Das Projekt wurde im Rahmen des GIZ-Programms „Programa de Energías Renovables y Eficiencia Energética PEERR II“ durchgeführt, das die Integration erneuerbarer Energien in das nationale Stromnetz Boliviens (SIN) unterstützt. Bereits im Juli 2022 wurde das Powersystem erstmals vor Vertreterinnen und Vertretern des bolivianischen Energiesektors, darunter Ministerien, die GIZ, Ende und ENERTRAG, präsentiert. Die darauffolgenden Monate waren geprägt von intensiven Abstimmungen und einer offiziellen Ausschreibung, die zur Implementierung des Systems führte.
Ein bedeutender Meilenstein wurde im September 2023 erreicht, als die ersten acht Enercon-Windenergieanlagen erfolgreich an das System angebunden wurden. Im Januar 2024 reisten Vertreter von ENERTRAG nach Bolivien, um die Software vor Ort zu präsentieren und die Windkraftanlagen im Park Qollpana zu besichtigen. Ergänzende Schulungstermine wurden organisiert, um die Nutzerinnen und Nutzer mit den verschiedenen Modulen der Software vertraut zu machen.
Im Mai 2024 fand die finale Präsentation der Projektergebnisse statt, womit das Projekt offiziell abgeschlossen wurde. Die GIZ übernahm die Lizenzkosten für die Nutzung des Powersystems für zunächst ein Jahr. Neben den bereits integrierten acht Windenergieanlagen sollen zukünftig weitere vier Anlagen von Ende Guaracachi in das System aufgenommen werden.
Mit dem erfolgreichen Abschluss dieser Initiative leistet ENERTRAG einen wichtigen Beitrag zur digitalen Transformation des bolivianischen Energiesektors. Das Powersystem ermöglicht eine effiziente Überwachung und Wartung erneuerbarer Energieanlagen über große Distanzen hinweg und stärkt somit die Stabilität und Nachhaltigkeit der Stromversorgung im Land.
ENERTRAG empfängt bolivianische Delegation in Dauerthal
Am 20. März 2025 fand in Dauerthal ein Besuch der bolivianischen Delegation statt, der der weiteren Intensivierung der internationalen Zusammenarbeit dient.
Álvaro Arnez, stellvertretender Minister für alternative Energien im Ministerium für Kohlenwasserstoffe und Energie des Plurinationalen Staates Bolivien, betonte in seiner Stellungnahme:
„Wir möchten uns bei ENERTRAG dafür bedanken, dass sie uns durch ihre Leitwarte für Windenergie- und Photovoltaikanlagen geführt haben. Gleichzeitig waren wir auch vom ersten Elektrolyseur beeindruckt, den sie 2011 auf Grundlage der alkalischen Elektrolyse planten, bauten und in Betrieb nahmen. Die bolivianische Regierung dankt mit ihrer Delegation für die Besuchsmöglichkeit und bekräftigt ihr starkes Interesse daran, das erste Pilotprojekt mit deutscher Technologie zu realisieren.“
Arturo Loayza Ordonez, ProTransition Component Coordinator bei der GIZ, erklärte:
„Die enge und produktive Kooperation mit ENERTRAG hat maßgeblich dazu beigetragen, innovative Technologien in den bolivianischen Energiesektor zu integrieren. Das Powersystem verbessert nicht nur die Betriebsführung der Windparks, sondern trägt auch zur langfristigen Stabilität und Nachhaltigkeit der Stromversorgung bei.“
Dr. Felix Bübl, Leiter der Powersystem-Abteilung bei ENERTRAG, äußerte sich folgendermaßen:
„Mit unserer Powersystem-Software setzen wir Maßstäbe in der Integration erneuerbarer Energien. Schon seit einem Jahr überwacht unser System erfolgreich Windanlagen in Bolivien – und nun diskutieren bolivianische Minister gemeinsam mit ENDE und der GIZ in unserer Zentrale, wie die Kombination aus Grünstrom, grünem Wasserstoff, Nahwärme und Batteriespeichern den Weg zu einer zuverlässigen und kosteneffizienten Energiewende ebnet. Unser Ziel ist klar: Grüne Energie soll nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch günstiger und verlässlicher sein als fossile Alternativen – und wir sind überzeugt, dass unsere Software dies beschleunigen kann.“
Quelle: ENERTRAG
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