Technologieoffenheit für mehr Flexibilitätspotenzial
Längst wird die Stromerzeugung in Deutschland von erneuerbaren Energien dominiert. Sonne oder Wind stehen aber nicht rund um die Uhr zur Verfügung. Es braucht daher dringend mehr Speicherlösungen, um den Flexibilitätsansprüchen, die sich aus dem Erzeugungsprofil der erneuerbaren Energieträger ergeben, zu begegnen. Insbesondere mit Blick auf das zukünftige Strommarktdesign wird auch die Rolle von Instrumenten zur flexiblen Steuerung von Lastspitzen relevant.
„Die Art, wie wir künftig gesicherte Leistung organisieren, muss sich am energiepolitischen Zieldreieck aus Klimaverträglichkeit, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit messen lassen. In dieser entscheidenden Phase der Energiewende wird der konsequente Einsatz von Digitalisierung und KI ein echter Gamechanger. Technologieoffenheit und die Zusammenarbeit von Energieversorgern und Netzbetreibern in Deutschland und Europa sind Wege, um einfache und kostenoptimierte Lösungen zu erarbeiten. Die Einbindung von künftigen Flexibilitätspotenzialen wird auf alle drei Dimensionen des energiepolitischen Zieldreiecks einzahlen. Deshalb werden wir uns in die weitere Diskussion um beste Lösungen weiter einbringen“,
so enercity-Vorstandsvorsitzende Alemany.
enercity errichtet ersten unternehmenseigenen Batteriespeicher
Im Rahmen der Transformation des Erzeugungsportfolios setzt enercity künftig deshalb verstärkt auf den Bau eigener Batteriespeicherlösungen. Dazu wird zum Beispiel in Heynitz im sächsischen Landkreis Meißen der erste unternehmenseigene Großspeicher für elektrische Energie entstehen. Der Batteriespeicher hat eine Leistung von 11 Megawatt mit einer Kapazität von 22 Megawattstunden. Diese Menge reicht rechnerisch aus, um den Strombedarf von etwa 8.800 Zwei-Personen-Haushalten zu decken. Der Speicher kann innerhalb von zwei Stunden be- oder entladen werden, um Lastspitzen auszugleichen. Der Bau wird voraussichtlich noch in diesem Jahr beginnen und Ende des Jahres 2025 abgeschlossen sein. Konzepte wie dieses werden den Ausbau erneuerbarer Energien künftig sinnvoll ergänzen.
Gutes Halbjahresergebnis für enercity
Das Energieunternehmen befindet sich wieder auf einem nachhaltigen Wachstumskurs – nach einem Geschäftsjahr 2023, das aufgrund des überplanmäßigen Ergebnisses ein Sonderjahr war. Das um Abschreibungen bereinigte Ergebnis (EBITDA) stieg zum Halbjahr 2024 um etwa 20 Prozent auf 287,3 Millionen Euro (Q2/2023: 239,7 Millionen Euro) an und das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) legte um 28 Prozent auf 196,6 Millionen Euro (Q2/2023: 153,6 Millionen Euro) zu. Diese Entwicklung war unter anderem auf nachlaufende Sondereffekte infolge ungewöhnlicher Preisniveaus in der Vergangenheit zurückzuführen.
„Das Ergebnis entspricht dem, was wir uns vorgenommen haben. Wir erwarten, dass wir unseren Plan für 2024 erreichen werden“,
sagt die Vorsitzende des enercity-Vorstands, Aurélie Alemany.
„Wir kommen jetzt in eine entscheidende Phase der Transformation. Deshalb kommt es darauf an, beim weiteren Wachstum den Fokus auf Profitabilität und effiziente Lösungen für die grüne Transformation zu legen. Unser gesamtes Portfolio an erneuerbaren Energien entwickelt sich positiv. Wir bleiben Frontrunner der Energiewende. Damit ist enercity auf Kurs.“
Der Anteil an erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Prozent auf nunmehr knapp 55 Prozent, der Anteil Erneuerbarer an der Wärmeerzeugung um 3,1 Prozent auf 24,2 Prozent. Um die Entwicklung fortzusetzen, plant enercity bis Jahresende insgesamt rund 700 Millionen Euro in Projekte der Energiewende zu investieren.
Windparks in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen gehen ans Netz
enercity gehört im Bereich Onshore-Windenergie zu den führenden Unternehmen in Deutschland und hat heute bereits etwa ein Gigawatt Nennleistung in der Betriebsführung. Beim Ausbau des unternehmenseigenen Windportfolios wurden die nächsten Meilensteine erreicht. Der Windpark Tiefenriede im nordrhein-westfälischen Landkreis Minden-Lübbecke ist vollständig ans Netz gegangen. Auch der enercity-Windpark auf dem Vulkaneifel-Plateau in Rheinland-Pfalz hat erfolgreich den Betrieb aufgenommen. Zudem stehen vier neue Windenergieanlagen im Landkreis Peine (Niedersachsen) kurz vor der Fertigstellung. Zum Jahresende werden diese Windparks den Energiebedarf von rechnerisch 85.000 Haushalten decken. Zudem werden mit einer sogenannten Repowering-Maßnahme modernisierte Anlagen im brandenburgischen Beeskow künftig den Strombedarf von rund 34.000 Haushalten decken.
Wärmewende in Hannover schreitet voran
Der Bau von weiteren klimafreundlichen Wärmeanlagen für den Kohleausstieg in der niedersächsischen Landeshauptstadt geht wie geplant weiter.
„Zum Jahresende wird das derzeit entstehende Biomasse-Heizkraftwerk mit 90 Megawatt Leistung ans Netz gehen. Mit den laufenden Inbetriebnahmen steht der Abschaltung von Block 1 des Kohlekraftwerks nach der Heizperiode 2025 nichts mehr im Wege“,
sagt Prof. Dr. Marc Hansmann, Vorstand für Finanzen und Infrastruktur bei enercity.
„Parallel gehen die Planungen für weitere klimaneutrale Wärmeanlagen zur Abschaltung des zweiten Blocks mit Nachdruck weiter.“
Zum Portfolio dieser Anlagen gehören etwa zwei Großwärmepumpen in Herrenhausen. enercity investiert allein für diese beiden Anlagen rund 126 Millionen Euro.
Quelle: enercity
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