Der Heimatmarkt sei auch die zentrale Voraussetzung dafür, dass die Windindustrie exportfähige Innovationen entwickeln könne, um die Energiewende weltweit voranzubringen, fügte der ENERCON CEO hinzu. Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz (FDP) unterstrich die Bemühungen der Landespolitik, für bessere Rahmenbedingungen der Windenergie zu sorgen. Momme Janssen wie auch BWE-Präsident Hermann Albers würdigten die Fortschritte Schleswig-Holsteins in den Bereichen Flächenausweisung und Genehmigungen. Gleichzeitig machten alle Diskutanten deutlich, dass deutschlandweit die Anstrengungen noch rasch und deutlich gesteigert werden müssen, um die enorme Grünstrom-Nachfrage etwa für Elektrifizierung von industriellen Prozessen befriedigen zu können.

BWE-Präsident Hermann Albers zeigte sich zuversichtlich, dass der Umbau der Industrie hin zur erneuerbaren Energieversorgung – etwa durch den Einsatz von grünem Wasserstoff – eine neue Basis für industrielle Wertschöpfung in Deutschland schaffen werde. Dafür sei aber ein klares Bekenntnis der Politik für die Windenergie als Leistungsträger der Energiewende notwendig. Auf der letzten großen Branchenveranstaltung vor der Bundestagswahl hat der BWE deshalb den „Husumer Appell“ verabschiedet, der die zentralen politischen Forderungen von rund 80 Unternehmen, Verbänden und Institutionen der Windenergiebranche enthält. ENERCON hat an diesem Appell maßgeblich mitgearbeitet und gehört zu den Erstunterzeichnern. Denn, so Momme Janssen: „Wichtig ist ein rascher Neustart und ein verlässlicher politischer Kurs, der zu Planbarkeit und Investitionssicherheit für die Windbranche führt.“ Ein investitionsfreundliches Klima für die Windenergie in Deutschland sei die Voraussetzung für neue Wertschöpfung und schaffe dadurch auch Akzeptanz, so Janssen in Husum. Er warnte zugleich vor erneuten, politisch verursachten Marktschwankungen, wie dem 80-prozentigen Einbruch des deutschen Windenergiezubaus nach 2017: “Es gibt keine Branche, die eine solche Delle zweimal mitmacht“, warnte Janssen. Mit Blick auf Genehmigungsprozesse und Zubautempo gelte deshalb jetzt: „Komplexität runter – Geschwindigkeit hoch!“