Prognose für 2021

Für das laufende Jahr rechnet die Nordex Group mit einem Anstieg des Umsatzes und des operativen Ergebnisses. So wird von einem Konzernumsatz von 4,7 bis 5,2 Mrd. Euro ausgegangen. Bei der operativen Ergebnis-Marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA-Marge) strebt das Unternehmen eine Bandbreite von 4,0 bis 5,5 Prozent an, die sich im Laufe des Jahres schrittweise erhöhen soll. Grund hierfür ist, dass margenschwache Projekte auslaufen und der Anteil an Projekten mit der profitableren Delta4000-Plattform sukzessive zunimmt. Außerdem erwartet die Nordex Group aus heutiger Sicht, dass sich die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf das laufende Geschäft ab dem zweiten Quartal reduzieren. Dazu tragen auch die stabilisierte Lieferkette sowie bereits erprobte Konzepte, mit denen unter Pandemiebedingungen in allen Unternehmensbereichen effizient und effektiv gearbeitet werden kann, wesentlich bei.

Der Auftragseingang und das Aktivitätsniveau wirken sich auf die Höhe des Working Capitals aus. Zum Jahresende strebt die Nordex Group eine auf den Konzernumsatz bezogene Working-Capital-Quote unter -6 Prozent an. Mit Blick auf den weiteren Ausbau der Lieferkette hat das Unternehmen rund 180 Mio. Euro für Investitionen eingeplant. Zudem bestätigt die Nordex Group ihre strategischen Ziele für 2022 (Umsatz rund 5 Mrd. Euro und EBITDA-Marge 8 Prozent).

Nordex Group erfüllt Prognose 2020

Die Nordex Group hat aktuell ihren Jahresabschluss veröffentlicht und damit die vorläufigen Ergebnisse vom 5. März 2021 einschließlich der Prognose bestätigt. Der Konzernumsatz stieg um 41,6 Prozent auf 4.650,7 Mio. Euro an (2019: 3.284,6 Mio. Euro). Die EBITDA-Marge des Unternehmens lag mit 2 Prozent auf dem erwarteten Niveau, jedoch deutlich unter dem Vorjahr (2019: 3,8 Prozent). Die auf den Konzernumsatz bezogene Working-Capital-Quote belief sich zum Jahresultimo auf -6,3 Prozent und lag damit klar unter dem prognostizierten Wert von kleiner -4 Prozent (2019: -9,1 Prozent). Die Investitionen verringerten sich auf 162,9 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr (2019: 172,5 Mio. Euro) und lagen knapp unter dem erwarteten Wert von 170 Mio Euro. Der Free Cashflow betrug -120,4 Mio Euro (2019: -126 Mio. Euro).

Zum Bilanzstichtag belief sich die Eigenkapitalquote der Nordex Group auf 17,5 Prozent (31. Dezember 2019: 18,6 Prozent). Dabei ist diese Entwicklung im Wesentlichen auf die Kapitalerhöhung im Dezember 2020 und das negative Konzernergebnis zurückzuführen. Dies führte zwar zu einem Anstieg des Eigenkapitals, aber dadurch, dass die Bilanzsumme stärker anstieg, war die Quote rückläufig. Die Liquidität der Nordex Group lag zum Jahresende 2020 deutlich über der des Vorjahres und belief sich auf 778,4 Mio. Euro (31. Dezember 2019: 510 Mio. Euro). Die Nettoverschuldung hingegen verringerte sich auf 40,9 Mio. Euro (31. Dezember 2019: 84 Mio. Euro).

Installationen und Service angestiegen

Im Jahr 2020 erhöhte die Nordex Group ihre Installationen deutlich, obwohl es infolge der Covid-19-Pandemie immer wieder zu Störungen in der Projektabwicklung kam. So installierte das Unternehmen 1.492 Windenergieanlagen in 23 Ländern (2019: 938 in 21 Ländern) mit einer Gesamtleistung von 5,5 GW (2019: 3,1 GW). Das Segment Service konnte seinen Umsatz um 8,5 Prozent auf 437,6 Mio. Euro steigern (2019: 403,2 Mio. Euro) und war so mit 9,4 Prozent am Gesamtumsatz beteiligt. Weltweit hatte die Nordex Group zum Ende des Berichtsjahrs 8.383 Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 21 GW unter Service, meist im Rahmen langjähriger Serviceverträge. Der Auftragsbestand im Segment Service kletterte um 11,1 Prozent auf 2.819,3 Mio. Euro (31. Dezember 2019: 2.536,5 Mio. Euro).

Finanzierungsmaßnahmen durchgeführt

Im April 2020 hatte das Unternehmen seine Garantiekreditlinie in Höhe von 1,24 Mrd. Euro erfolgreich bis April 2023 verlängert und damit das operative Projektgeschäft mit Bankgarantien abgesichert. Darüber hinaus hat die Nordex Group eine revolvierende Kreditfazilität in Höhe von 350 Mio. Euro erhalten, die vom Bürgschaftsprogramm des Bundes und der Länder Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg abgesichert wurde. Parallel dazu hat die Nordex Group verbindliche Vereinbarungen zur Refinanzierung des Schuldscheindarlehens im April 2021 getroffen. Abschließend hat die Nordex Group im Dezember eine Kapitalerhöhung durchgeführt und 10,7 Mio. neue Aktien ausgegeben. Der Bruttoerlös von gut 200 Mio. Euro stärkt die Bilanz und soll den Wachstumskurs unterstützen.

Umfassendes Unternehmensprogramm gestartet

2020 hat die Nordex Group ein umfassendes Unternehmensprogramm zur Steigerung der Effizienz und Profitabilität gestartet, das sich aus mehreren Modulen und Schlüsselinitiativen zusammensetzt und ab 2021 beginnt, sein Potenzial zu entfalten. Zentral hierbei sind der Ausbau der Produktionskapazitäten in Indien auf 4 GW sowie die Weiterentwicklung der Lieferkette. José Luis Blanco, CEO der Nordex Group.

„Im Jahr 2020 haben wir rund 1.500 Anlagen mit einer Leistung von 5,5 GW errichtet, und dies trotz der durch die Pandemie erschwerten Bedingungen. Darüber hinaus waren wir mit unserer wettbewerbsfähigen Delta4000 Plattform global erfolgreich und konnten von der anhaltenden Dynamik im Windenergiemarkt profitieren. “

Nordex-Aktie im MDAX gelistet

Das im vergangenen Jahr gewachsene Kapitalmarktinteresse an der Nordex Group hat zu einer höheren Bewertung der Nordex-Aktie geführt, verbunden mit einem deutlich lebhafteren Handel, sodass die Deutsche Börse die Nordex-Aktie im März 2021 in den MDAX aufgenommen hat.

Nachhaltigkeitsbericht 2020 veröffentlicht

Parallel zu dem Geschäftsbericht veröffentlicht die Nordex Group ihren fünften, erneut von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC geprüften Nachhaltigkeitsbericht. Dieser Bericht erläutert die aktuellen Entwicklungen, Aktivitäten und Kennzahlen im Bereich Nachhaltigkeit und enthält auch den nichtfinanziellen Konzernbericht. Darüber hinaus stellt die Nordex Group die im Berichtsjahr erreichten Fortschritte in der Nachhaltigkeitsstrategie 2019 bis 2021 vor.

Geschäftsbericht und der Nachhaltigkeitsbericht stehen ab sofort auf der Homepage des Unternehmens im Bereich Investor Relations unter „Publikationen“ zum Download zur Verfügung (ir.nordex-online.com). Die Ergebnisse des ersten Quartals 2021 wird die Nordex Group am 11. Mai 2021 veröffentlichen.

Kennzahlen der Nordex Group

(Mio. EUR)

2020

2019

Veränd. (%)

Umsatz

4.650,7

3.284,6

41,6

davon Segment Service

437,6

403,2

8,5

EBITDA

94,0

123,8

-24,1

EBITDA-Marge

2,0 %

3,8 %

-1,8 PP

EBIT-Marge (bereinigt um PPA)

-0,8 %

0,1 %

-0,9 PP

Konzernergebnis

-129,7

-72,6

-

Investitionen

162,9

172,5

-5,6

Free Cashflow

-120,4

-126,0

-

Working-Capital-Quote (31.12.)

-6,3 %

-9,1 %

2,8 PP

Liquidität (31.12.)

778,4

510,0

52,6

Nettoverschuldung (31.12.)

40,9

84,0

-51,3

Eigenkapitalquote (31.12.)

17,5 %

18,6 %

-1,1 PP

Auftragseingang (Projekte)

4.218,1

4.415,0

-4,5

Auftragseingang (Service)

607,6

695,4

-12,6

Auftragsbestand (Projekte)

5.298,4

5.533,9

-4,3

Auftragsbestand (Service)

2.819,3

2.536,5

11,1