Grundsätzlich begrüßt der BEE die Zielsetzung des KWSG, ein flexibles Netz an Kraftwerken aufzubauen, das die Stromversorgung in wind- und sonnenarmen Stunden sichert.
„Doch ein dezentrales Erneuerbares Energiesystem braucht auch ein dezentrales, flexibel steuerbares Back-up. Neue zentrale und vorerst fossile Reservekraftwerke sind weder klimaneutral, noch smart. Sie sind nicht einmal eine kosteneffiziente Option. Dagegen beträgt das Potenzial von heimischer Bioenergie, Wasserkraft, Geothermie, KWK-Anlagen und Speichern laut unseren Berechnungen 38 GW und ist schneller, sauberer, resilienter und günstiger als H2-ready-Gaskraftwerke zu heben“,
so BEE-Präsidentin Simone Peter.
Der BEE fordert, die Ausschreibungskriterien so zu wählen, dass keine De-Facto-Festlegung auf wasserstofffähige und nicht-wasserstofffähige Erdgaskraftwerke erfolgt und die Energiewende nicht gebremst wird.
„Es müssen alle verfügbaren erneuerbaren Technologien einbezogen werden und die Betriebskostenförderung brennstoffneutral auch mit den Alternativen Biomethan oder methanisierter grüner Wasserstoff ausgestaltet sein. Fossile Kapazitäten in den Ausschreibungen müssen vollständig durch Erneuerbare Energieträger ersetzt werden“,
so Peter. Die Vorgaben im KWSG zur Speicherung und Nutzung von Kohlenstoff (CCS/CCU) müssen nachgeschärft werden. Eine Verlängerung fossiler Geschäftsmodelle muss klar ausgeschlossen und die Nutzung von Wasserstoff ausschließlich auf grünen Wasserstoff beschränkt werden.
„CCS und CCU sind keine Rettungsanker für klimaschädliche Produktionsweisen und unterliegen geographischen, finanziellen und technischen Grenzen. Sie sind nur dort einzusetzen, wo es keine andere Lösung zur Dekarbonisierung gibt oder wo der Einsatz zu negativen Emissionen führt. Auch hier kann die Bioenergie eine zentrale Rolle spielen“,
so Peter abschließend.
Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)
Passend zum Thema:
- Expertenwissen15.10.2024Der große energiepolitische Jahresauftakt des Bundesverbands Erneuerbare Energien e.V.. Seien Sie am 16. Januar 2025 dabei und starten Sie mit den ...
- Pressemitteilung, Expertenwissen29.10.2024Die Bundesnetzagentur hat das von den Fernleitungsnetzbetreibern vorgeschlagene Wasserstoff-Kernnetz genehmigt. Das geplante Netz umfasst insgesamt 9.040 ...
- Interview, Expertenwissen22.10.2024Das BMWK hat eine umfassende Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) und des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) auf den Weg gebracht. Welche Auswirkungen ...
- Pressemitteilung, Expertenwissen22.10.2024Eine neue Analyse der Bergischen Universität Wuppertal im Auftrag von BDEW und ZVEI untersucht den Bedarf an Betriebsmitteln im Verteilnetz, wie ...