in die Energiewende zu integrieren, bedarf es einer anerkannten Grundlage für die Messung von Biodiversität. Ørsted hat dazu in Zusammenarbeit mit The Biodiversity Consultancy einen Ansatz für ein solches Rahmenwerk entwickelt und im Sommer 2024 veröffentlicht.
Biodiversität zu messen ist komplex und bedarf die Berücksichtigung vielseitiger Aspekte – und umfassende branchenübergreifende Zusammenarbeit sowie Abstimmungen mit den zuständigen Genehmigungsbehörden bei der Realisierung der Maßnahmen. Um die Diskussion rund um das Thema sowie die Kooperation in diesem Feld weiter voranbringen, hat das Unternehmen auch in Deutschland einer interessierten Gruppe aus Vertreter*innen von NGOs, Umweltbehörden, Beratungsunternehmen sowie Akteur*innen aus der Nachhaltigkeit den Ansatz zur Messung vorgestellt und Umsetzungsfragen diskutiert.
Kristin Blasche, Managerin für Umwelt und Genehmigungen bei Ørsted, dazu:
„Damit wir Ørsteds Ambitionen in messbare Maßnahmen umsetzen können, brauchen wir zunächst einen Branchenkonsens zu dem gesetzten Ziel und anerkannte Standards. Hierfür möchten wir noch stärker in einen Dialog mit allen Beteiligten eintreten und somit die Zusammenarbeit und einen engen Austausch von Expert*innen aus diversen Bereichen voranbringen. Wir haben uns sehr über das große Interesse an unserer Präsentation gefreut und sehen es als Bestätigung und Ansporn dafür, unser Konzept gemeinsam weiter auszuarbeiten.“
Wissenschaftlich fundiert und erstmals für erneuerbare Energien an Land und auf dem Meer
Der Ansatz stützt sich auf etablierte wissenschaftliche Methoden, wird aber in dieser Form erstmals industrieseitig auf Anlagen für erneuerbare Energien an Land und auf dem Meer angewendet. Dabei sollen die Arten und Lebensräume über den gesamten Lebenszyklus eines Projekts erfasst werden – von der Auswahl des Standorts bis zur Stilllegung, um daraufhin passende biodiversitätsfördernde Maßnahmen zu ergreifen. Ziel ist es letztendlich, die Art und Weise zu verbessern, wie Unternehmen weltweit die Integration von Biodiversitätszielen angehen.
Die Expertise in diesem Bereich basiert auf der jahrzehntelangen Erfahrung im naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere der Offshore-Windkraft. Erste Pilotprojekte für Biodiversitätsmaßnahmen hat das Unternehmen in Europa bereits angestoßen. Das neue Rahmenwerk soll dazu beitragen, ganzheitlich messen zu können, wie sich Aktivitäten und Projekte auf die biologische Vielfalt auswirken. Nur so können die von der Wissenschaft gesetzten internationalen Ziele in Bezug auf den Erhalt der Artenvielfalt erreicht werden.
Eine Übersicht des Biodiversity Measurement Frameworks steht hier englischer Sprache zur Verfügung.
Quelle: Ørsted
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